News Rheinbrücke Lustenau-Au soll neu gebaut werden 16. Februar 2021

Die Rheinbrücke zwischen Lustenau und Au erreicht in einigen Jahren das Ende ihrer Nutzungsdauer und soll neu gebaut werden. Das Land Vorarlberg und der Kanton St. Gallen und Vorarlberg starten die Planung, mehrere Varianten stehen zur Diskussion. Um die Staus am Grenzübergang zu verringern, wird auch der Standort der neuen Brücke überprüft.

Foto 1 Luftaufnahmen_Velobrücke Au-Lustenau ©Lukas Hämmerle_Thomas Holzer (1) Die Rheinbrücke zwischen Lustenau und Au muss in einigen Jahren erneuert werden. Ein neuer Standort wird geprüft, die Verkehrsbelastung soll deutlich weniger werden.

Der Kanton St. Gallen und das Land Vorarlberg haben die Planung für den Neubau in die Wege geleitet. In einem ersten Schritt erarbeiten die Partner bis Ende 2023 verschiedene Varianten, die zweckmäßigste Lösung soll realisiert werden. Ende 2023/Anfang 2024 soll dann nach Abschluss des Variantenstudiums ein Wettbewerb für den Neubau ausgeschrieben werden. Frühester Baubeginn ist nach derzeitigem Stand im Jahr 2032.

Stark frequentierter bzw überlasteter Grenzübergang

Die Rheinbrücke zwischen Lustenau und Au wurde 1957 eröffnet und ersetzte die zwei ursprünglichen Holzbrücken Unterfahr und Oberfahr. Mit durchschnittlich 14500 Fahrzeugen ist sie eine der meistfrequentiertesten Übergänge zwischen Österreich und der Schweiz, alleine 1100 LKW passieren hier die Grenze, einer der Hauptgründe für die große Verkehrsbelastung Lustenaus.

Neuer Standort wird geprüft

Durch den Neubau sollen die belastenden Staus der Vergangenheit angehören und der grenzüberschreitende Verkehr besser fließen. Ein möglicher neuer Standort im Bereich zwischen Unterfahr (Höhe Rheinstraße) und Engelkreisverkehr (Höhe Dornbirnerstraße) wird dazu untersucht. Auf Schweizer Seite liegen der Zoll und Autobahnanschluss nah beisammen, auch das könnte mit einem neuen Standort verbessert werden.

Foto 3 Bauarbeiten @ Oskar Spang Bauarbeiten an der neuen Rheinbrücke, 1957 wurde sie eröffnet.
Foto 2 Unterfahr Oberfahr @ Foto Nipp Vor dem Bau der Rheinbrücke verbanden die beiden Holzbrücken Unterfahr und Oberfahr Lustenau und Au. Dazwischen die Rheinauen, im Volksmund „Studa“ genannt.

Gemeinsame Planung mit Kanton, Land, Gemeinden und Zoll

In die Planung, die der Kanton St Gallen und das Land Vorarlberg nun in die Wege geleitet haben, sind die beiden betroffenen Gemeinden Lustenau und Au aber auch die Zollverwaltungen und die Grenzpolizei eingebunden. Der Neubau wird auf wichtige Projekte die das Hochwasserschutzprojekt Rhesi oder die geplante S 18 abgestimmt.

Verkehrsbelastung minimieren

Foto 4  Reichsstraße Zollamt Au 2019 Der Grenzübergang Lustenau-Au ist einer der meistfrequentierten, die Staus belasten unsere Gemeinde immens.

„Für Lustenau ist der Neubau der Rheinbrücke eine große Chance“, betont Bürgermeister Kurt Fischer: „Für uns Lustenauer ist besonders wichtig, dass die Abfertigung am Grenzübergang bei der neuen Brücke zurückgestuft wird. Hoffentlich wird in Zukunft durch den Bau einer wirksamen Entlastungsstraße der internationale Schwerverkehr nicht mehr über ein Zollamt im Ortsgebiet von Lustenau geführt.“

Die Kosten für das Variantenstudium betragen rund 400.000 Euro und werden je zur Hälfte vom Kanton St. Gallen und vom Land Vorarlberg getragen. Wie viel der Neubau der Brücke genau kosten wird, kann erst nach dem Wettbewerb ermittelt werden. In St. Gallen entscheidet der Kantonsrat über das Vorhaben, in Vorarlberg die Landesregierung.

Fahrradbrücke nimmt Gestalt an

Weit bevor die Planungen zur neuen Rheinbrücke mit deren Neubau in 20 Jahren Gestalt annehmen, steht der Bau der geplanten Fahrradbrücke zwischen Lustenau und Au vor einer weiterem Meilenstein. Ende März wird beim Architekturwettbewerb für das grenzüberschreitende Gemeinschaftsprojekt von Lustenau und Au ein Siegerprojekt gekürt. Mit der Fahrradbrücke soll die Fahrt über die Grenze für die Radlerinnen und Radler sicherer werden, andererseits mehr Pendlerinnen und Pendler zum Umstieg auf das Fahrrad animiert werden. Bereits jetzt fahren täglich 1.600 Radfahrerinnen und Radfahrer über die Grenzübergänge Au und Widnau, wie eine Verkehrszählung 2017 ergeben hat. Das sind mehr als doppelt so viele, als beispielsweise nach Dornbirn. Und bis zu 50 Prozent der Pendlerinnen und Pendler wohnen laut Land Vorarlberg in Fahrrad- und E-Bike-Distanz zum Arbeitsort; alles in allem ein Riesenpotenzial für moderne Mobilität.

Bei positiver Beurteilung und Mitfinanzierung durch den Schweizer Bund und das Land Vorarlberg könnte mit dem Bau der Radbrücke 2024 begonnen werden.