Innenstadt
Jetzt geht was weiter im Deutschlandsberger Zentrum

Der Hauptplatz als Perle im Herzen von Deutschlandsberg. | Foto: Susanne Veronik
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Parkmanagement, Attraktivierung der Allee, Leerstandsmanagement und ein Plus an Veranstaltungen: Die ersten Maßnahmen zur Belebung der Innenstadt von Deutschlandsberg werden gesetzt. Ziel ist ein Gesamtkonzept, das als laufender Prozess zur Umsetzung gelangt.

DEUTSCHLANDSBERG. Das Zentrum in Deutschlandsberg bewegt die Bevölkerung schon seit mehreren Jahren. Nachdem bereits im September 2022 ein weiteres Bürgerbeteiligungsprojekt im Rahmen des Leader-Projektes "Standortentwicklung Südweststeiermark qualitätvoll stärken" gestartet worden ist, jetzt kommt Bewegung in die Vorhaben.

"Ziel war des Bürgerbeteilgungsprojektes war es, die Anliegen und Interessen der Menschen in puncto Hauptplatz zu erfahren, um darauf aufbauend Planungen und Gestaltungen für unsere Stadt zu entwickeln", so Bgm. Josef Wallner.

Eingebunden waren Investoren, Wirtschaftstreibende und Hausbesitzer ebenso wie interessierte Bürgerinnen und Bürger. Die Projektbegleiterin Elisabeth Leitner hat aus diesem Konvolut in etwa 50 Empfehlungen herausgefiltert, die jetzt vom Stadtmarketing gemeinsam mit der Stadtgemeinde abgearbeitet werden.

Jene Empfehlungen zu den neuen Maßnahmen sind in den Ausschüssen für Wirtschaft und Stadtmarketing über Parteigrenzen hinweg bereits besprochen. "Die Stimmung ist gut und konstruktiv", so Vizebürgermeister Toni Fabian, der jetzt an einem Gesamtkonzept arbeitet, das er bis zum kommenden Herbst dem Gemeinderat vorlegen wird. 

Platz für Menschen und Begegnungen 

Schließlich ist die städtebauliche Grundintention die Stärkung der Innenstadt als regionales Zentrum mit einer hohen Aufenthaltsqualität. Der Hauptplatz ist das regionale Begegnungs-Zentrum im Idealfall mit einem gut funktionierenden Gewerbemix und kommunalen Einrichtungen.

Kürzlich zu sehen in der Stadtgalerie Deutschlandsberg: "Die Künstlerinnen und Künstler des Ateliers Randkunst Lieboch". Vizebürgermeister  Toni Fabian ist überzeugt von der Stadtgalerie als Frequenzbringer in der Innenstadt. | Foto: Susanne Veronik
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"Jetzt machen wir Nägel mit Köpfen", blickt Vize-Bgm. Toni Fabian, zuständig für das Stadtmarketing, schon einmal auf die Neugestaltung des Unteren Platzes, der als städtebauliches Foyer für den Hauptplatz dient. Schließlich ist der Untere Platz nicht nur eine Begegnungszone sondern vor allem ein wichtiger Mobilitätspunkt in der Stadt.

Dazu hat ein Architekten-Wettbewerb stattgefunden. Den Zuschlag erhielt das balloon architekten ZT-OG, ein Architekten-Kolletiv um Andreas Gratl und Johannes Wohofsky.

Der Wettbewerbsbeitrag wird als Mosaikstein eines Gesamtkonzeptes verstanden und sollte als Ausgangspunkt für die zukünftige Stadtentwicklung mit verstärkter Bürgerbeteiligung dienen.

"Durch die gemeinsame Anstrengung aller Beteiligten wird Deutschlandsberg seine Innenstadt weiterentwickeln und zu einem attraktiven Mittelpunkt sowohl für die Bewohnerinnen und Bewohner als auch für die Gäste machen."
Josef Wallner, Bürgermeister der Stadtgemeinde Deutschlandsberg 

Unterer Platz als Foyer in die Innenstadt

Die Umsetzung für den unteren Platz soll im Zuge der Sanierung der Landesstraße in mehreren Phasen erfolgen. 
Vorrang haben der Unterbau mit Kanal, Strom u.a. Erst dann können gestaltende Maßnahmen eingeleitet werden, die allerdings in ihrem finanziellen Umfang noch zu erfassen sind. Die Detailplanungen für den unterer Hauptplatz sind derzeit im Gange Stichwort "Shared Space".

"Ziel muss sein, den Hauptplatz so attraktiv zu machen, dass die Innenstadt auch für Betriebe interessant ist. Dabei sind kurze Wege, Verweildauer und Erreichbarkeit die Schlüsselpunkte. Insgesamt können wir den Prozess zur Belebung des Hauptplatzes nur gemeinsam mit den Investoren, den Wirtschaftstreibenden und den Bürgerinnen und Bürgern schaffen."
Vize-Bgm. Toni Fabian, Stadtmarketing Deutschlandsberg

Wie findest du den Hauptplatz in Deutschlandsberg?

Das Zentrum ist schließlich nicht nur der Hauptplatz, sondern reicht erheblich weiter, nämlich einerseits bis zur Koralmhalle, andererseits bis zur Laßnitz und dem Siedlungsbereich dahinter sowie bis zur Bahn. Leistbarer Wohnraum in der Innenstadt, Gesundheits-Angebote, Dienstleister, Handelsbetriebe, Gastronomie, Bildungseinrichtungen und überhaupt kommunale Einrichtungen tragen zur Belebung ebenso bei wie diverse Veranstaltungen. "Wir haben schon jetzt rund 1.000 Arbeitsplätze in der Innenstadt", verweist Vizebürgermeister Toni Fabian auf eine gute Ausgangssituation.

Zu den Maßnahmen 2023 

Die Pflasterung muss laufend saniert werden. Außerdem ist eine Planung für die Allee am Hauptplatz in Arbeit. Dazu ist ein Architekten-Team beauftragt, um optimale Bedingungen mit beschatteten Sitzgelegenheiten, Trinkbrunnen, E-Ladestationen für Radfahrer für eine erhöhte Aufenthaltsqualität in einem klimafitten Zentrum zu schaffen.

Ein sauberer Hauptplatz ist ein weiteres Thema: Für ein neues Mülltrennsystem sind bereits fünf multifunktionale Müllcontainer von der Stadtgemeinde angekauft worden, in denen der Müll quasi versenkt wird. Dazu gibt es mit Hundesackerl-Ausgabe, Aschenbecher und praktische Werbeflächen. 

Die Planungen für die Allee in der Innenstadt von Deutschlandsberg sind angelaufen. | Foto: Susanne Veronik
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Die Begrünung von gemeindeeigenen Gebäuden und Blumenschmuck im Sinne der Biodiversität soll ebenso forciert werden wie einladende Sitzgelegenheiten, die Schaffung von Radwegen, E-Ladestationen,  Altbausanierung und die Bebauung bereits bestehender Objekte. Auch die konsequente Kontrolle des Parkraumes gehört zu den aktuellen Maßnahmen, um Dauerparker aus der Innenstadt zu schaffen. "Ziel ist es, die parkenden Autos in die zweite Reihe zu bekommen", denkt Toni Fabian an die Nutzung von Hinterhöfen oder auch an den bereits erfolgreich genutzten Parkplatz gegenüber der Stadtpfarrkirche

Außerdem wird das aktuelle Veranstaltungsprogramm mit dem Sommerkino im Rathauspark, dem monatlicher Stadtflohmarkt u.a. je nach Saison erweitert, um mehr Leben auf den Hauptplatz zu bringen.

Zum Leerstandsmanagement


Stefan Spindler
von der Landes- und Regionalentwicklung im Land Steiermark (Abteilung 17) wurde als Berater einbezogen und hat sich die Situation vor Ort angesehen.
Die Leerstandsquote liegt in der Innenstadt von Deutschlandsberg bei ca 10 Prozent.
"Wir wollen jetzt die Ärmel hochkrempeln, um die Situation nicht sich selbst zu überlassen und das Zentrum zu beleben und zu stärken", so Anton Fabian und betont: "Das wichtigste ist einmal ein Gesamtkonzept als Leitlinie für die nächsten Jahre. Schließlich ist die Belebung der Innenstadt ein Prozess."

Das ehemalige Kaufhaus Pieber wird in den Auslagen derzeit von Künstlerinnen und Künstlern aus der Region bespielt. | Foto: Susanne Veronik
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Im ehemaligen Kaufhaus Pieber sind derzeit zwar Arbeiten regionaler Künstler ausgestellt, aber es sollen hier vom aktuellen Hausbesitzer Gerald Zuschnegg ausgehende 25 Wohnungen beim Fluterweg und weitere 25 Wohnungen im Magazinbereich sowie eine Tiefgarage entstehen. Die Straße bis hin zum Kindergarten ist bereits von ihm angekauft, die Entscheidungen vom Land Steiermark aus sind allerdings wegen diverser Einsprüche noch ausständig.
Apropos: Auch die Tiefgarage beim ehemaligen Hotel Rainer soll wieder mehr ins Bewusstsein gerückt werden.

Ein Erfolgsmodell für die Nutzung eines ehemaligen Geschäftes ist die Stadtgalerie am Hauptplatz 22, die jährlich tausend Besucherinnen und Besucher anlockt. Nach den Arbeiten aus dem Atelier Randkunst in Lieboch sind hier ab 27. Juli die Werke des international angesehenen Künstlers Bernhard Eisendle unter dem Titel "Imaginäre Landschaften" bis 28. August zu sehen. 

Kommt bereits gut an

Gut kommen bereits der wöchentliche Bauernmarkt, die Stadtgalerie und der monatliche Flohmarkt am Hauptplatz an. "Live vorm Rathaus" sowie die Adventveranstaltungen und der Faschingsumzug sind je nach Saison nicht mehr aus dem Zentrum von Deutschlandsberg wegzudenken. Das Sommerkino im Rathauspark, der monatliche Stadtflohmarkt u.a. sollen künftig weiter forciert werden. 

Der Bauernmarkt schlägt an jedem Freitag am Hauptplatz seine Zelte auf. | Foto: Susanne Veronik
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Lokaleröffnung in der Innenstadt als Gewinn

Jeder Betrieb rund um den Hauptplatz leistet einen wichtigen Beitrag zur Attraktivierung des Ortskerns. Daher wird die Eröffnung des Lokales "Memories" in der Hollenegger Straße auch seitens des Stadtmarketings sehr begrüßt. "Ich freue mich über diesen weiteren Treffpunkt in der Innenstadt", so Vizebürgermeister Toni Fabian und wünscht den Betreibern Julia Bernsteiner und ihrem Partner Georg Kronabether dazu viel Erfolg.

Herzlich Willkommen: Vizebürgermeister Toni Fabian wünscht Julia Bernsteiner viel Erfolg als Betreiberin  des neuen Lokales "Memories" in der Hollenegger Straße. | Foto: Stadtgemeinde
  • Herzlich Willkommen: Vizebürgermeister Toni Fabian wünscht Julia Bernsteiner viel Erfolg als Betreiberin des neuen Lokales "Memories" in der Hollenegger Straße.
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