Salmannsdorf/Neustift
Was passiert mit der Dorfschenke?
Nun ist es aus mit der gemütlichen Dorfschenke. Was mit dem Gebäude passiert, ist noch unklar.
DÖBLING. Jahrelang war die Dorfschenke am Fuße der Dreimarksteingasse eine gastronomische Institution. Obwohl die Pächter regelmäßig wechselten, war das historische Gebäude für viele ein zweites Wohnzimmer. Nun schließt die Dorfschenke ihre Pforten voraussichtlich für immer.
Zurück bleibt ein Schild am Gatter, auf dem die ehemalige Pächterin Barbara Kerzendorf erklärt, der Betrieb musste eingestellt werden, weil die Liegenschaft angeblich verkauft wurde. Weil dem Bezirk aber noch kein Käufer bekannt war, hat man den mutmaßlichen Besitzerwechsel bei der Baupolizei gemeldet. So will man möglichen unrechtmäßigen Bauvorhaben vorbeugen.
Schützenswertes Gebäude
Doch nicht nur der Bezirk fürchtet sich um das historische Gebäude, das sich in einer Schutzzone befindet. Wolfgang Burkart von der Kulturinitiative Salmannsdorf/Neustift hegt ähnliche Sorgen. "Auch wenn das Gebäude auf dem Grundstück äußerlich nicht verändert werden darf, gibt es leider immer wieder Bauträger oder Besitzer, die das Gesetz brechen", erklärt der engagierte Anrainer. Die Initiative setzt sich unter anderem dafür ein, dass der dörfliche Charakter von Neustift und Salmannsdorf erhalten bleibt.
Noch nicht verkauft
Auf Nachfrage der bz stellt sich jedoch heraus, dass die Liegenschaft den Besitzer noch nicht gewechselt hat. Tobias Loibl, der derzeitige Eigentümer, würde aber gerne verkaufen. "Weil die Renovierung des Gebäudes einen großen finanziellen Aufwand darstellt, müssen wir die Liegenschaft verkaufen", erklärt Loibl. "Das Gebäude muss so erhalten bleiben und das ist mir mit den derzeitigen Mitteln nicht möglich."
Also gibt es vorerst Entwarnung. "Dass die Dorfschenke noch keinen neuen Besitzer gefunden hat, ist eine tolle Nachricht", freut sich Wolfgang Burkart. "Vielleicht kauft jemand die Liegenschaft, der den Gastronomiebetrieb weiterführen möchte." Auch im Bezirk sieht man die Neuigkeit vorerst positiv. "Die Beunruhigung unsererseits war also etwas voreilig – Gott sei Dank", gibt sich Michael Schödl (ÖVP), zuständig für Bauvorhaben im Bezirk, erleichtert. "Wir werden die Situation aber auf jeden Fall im Auge behalten." Davor, dass es einen illegalen Abriss geben könnte, fürchte man sich im Bezirk nicht. "Da besteht gar keine Gefahr – wir sind alle äußerst wachsam", sagt Schödl.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
1 Kommentar
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.