Kleinhöflein
Dreifaltigkeitssäule erstrahlt im neuen Glanz
Für rund 200.000 Euro wurde die Dreifaltigkeitssäule in Kleinhöflein saniert. Beim Festgottesdienst am 12. Juni wurde die restaurierte Dreifaltigkeitssäule von Pfarrer Alexander Wessely gesegnet.
EISENSTADT. Bei der umfangreiche Sanierung der Dreifaltigkeitssäule Kleinhöflein wurde die Original-Farbfassung wiederentdeckt. Die Säule ist rot marmoriert. Die offizielle Segnung wird im Rahmen eines Festgottesdienstes am kommenden Sonntag, den 12. Juni ab 10 Uhr vorgenommen. Eisenstadt startete im Vorjahr eine Sanierungs-Offensive bei der 40 Denkmäler um insgesamt 600.000 Euro saniert werden. 200.000 Euro davon flossen in die nun wieder erstrahlende Dreifaltigkeitssäule Kleinhöflein.
Die Liste der Denkmäler wird sukzessive bis zum 100. Jubiläum der Landeshauptstadt Eisenstadt 2025 abgearbeitet. Die Pestsäule der Fußgängerzone ist derzeit in Arbeit. Die notwendigen Arbeiten werden von Professionisten sowie von unseren Fachkräften im Bauhof gemacht.
Historische Säule
Nach den verehrenden Pestepidemien im Jahr 1644, 1646 und 1679 entschloss sich der Weinhauerort Kleinhöflein zur Errichtung der Dreifaltigkeitssäule in den Bergen des Ortes. Das Kunstdenkmal, liegt am Übergang des Leithagebirges nach Loretto. Die 1680 gebaute Säule ist die älteste ihrer Art im nördlichen Burgenland (Eisenstadt 1713, Neusiedl am See 1713, Mattersburg 1719) und wurde 13 Jahre vor der Weihe der kaiserlich gestifteten Pestsäule am Wiener Graben fertiggestellt.
Marmorierung entdeckt
Nach den letzten Restaurierungen im Jahre 1926 und 1951 war der Zustand des Kunstdenkmals zusehends besorgniserregend. Nach eingehender Befundung musste festgestellt werden, dass die Standsicherheit der weinumrankten Säule nicht mehr gewährleistet werden konnte. Der historische Eisendorn in der Achse des Schaftes verursachte einen erheblichen Riss, sodass das Objekt im Dezember 2020 notgesichert und schließlich zur Gänze abgebaut werden musste.
Neben den statischen Herausforderungen wurde auch eine bedeutende originale Farbfassung wiederentdeckt. Auf Basis der wissenschaftlichen Untersuchung des Restauratorenteams konnte eine künstlerisch aufwendig gestaltete rötliche Marmorierung festgestellt werden. Es handelt sich dabei um eine in mehreren Arbeitsschritten aufgetragene Farbschicht, die den Schein eines hochwertigen Marmors imitiert. Als Vorbild diente der schwer zu beschaffende Marmor des Salzburger Untersbergs bzw. die noch heute abgebauten Vorkommen im ungarischen Tardos.
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