Stift Eberndorf - Kultur und Geschichte aus dem Jauntal
Im Mittelpunkt des Jauntals, in der Tourismusregion Klopeiner See Südkärnten, liegt Eberndorf mit dem mächtigen Stift und der herrlichen Maria-Himmelfahrtskirche.
Der Stifter des Klosters und der einem Teil der Kirche war Chazelin, ein aus Friaul stammender reich begüterter Graf. Der um 1100 starb und seine Besitztümer der Kirche vermachte, mit der Bedingung über seiner Begräbnisstätte in Eberndorf eine neue Kirche und ein Kloster zu erbauen.
In der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts wurden Kloster und Kirche fertig gestellt, und die Augustiner Chorherren siedelten sich an.
1604 hob der Papst das Chorherrenkapitel in Eberndorf auf und bewilligte die Übernahme des Klosters durch die Jesuiten. 1773 übernahm der Staat das Kloster und Länderein, als Eigentum. 1809 schenkte Kaiser Franz I. das Stift den Benediktinern von St. Paul im Lavanttal, die seit dieser Zeit die Besitzer sind.
1723 fiel das Stift einem Großbrand zum Opfer, und wurde 1751 in seine heutige Gestalt erbaut.
Die Marktgemeinde Eberndorf, hat das Stift Eberndorf vom Stift St. Paul im Lavanttal gepachtet, und mit der Unterstützung vom Land Kärnten revitalisiert. Die Revitalisierung erfolgte ab 1992, und es wurde ein Investitionsaufwand von rund 7 Millionen Euro aufgebracht.
Schon immer war das Stift Eberndorf ein öffentliches Gebäude. Bereits im 13. Jahrhundert beherbergte es eine Schule zur Heranbildung des geistlichen Standes, später Volks- und Hauptschulen, das Bezirksgericht und einen Notar. Auch heute dient das Stift öffentlichen Einrichtungen. Neben der Verwaltung der Marktgemeinde Eberndorf, befindet sich ein Notariat, ein Kindergarten, eine Tourismusinformation, ein Cafe und die öffentliche Gemeindebibliothek in den Gemäuern. Zusätzlich ist das Stift Eberndorf zu einen Kultur- und Veranstaltungszentrum geworden. Neben der Stiftsgalerie wird der malerische Innenhof im Sommer von den Südkärntner Sommerspielen für Freihlichttheateraufführungen im Juli und August seit 1976 genützt.
Besonders sehenswert sind die sind die spätgotischen Säulen aus dem 16. Jahrhundert, die noch immer im Kindergarten sichtbar sind. Ein weiterer Höhepunkt ist der heutige Trauungssaal, welcher von einer dreijochigen Stichkappentonne mit reichem Bandelwerkstuck, Engelsköpfen und Blattgirlanden überwölbt ist. Aber auch die alte Stiftsküche, mit ihrem Sparherd von 1887 und einem Waschkessel lässt die Vergangenheit wieder aufleben. Weiter Höhepunkte sind die „Saure-Suppenstiege, ein spätbarocker Kachelofen und der Gewölbekeller.
Am Stiftsgelände befindet sich auch die Pfarrkirche „Maria Himmelfahrt“. Die Highlights dieses Prachtbaus sind Fresken aus dem 15. Jahrhundert, das Schlingrippengewölbe, die in der Kirche befindliche Ungnadkapelle, der barocke Hochaltar, sowie die beeindruckende Krypta aus dem 14. Jahrhundert.
Der Stift Eberndorf sowie die Pfarrkirche, können das ganze Jahr besichtigt werden. Nähere Informationen unter: Marktgemeinde Eberndorf Telefon 04236/2242-12 Herr Schöpfer.
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