In Eggersdorf bei Graz
Der Wimmerlift sperrt nach 50 Saisonen für immer zu

Auszeichnung: Graz-Umgebungs WKO-Regionalstellenobmann Michael Hohl (l.) überreichte als Anerkennung für 50 Jahre Unternehmertum eine Urkunde | Foto: WKO
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Nach exakt 50 Saisonen ist heuer im Februar Schluss. Roswitha und Josef Wimmer sperren ihren beliebten Ski-Lift in der Gemeinde Eggersdorf bei Graz zu und widmen sich jetzt voll und ganz ihrer Landwirtschaft samt Ziegen- und Hundezucht.

EGGERSDORF BEI GRAZ. Die kürzeste Saison wird die abschließende nicht. Die dauerte nämlich nur fünf Tage. Heuer konnten Skihungrige bereits an neun Tagen die Piste am Wimmer-Lift in Eggersdorf bei Graz runterwedeln. Nach dieser Saison ist aber ein für alle mal Schluss. Es ist ein kleines Lebenswerk, das im Februar nach insgesamt 50 Saisonen ein Ende findet. "Es ist schon ein sehr schwieriger Schritt. Vor allem für meinen Mann, der die 50 Jahre gemacht hat. Aber irgendwann kommt die Zeit, wo man auch auf die Gesundheit achten muss. Wettertechnisch haben wir auch keine rosigen Zeiten und es wird auch nicht besser", erklärt Roswitha Wimmer den Schritt. Sepp Wimmer war im Alter von 20 Jahren auf den Hang aufmerksam geworden. Der heute 73-Jährige hat viel Herzblut und Geschick in die Liftanlage und deren ständige Modernisierung gesteckt.

Zahlreiche Kinderskikurse wurden beim Wimmerlift abgehalten. | Foto: privat
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Bis zu 1.000 Kinder in einer Saison

Zu Beginn gab es Saisonen, in denen bis zu 1.000 Kinder einen Skikurs am Wimmerlift absolviert haben. "Das hat aber kontinuierlich abgenommen", erzählt Roswitha Wimmer. Zuletzt waren es oft nur mehr 200. Sowieso habe sich in den 50 Jahren einiges geändert. Technisch wurde 2018 alles ausgereizt, dass man auch bei minus drei Grad noch beschneien konnte. Sogar eine Flutlichtanlage gibt es am Hang. "Mehr geht technisch nicht", weiß Wimmer. Die Abschlusssaison ist vom Wetterglück eher nicht verfolgt. Die klimatischen Veränderungen und die damit einhergehenden warmen Temperaturen lassen den präparierten Schnee aus den Schneekanonen wieder wegschmelzen. "Das Problem, das wir vor zehn Jahren schon gehabt haben, haben jetzt auch die großen Skigebiete. Heuer haben wir bisher nur neun Tage Saison gehabt. Das ist unwirtschaftlich und wird niemand weiter betreiben", so die 57-Jährige, die trotzdem eine positive Bilanz zieht.

Skilift-Betreiber aus Leidenschaft seit 50 Jahren: Josef und Roswitha Wimmer | Foto: MeinBezirk.at
  • Skilift-Betreiber aus Leidenschaft seit 50 Jahren: Josef und Roswitha Wimmer
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Positive Bilanz

"Der Zustrom war sehr positiv. Wir haben vier Generationen da gehabt." Aktuell ist die Piste ob der Temperaturen geschlossen. Und ob es heuer noch eine Möglichkeit für einen letzten Einkehrschwung am Hang geben wird, steht in den Sternen. "Vielleicht schaffen wir die Semesterferien, sollte es bis Ende Jänner keinen gravierenden Wetterumschwung geben, ist es aber aus." Was danach passiert, darüber haben sich die Wimmers noch keine Gedanken gemacht. "Wir haben bis jetzt nur gearbeitet, wir werden sehen was die Zukunft bringt." Die eigene Landwirtschaft mit einer Ziegen- und Hunde-Zucht soll auf jeden Fall weitergeführt werden. Und auch für den Skihang gebe es bereits die ein oder andere Idee.

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