Gratwein-Straßengel
Nachbarschaftswerkstatt auf der Huberwiese

Heiß diskutiertes Stück Grund in der Marktgemeinde: die Huberwiese  | Foto: Erwin Weingrill
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  • Heiß diskutiertes Stück Grund in der Marktgemeinde: die Huberwiese
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Wie soll es mit der Huberwiese weitergehen? Der Fachausschuss für Ortsentwicklung und Bürger*innenbeteiligung und der Fachausschuss für Bau- und Raumordnung haben einen Bürgerinnen- und Bürgerbeteiligungsprozess ins Leben gerufen und sich Hilfe vom Team der "nonconform ideenwerkstatt" geholt. In Kürze wird direkt vor Ort über das Vorhaben gesprochen.

GRATWEIN-STRASSENGEL. Wohnraum ist ein kostbares Gut – Diskussionen auf Gemeindeebene darüber laufen deshalb nicht selten ohne Kritik ab. Auf der einen Seite herrscht die Furcht vor Flächenfraß und Verbauungswut, auf der anderen Seite gilt es, vorausschauend zu denken, um die Infrastruktur der Zukunft stemmen zu können. 

Nicht wenige Städte und Gemeinden holen sich deshalb Unterstützung von Expertinnen und Experten. So auch in Gratwein-Straßengel, wo das nonconform-Team mit ins Boot geholt wurde. Thomas Frewein, Obmann des Fachausschusses für Ortsentwicklung und Bürger*innenbeteiligung, freut sich auf die Kooperation.

In Trofaiach zum Beispiel wurde mit Unterstützung von nonconform aus dem Kern eine große Begegnungszone gemacht. Sitzmöglichkeiten und mehr Grün wurden nach und nach hinzugefügt. | Foto: Foto Freisinger
  • In Trofaiach zum Beispiel wurde mit Unterstützung von nonconform aus dem Kern eine große Begegnungszone gemacht. Sitzmöglichkeiten und mehr Grün wurden nach und nach hinzugefügt.
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Für die nächsten Generationen

Nach dem Kick-Off, wir haben berichtet, geht es jetzt direkt an den Ort des möglichen Geschehens: Vom 11. bis 13. Oktober wird mit Anrainerinnen und Anrainern und mit all jenen, die sich dafür interessieren, was hier entstehen könnte, gesprochen. Auf der Huberwiese soll nämlich Wohnraum für die nächsten Generationen wachsen. Um dabei auf die Bedürfnisse der Nachbarschaft eingehen zu können, soll dieser Lebens- und Wohnraum auch gemeinsam entwickelt werden.

Im Fokus dieser "Nachbarschaftswerkstatt" steht daher nicht nur die Frage, was gebaut werden könnte, sondern auch, wie es gebaut werden könnte, um die Fläche zwischen Mitter- und Schulstraße lebenswert zu machen.

Kritik von der Opposition

Das Bauvorhaben steht seit Bekanntmachung in der Kritik der Opposition (wir haben berichtet), die einen eigenen Bürgerinnen- und Bürgerbeteiligungsstammtisch ins Leben gerufen hat. "Für uns ist klar, dass ein etwaiges von der ÖWG-finanziertes Bürgerbeteiligungsprojekt und ein Bebauungsplan, nur für den vorderen Teil der Huberwiese, der bereits in der Altgemeinde Judendorf gewidmet wurde, kommen kann und keinesfalls für das gesamte Areal", hat ÖVP-Vizebürgermeister Mario Schwaiger dazu gesagt.

Was soll auf dem Grundstück passieren? Bürgermeister Harald Mulle denkt jetzt schon an die Zukunft des Wohnens und ist deshalb der Meinung, dass ein solches Projekt professionell begleitet werden sollte. | Foto: RegionalMedien Steiermark
  • Was soll auf dem Grundstück passieren? Bürgermeister Harald Mulle denkt jetzt schon an die Zukunft des Wohnens und ist deshalb der Meinung, dass ein solches Projekt professionell begleitet werden sollte.
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"Auch die gesamte Infrastruktur ist bei einer weiteren Bebauung nicht mehr gegeben und der Verkehr wird stark zunehmen", ergänzte FPÖ-Gemeinderat Manfred Zettl, und UGS-Gemeinderat Christian Strobl meinte: "Die Lebensqualität muss erhalten bleiben und die teilweise desolate Infrastruktur saniert beziehungsweise zukunftsfähig ausgebaut werden."

Jetzt an später denken

Dass nur der Teil der Fläche, der als Bauland gewidmet ist, auch als solche verwendet werden kann, ist auf Nachfrage von MeinBezirk.at für Bürgermeister Harald Mulle klar: "Es versteht sich doch von selbst, dass wir uns aber die gesamte Fläche anschauen müssen", sagt er und erklärt, warum man jetzt schon vorausdenkt: "Gemeinden können sich nicht sicher sein, dass die Raumplanung auch immer in Gemeindehand bleiben oder ob sie nicht irgendwann Angelegenheit des Landes sein werden. Wenn Gemeinden keine Hoheiten mehr haben, aber schon dafür gesorgt haben, dass es Richtlinien gibt, haben wir vorgesorgt."

Ein Vorhaben, das in zehn, 20 Jahren erst relevant sein könnte, soll aktuell in das Leitbild einfließen: "Wir dürfen das Gesamte nicht aus den Augen verlieren. Deshalb macht es nur Sinn, dass wir einen Bauprozess professionell begleiten."

Details:

  • Bürgermeister Harald Mulle, Fachausschussobmann für Ortsentwicklung und Bürger*innenbeteiligung Thomas Frewein sowie Vertreterinnen und Vertreter der ÖWG und Haring Group sind vom 11. bis 13. Oktober vor Ort. Das genaue Programm mit den jeweiligen Uhrzeiten gibt's online hier einzusehen.
  • Es gibt ein "offenes Ideenbüro". Weitere Standorte, um Ideen einzubringen: Spar Judendorf-Straßengel, Verwaltungszentrum, Gewerbezentrum Lammer, Schulzentrum Judendorf sowie Gratwein.
  • Jeder, der sich dazu Gedanken machen und Ideen einbringen will, ist eingeladen.
    Das Architektenbüro nonconform, das sich mehr als "Ideenwerkstatt" versteh,t hat bereits Leoben, Köflach, am Wiener Prater oder Kapfenberg, in Deutschland etwa in Berlin und Dresden oder gar im norwegischen Stavanger mitgemischt.

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