100 Jahre Niederösterreich
Ernstbrunn – von den Kelten ins Heute
Ernstbrunn hat eine lange Geschichte, schon Kelten und Römer hinterließen ihre Spuren am Oberleiser Berg.
BEZIRK KORNEUBURG | ERNSTBRUNN. "Ernustisprunnin" wurde das heutige Ernstbrunn benannt, als es im Jahr 1045 zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurde. Von der ersten Apotheke im Jahr 1793 und der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr 1883, reisen wir ins Jahr 1887, als mit Postmeister Jakob Wojna das erste Postamt besetzt wurde. 1894 eröffnete die Raiffeisenkasse, 1904 die Lokalbahn Korneuburg-Ernstbrunn, die Postkutsche nach Korneuburg wurde damals eingestellt.
Und schon sind wir angelangt, in den letzten 100 Jahren, die Ernstbrunn geprägt haben. Nicht zuletzt die Einrichtung des Fernsprechdienstes im Jahr 1920 und die Gründung des Fußballvereins 1926. Und eigentlich ist es kaum zu glauben, aber es ist weniger als 100 Jahre her, als der erste öffentliche Fernsprecher im Jahr 1927 am Bahnhof Ernstbrunn in Betrieb ging.
Ein Meilenstein, der bis heute zu den wichtigen Stützen der Marktgemeinde zählt, ist die Gründung der Rot-Kreuz-Ortsstelle im Jahr 1953, nachdem Ernstbrunn während des Krieges unter Bombenangriffen zu leiden hatte. Umso schöner war es, als man 1954 den ersten Faschingsumzug im Ort feiern konnte – ein Genuss, der uns heuer leider (noch) nicht gegönnt war. 1974 nahm die Musikschule ihren Betrieb auf, ein Jahr später wurde nicht nur der Wildpark Ernstbrunn eröffnet, sondern auch das Feuerwehrhaus in Thomasl gebaut.
Gefeiert wurde dann wieder im Jahr 1983, nämlich den 450. Geburtstag der Marktgemeinde und zugleich die Gemeindepartnerschaft mit Isen in Oberbayern. Die Musikkapelle, die gerade während der Corona-Beschränkungen mit öffentlichen Proben die Ernstbrunner erfreut hat, wurde 1984 gegründet, drei Jahre später die Veranstaltungshalle eröffnet.
Als Meilenstein der letzten 100 Jahre kann man wohl auch die Gründung des Hilfswerkes Ernstbrunn-Niederleis im Jahr 1990 betrachten sowie 1998 die Eröffnung des Gendarmeriepostens sowie der FF-Zentrale in Ernstbrunn.
Ernstbrunn heute: Kultur, Freizeit und ganz viel Leben
Seit Jahren klettern auch in der Marktgemeinde Ernstbrunn die Grundstückspreise stetig nach oben. Beliebt bei Alt und Jung, finden immer mehr Familien ihr Zuhause in der Region der Leiser Berge. Der belebte Hauptplatz, der gerade saniert und runderneuert wird, bietet alle Dinge des täglichen Bedarfs. Mit dem Wildpark, der Weinviertel Draisine, dem Bauernmarkt Simonsfeld und dem Wolf-Forschungszentrum gibt es auch in Sachen Freizeit jede Menge Auswahl.
Das "Ernsti-Mobil" macht Ernstbrunn richtig mobil
Die Lücken im öffentlichen Verkehrsnetz schließen, das sollte das "Ernsti-Mobil", als es 2011 von damals noch Vizebürgermeister Horst Gangl vorgestellt wurde. Organisiert in Form eines Vereins, ist das Bürgertaxi auch heute noch, gesteuert von Ehrenamtlichen, unterwegs – mittlerweile allerdings elektrisch.
100 Jahre: vom Kalkwerk bis zum Breitbandausbau
Ein großer Arbeitgeber in der Region ist nach wie vor das Kalkwerk, heute Profibaustoffe Austria, das 1883 gegründet wurde. Innovation ist zudem in der Windkraft Simonsfeld zu Hause, die ersten beiden Anlagen wurden 1998 aufgestellt. Auch touristisch hat sich viel getan: 2007 wurde die 1. Fahrraddraisine im Weinviertel eröffnet, ebenso die NotalgieErlebnisweltBahn auf Schiene gebracht und 2010 das Wolfforschungszentrum eröffnet. 2011 sorgte das neue Lagerhaus-Fachmarktzentrum für Arbeitsplätze, 2015 das Fachärztezentrum für medizinische Versorgung. Und seit zwei Jahren surft man Dank Glasfaser schnell durchs World Wide Web.
Das Wappen von Ernstbrunn
Das Wappenschild, dominiert von Farben Weiß und Grün, zeigt einen Ziehbrunnen mit einem roten Gefäß. Das Gemeindewappen wurde am 18. November 1533 verliehen. In diesem Jahr erhielt Ernstbrunn auch das Marktrecht, verliehen durch Kaiser Ferdinand I.
Zahlen, Daten, Fakten: Das Gebiet der Marktgemeinde Ernstbrunn ist 80,70 km² groß und Heimat für insgesamt 3.272 Menschen. Rund 27 Prozent des Gemeindegebietes sind bewaldet, zudem beherbergt es einen Teil des Naturparks Leiser Berge.
Die Marktgemeinde setzt sich aus folgenden Katastralgemeinden zusammen: Au, Dörfles, Ernstbrunn, Ernstbrunner Wald, Gebmanns, Klement, Lachsfeld, Maisbirbaum, Merkersdorf, Naglern, Oberleis, Simonsfeld, Steinbach und Thomasl.
Ernstbrunns Partnergemeinde ist "Isen" in Oberbayern – seit 1983, initiiert von Oberbürgermeister Josef Irl und dem ehemaligen Hauptschuldirektor Helmut Fellner.
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