Strom für 40.000 Haushalte
Das Kraftwerk Lavamünd im Laufe der Jahre

Blick auf das Kraftwerk, wie es heute aussieht.
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Das Kraftwerk Lavamünd ist das zweitälteste Laufkraftwerk an der Drau in Kärnten. Seit 1944 ist es bereits in Betrieb.

So sah die Drau bei Lavamünd vor dem Bau des Kraftwerks aus, der 1941 startete.
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Die Entstehungsgeschichte des Kraftwerks Lavamünd ist keine erfreuliche. Wie auch das Kraftwerk Schwabeck entstand es im Dritten Reich für Alpen Elektrowerke AG. In Lavamünd begannen die Bauarbeiten im Herbst 1941. Unter den hunderten Bauarbeitern befanden sich auch zahlreiche Zwangsarbeiter und auch Kriegsgefangene aus Polen, England, Belgien und Frankreich. Im April 1944 konnte der ersten Maschinensatz den Betrieb aufnehmen und Strom produzieren. Der heutige Kraftwerksbetreiber Verbund erinnert mit einer Gedenktafel im öffentlich zugänglichen Bereich der Wehrbrücke an das Schicksal der eingesetzten Zwangsarbeiter und Kriegsgefangenen, von denen viele den Kraftwerksbau nicht überlebten.

Im Jahr 1943 befand sich das Kraftwerk bereits kurz vor seiner Fertigstellung.
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Im Jahr 1943 befand sich das Kraftwerk bereits kurz vor seiner Fertigstellung.
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Im Jahr 1943 befand sich das Kraftwerk bereits kurz vor seiner Fertigstellung.
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Ältestes Pfeilerkraftwerk

Eine Besonderheit des Kraftwerks Lavamünd: Es handelt sich um das älteste sogenannte Pfeilerkraftwerk in Österreich. Das bedeutet, dass die Maschinensätze – bestehend aus Turbine und Generator – direkt in den massiven Pfeilerbauten des Kraftwerks im Fluss untergebracht. Das Kraftwerk Lavamünd besteht aus drei solcher Maschinenpfeiler. Zwischen ihnen liegen die vier Wehrfelder, über die beispielsweise Wasser abgeführt werden kann, beispielsweise bei Hochwasserereignissen. Jeder dieser Maschinenpfeiler ist 25 Meter hoch.

Aufnahme aus dem Jahr 1947, das Kraftwerk Lavamünd erzeugte bereits Storm.
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Aufnahme aus dem Jahr 1947, das Kraftwerk Lavamünd erzeugte bereits Storm.
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Drei Turbinen

Die Kaplan-Turbinen sind vertikal eingebaut, sodass das Wasser die Turbine von oben nach unten durchströmt. Das Kaplan-Laufrad gleicht einem Schiffspropeller, direkt oberhalb der Turbine befindet sich der Generator. Die erzeugte kinetische Energie wird mit Hilfe einer Vertikalwelle von der Kaplan-Turbine zum Generator übertragen. Die Turbine zeichnet sich durch ihre verstellbaren Lauf- und Leitradschaufeln aus. Dadurch kann die Kaplan-Turbine optimal der Wassermenge und der Fallhöhe angepasst werden. Somit kann ein Wirkungsgrad von 80 bis 95 Prozent erreicht werden

Zwischen 1982 und 1987 wurden die Maschinensätze erneuert und die Leistung des Werks gesteigert.
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Leistung gesteigert

Von 1982 bis 1987 wurden alle drei Maschinensätze Schritt für Schritt erneuert und die Leistung damit von 25.000 Kilowatt auf 28.000 Kilowatt erhöht. Die Drei Kaplan-Turbinen erzeugen im Durchschnitt circa 155 Gigawattstunden Strom pro Jahr. Damit können 40.000 Haushalte ein Jahr lang versorgt werden.

Fischaufstieg

Weil viele Fischarten auf dem Weg zu ihren Laichplätzen stromauf ziehen, stehen sie üblicherweise bei Kraftwerken an. Um die Drau „barrierefrei“ zu machen, hat der Verbund seine Kraftwerke mit Fischaufstiegshilfen ausgestattet – so auch das Kraftwerk Lavamünd. Aufgrund der extrem beengten Platzverhältnisse wurde für die Trassenführung der Fischwanderhilfe teilweise der noch aus der Bauzeit des Kraftwerks (1941 bis 1949) bestehende Fischaufstieg in der linken Wehrwange genutzt. Es wurde ein Multistruktur-Slot-Beckenpass, bestehend aus 74 Becken mit 14 zusätzlichen Ruhe-Pools, gebaut. Bei dieser Anlage mit einer Gesamtlänge von circa 300 Meter ist ein Höhenunterschied von 9,6 Meter zu überwinden. Die Funktionsfähigkeit der Aufstiegshilfen wird kontinuierlich überprüft. Dass sie funktionieren, zeigt das umfangreiche Videomonitoring. Neben Friedfischen wie Barben, Brachsen und Nasen wurde in Lavamünd sogar einmal ein Wels mit einer Länge von 1,20 Metern beim Durchschwimmen der Aufstiegshilfe gefilmt. Auch Säugetiere wie Biber und Otter nutzen die Anlage.

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