Prüfbericht liegt vor
DNA-Probe bestätigt Wolfsriss in Großklein
- Verdacht auf Wolfsriss in Großklein: Dieser wurde jetzt durch den Prüfbericht bestätigt.
- Foto: Andrea Bund
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Ein vermutlicher Wolfsriss wurde Mitte November in Großklein gemeldet. Der vorliegende Prüfungsbericht der Vetmed Uni Wien bestätigt jetzt, dass das Reh tatsächlich von einem Wolf gerissen wurde.
STEIERMARK. Ein gerissenes Reh in Nestelberg in der Naturparkgemeinde Großklein meldeten vor fast vier Wochen, genau am 13. November, zwei Jäger. Die steirische Rissbegutachterin Andrea Bund untersuchte das Tier umgehend vor Ort und nahm eine Probe. Jetzt liegt das Ergebnis der Vetmed Uni Wien vom Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie vor.
"Die analysierte Probe enthält DNA, die typisch für Wölfe ist, die aus der nördlichen Quellpopulation stammen", erläutert Andrea Bund auf Anfrage von MeinBezirk.
Was heißt Quellpopulation?
"Die Bestände in Europa lassen sich in mehrere unterschiedliche Teilpopulationen unterteilen, wobei ein genetischer Austausch zwischen diesen Teilpopulationen durchwegs stattfindet", erklärt Bund.
- Das Foto wurde von Rissbegutachterin Andrea Bund vor Ort gemacht.
- Foto: Andrea Bund
- hochgeladen von Waltraud Fischer
Aktuell werden in Europa neun Teilpopulationen differenziert:
- Skandinavische Population
- Finnische Population
- Baltische Population
- Zentraleuropäische Flachlandpopulation
- Karpatenpopulation
- Dinarisch-balkanische Population
- Italienische Population
- Alpine Population
- Iberische Population
Die Ergebnisse des genetischen Monitorings zeigen für die Steiermark ein Vorkommen von Wölfen überwiegend aus der italienischen(Haplotyp 22) und derdinarisch-balkanischen (H23) Teilpopulation, vereinzelt auch aus der nördlichen Teilpopulation (Haplotyp 01 oder Haplotyp 02).
- Hier die aktuelle Karte von Wolfs-Nachweisen aus ganz Österreich, auf der man anhand der gefärbten Punkte die Verteilung der einzelnen Teilpopulationen gut erkennen kann. Der Nachweis aus Nestelberg ist natürlich noch nicht eingezeichnet.
- Foto: ÖZ
- hochgeladen von Waltraud Fischer
"Das genetische Material, das am Reh in Nestelberg gesichert werden konnte,entstammt von einem Wolf aus der nördlichen Population mit dem Haplotyp ,H01', somit kann davon ausgegangen werden, dass dieser Wolf von Norden nach Süden gewandert ist", so Bund.
Zahlen im Detail
Heuer wurden in der Steiermark bis dato insgesamt 32 getötete, vermisste oder verletzte Schafe gemeldet, weiters ein Jungrind im Bezirk Murtal und ein Pferd in Murau.
- Andrea Bund ist Rissbegutachterin in der Steiermark.
- Foto: Christian Müller
- hochgeladen von Waltraud Fischer
Wichtig: Bitte – wie auch vom Bezirksjagdamt aufgerufen – beim Auffinden von Trittsiegel, Losungen etc. den Rissbegutachter oder die Rissbegutachterin kontaktieren, damit Nachweise gesammelt und genetisches Material sichergestellt werden kann.
Darüber haben wir im Juli berichtet:
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