Wandern vor der Haustür - Südburgenland
Auf der Suche nach der Ladislauskapelle
Manchmal schaue ich auf Google Maps Straßenverläufe, Berge, Bäche, usw. an, um meine geografischen Kenntnisse und meine innere Landkarte zu erweitern und zusammenzufügen. Dabei habe ich schon einige Orte entdeckt, die ich dann aufgesucht habe, um mir ein eigenes Bild davon zu machen. Vor einiger Zeit habe ich eine Makierung "Ladislauskapelle" mitten im Wald der großen Plischa bei Oberpodgoria entdeckt. Die große Plischa ist ein Berg im Günser Gebirge mit einer Höhe von 546 m. Auf die kleine Plischa bin ich schon von Goberling aus gewandert.
Heute vormittag hab ich mich auf den Weg gemacht und dabei wieder ein paar südburgenländische Schätze gefunden. Die Gegend rund um Oberpodgoria und Rumpersdorf sehe ich das Erstemal und bin begeistert. Auf der Karte suche ich mir einen Weg, der mich näher zur Ladislauskapelle bringt. Ich parke mein Auto im Wald und marschiere dann schnurstracks ca. eine Stunde meinem Ziel entgegen. Erst auf Waldwegen und dann offroad einfach geradeaus zwischen Kiefern und Eichen hindurch. Im seichten Schnee sehe ich verschiedenste Tierspuren, ich glaube auch von Hirschen? Die Hufe waren ca. handgroß. Das letzte Stück gehe ich am Bergrücken entlang und erhasche zwischen den Bäumen ein paar Blicke Richtung Weiden, Eisenberg, in den Süden.
Während ich der Markierung auf meiner Karte immer näher komme, werde ich auch neugieriger und gespannt darauf, ob ich das Platzerl finde, wo einst die Ladislauskapelle stand. Und wirklich, da ist der Rest - ein Steinhaufen. Ich baue ein Glückstürmchen mit einem Ästchen, welches das Kreuz der Kapelle symbolisieren soll.
Beim Recherchieren zuhause lese ich, dass die Kapelle dem ungarischen König Ladislaus gewidmet war. Sie war noch in einer Karte von 1844 eingezeichnet, jedoch 1963 bereits verfallen.
Obwohl ich nur einen "Haufen Steine" gefunden habe, freue ich mich sehr für mich wieder etwas Neues entdeckt zu haben.
Gemächlich mache ich mich auf den Rückweg und entdecke dabei noch ein schönes Aussichtsplatzerl - der Blick geht nach Stadtschlaining, dem Steinbruch Rumpersdorf und weit hinüber ins Steierische.
Ich gehe weiter und komme etwas durchfroren beim Auto an. Bergauf war mir recht warm, aber beim runter gehen kühle ich trotz warmer Kleidung ein bisschen aus - auch der Wind hat sich etwas gehoben.
Nachdem ich diese Gegend nicht kenne, fahre ich über Mönchmeierhof und Rauhriegel nach Altschlaining. Ich hab die richtige Entscheidung getroffen, denn ich entdecke einen wunderschönen Turm 😍 in Mönchmeierhof. Leider finde ich keine Infos im Netz. Aber dafür finde ich die Biogerberei von Alexander Siebenaller. Wie er gerbt und was aus dem Leder gemacht wird, kann man auf der Website lesen und sehen.
Auch heute bin ich wieder fasziniert und erfreut von den schönen Orten im Südburgenland. Je älter ich werde, desto mehr packt mich die Neugier mein Heimatland näher kennenzulernen, es zu erkunden, es zu riechen, zu schmecken, zu spüren. Und ganz nebenbei finde ich immer wieder Interessantes - sowie die diesmal die Biogerberei und gestern die Krokusette-Safran Landwirtschaft.
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