Rangersdorf
Revitalisierung eines Kulturerbes im Mölltal

Die Stadlansicht von der Bundesstraße aus.
 | Foto: privat
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In Rangersdorf steht die Revitalisierung des „Wirtsareals“ in den Startlöchern. Ein besonderes Projekt.

RANGERSDORF. Die „Wirt zu St. Peter Projektentwicklungs OG“ setzt sich aus insgesamt vier gebürtigen Rangersdorfern zusammen, denen es ein besonderes Anliegen war, den im historischen Gemeindezentrum liegenden „Wirtstadl“, das ehemalige Wirtschaftsgebäude des Gasthofes Post, zu revitalisieren. Der aufwändig gestaltete Stadl, dessen Ursprünge bis ins 16. Jahrhundert zurückreichen, ist wohl das größte historische Wirtschaftsgebäude des Mölltals. Die OG hat sich einige Ziele gesetzt, um die Anlage möglichst breit nutzbar zu sanieren und zu revitalisieren.

Das Projekt

„Für die OG war und ist es das Ziel, den Stadl, der prädestiniert für das Ortszentrum ist, im Sinne des Gemeinwohls zu revitalisieren“, erzählt Helmut Kerschbaumer der „Wirt zu St. Peter Projektentwicklungs OG“. Das ehemalige Wirtschaftsgebäude und der Gasthof charakterisieren durch die Sanierung einerseits aufgrund der Größe, andererseits wegen der prominenten zentralen Lage ein nachhaltiges Bauprojekt. Die OG hat die gesamte Liegenschaft, die im Eigentum der Gemeinde Rangersdorf war, aus Eigenmitteln erworben und wurde anlässlich dieses Projektes gegründet. „Die Liegenschaft war extrem baufällig. Im Jahr 2020 haben wir in die Sanierung an die 250.000 Euro investiert, davon entstammen 65.000 Euro aus der LEADER-Förderung und 33.000 Euro vom Bundesdenkmalamt“, so Kerschbaumer. Im letzten Winter wurden morsche Teile saniert und das Dach noch rechtzeitig vor den großen Schneemengen erneuert.

Zielsetzung des Wirtstadls

Gegenwärtig ist die OG dabei, verschiedenste Konzepte für die Nutzung des Gebäudes auszuarbeiten. „Das Ziel ist es in erster Linie, den Ortskern zu erhalten und den Stadl wieder zu beleben“, erklärt Kerschbaumer. 600 Quadratmeter umfasst jedes der Stockwerke im Gebäude. Im Oberen Stock, der "Pirl", soll eine Lokalität entstehen, die vor allem für den kulturellen Bereich genutzt werden kann. „Auch für Hochzeiten oder diverse Veranstaltungen soll dieser Bereich genutzt werden können.“ Derzeit beschäftigt sich die OG mit einem fundierten Sicherheitskonzept. „Jetzt nach der Erstrenovierung wollen wir vor allem die Erschließung sowie die Sanitäranlagen im Gebäude installieren“, so Kerschbaumer. Das Erdgeschoß soll künftig als Markthalle für Märkte der Gemeinde genutzt werden können. „Die rustikale Umgebung des Erdgeschosses eignet sich dafür ideal“, erklärt Kerschbaumer. In weiteren Schritten könnten dort auch Boxen installiert werden, die als Büroflächen oder an körpernahe Dienstleister vermietet werden könnten.

Synergien nutzen

Da zur gesamten Liegenschaft auch der ehemalige Gasthof Post zählt, hat sich OG diesbezüglich auch umfassende Gedanken gemacht, wofür das Gebäude, das sich auf vier Ebenen erstreckt, in Zukunft genutzt werden könnte. „Wir werden den alten Gasthof sanieren und verfolgen das Ziel, diesen entweder als Dorfcafé zu nutzen oder an einen jungen Wirt/eine junge Wirtin auf ‚Pop-up-Basis‘ zu verpachten. Andererseits möchten wir auch einen Zubau errichten, wo, wenn der Bedarf besteht, betreute Wohnungen für ältere Menschen zur Verfügung gestellt werden bzw. Startwohnungen für junge Menschen entstehen könnten“, erklärt Kerschbaumer.

Wertschöpfung

Die bisherigen Baumaßnahmen wurden in erster Linie an regionale Firmen vergeben. Durch die Initiative der OG wurde ein historisches Gebäude vor dem Verfall bewahrt, dessen kulturelle Wertigkeit übrigens vom Bundesdenkmalamt bestätigt wurde. Das Bauprojekt soll bis zum Jahr 2024 fertiggestellt werden und wurde von der „LAG Großglockner/Mölltal-Oberdrautal“ durch eine LEADER-Förderung unterstützt. „In der Phase II werden von uns weitere 150.000 Euro investiert, zusätzlich haben wir kürzlich die Zusage von 75.000 Euro der LEADER-Förderung erhalten, worüber wir sehr froh sind.“ Regionalmanager Gunther Marwieser der LAG freut sich über die Umsetzung des Projektes: „Kulturerbe-Projekte und die Revitalisierung von historischen Projekten sind ein wichtiger Schwerpunkt der Region. In den letzten Jahren wurden in dieser Hinsicht sowohl im Mölltal als auch im Drautal viele solcher Projekte umgesetzt. Auch in Zukunft ist es uns seitens der LAG ein großes Anliegen, erhaltenswerte Bausubstanzen zu fördern und zu unterstützen.“ Auch Bürgermeister Josef Kerschbaumer spricht sich für das Projekt aus: „Für die Gemeinde Rangersdorf ist dieses Projekt durchwegs positiv, vor allem auch deshalb, weil sich eine Gruppe von Menschen dafür engagiert, dass ein unter Denkmalschutz stehendes Gebäude wieder genutzt werden kann“, so der Bürgermeister. Bis ins Jahr 2024 darf man jedenfalls darauf gespannt sein, welchen Output der Wirtstadl für das Mölltal mit sich bringen wird.

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