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Aufbahrung in Rom Italien verabschiedet Gina Lollobrigida

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Gina Lollobrigida wurde verehrt - nicht nur, aber vor allem in Italien.

Gina Lollobrigida wurde verehrt - nicht nur, aber vor allem in Italien.

(Foto: picture-alliance / Mary Evans Picture Library)

Die Italienerinnen und Italiener nannten Gina Lollobrigida liebevoll "Lollo" oder gar "Gina Nazionale". Umso größer ist die Trauer um die Schauspielerin, die nun im Alter von 95 Jahren gestorben ist. In Rom können die Menschen persönlich von ihr Abschied nehmen.

Gina Lollobrigida ist am Montag im Alter von 95 Jahren gestorben. Die Beerdigung der Schauspielerin solle nun schon am Donnerstag stattfinden, berichten italienische Medien übereinstimmend. Beginn der Trauerfeier ist demnach 12.30 Uhr.

Lollobrigida wird in der Kirche Santa Maria in Montesanto in ihrer Heimatstadt Rom verabschiedet. Die Kirche am Piazza del Popolo ist auch als "Kirche der Künstler" bekannt. In ihr finden häufig Trauerfeiern zu Ehren bekannter Persönlichkeiten aus der Kultur, dem Film oder Fernsehen statt.

Vor der Beerdigung können sich die Fans von der Schauspielerin verabschieden. Lollobrigidas Sarg wird in einem Saal des Kapitols aufgebahrt. Besucher können die Aufbahrungsstätte ab Mittwoch um 10 Uhr betreten. Sie ist bis 19 Uhr geöffnet. Am Donnerstagvormittag vor der Trauerfeier kann der Sarg noch einmal von 9.30 bis 11.30 Uhr besichtigt werden. Viele bekannte Italiener wurden hier bereits aufgebahrt, im Februar 2022 etwa Monica Vitti (1931-2022), neben Lollobrigida eine der größten Schauspielerinnen ihrer Generation.

"Schönste Frau der Welt"

Gina Lollobrigida gilt in Italien als Nationalheiligtum, sie wurde schon zu Lebzeiten als "Gina Nazionale" verehrt. Nachdem sie Bildhauerei und Malerei studiert hatte, zog es sie Anfang der 1950er-Jahre zum Film. Schon früh drehte sie nicht nur in Europa, sondern auch in Hollywood, zum Beispiel in "Salomon und die Königin von Saba". 1961 wurde sie bei den Golden Globes als beliebteste internationale Schauspielerin ausgezeichnet.

Lollobrigida galt als "schönste Frau der Welt", nicht nur, weil sie für einen Film gleichen Titels 1956 den David di Donatello erhielt, den wichtigsten italienischen Filmpreis. Schon mit drei Jahren gewann sie einen Preis als schönstes Kleinkind Italiens.

Ab den 1970er-Jahren machte sie sich im Filmgeschäft rar. Dafür erlangte sie Renommee als Fotografin. Noch später widmete sie sich der Politik, wenn auch ohne Erfolg. 1999 kandidierte sie für die italienischen Sozialdemokraten für die Wahl zum Europäischen Parlament. Erst 2022 trat sie mit 95 Jahren für ein linkes Bündnis bei der Parlamentswahl in Italien an, das jedoch an der Drei-Prozent-Hürde scheiterte.

Quelle: ntv.de, vpr/spot

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