Hochwasser - Lage im steirischen Hatzendorf, Gosdorf unter Kontrolle

Über weiten Teilen der Steiermark schien am Donnerstagvormittag die Sonne. Die Pegelstände der großen Flüsse waren stabil.

Im südsteirischen Gosdorf am Grenzfluss Mur hatte sich die Lage in den Nachtstunden noch verschlimmert, als das Hochwasser gegen 23.00 Uhr die von Feuerwehren und Freiwilligen gegen den Saßbach, den Ottersbach und den Glauningbach - der in manchem Sommer sogar austrocknet - errichteten Dämme überstieg und diese brachen. „Wir sind von Haus zu Haus gegangen und haben Leute geweckt, die gar nicht gemerkt haben, dass das Wasser bereits in ihre Häuser eingedrungen ist“, so Bürgermeister Anton Vukan (S) zur APA.

Auch über die Zugstrecke zwischen Spielfeld und Radkersburg stieg das Wasser, zum Glück wurde der Bahndamm nicht unterspült. Am Donnerstag verkehrten bereits wieder die Züge. „Es war zudem ein Glück, dass sich die nahe Mur zahm verhalten hat“, sagte Vukan. Rund 100 Mann von zwölf Feuerwehren waren im Einsatz, nun gehe es ans Auspumpen und Aufräumen, so der Bürgermeister große Schäden an Landwirtschaft und Objekten befürchtet.

Wasser hat sich über Nacht "davongemacht"

In Hatzendorf im oststeirischen Bezirk Feldbach hat sich das Hochwasser aus dem Ortszentrum praktisch über Nacht wieder „davongemacht“, nachdem es erhebliche Schäden an Häusern, Fahrzeugen und landwirtschaftlichen Kulturen angerichtet hatte. „Wir können jetzt mit dem Auspumpen der Keller beginnen und mit dem Aufräumen und dem Entfernen des Schlamms, wir bekommen dazu auch rund 70 Soldaten des Bundesheeres zur Unterstützung“, so Daniel Nierensee, Sprecher der örtlichen Freiwilligen Feuerwehr, zur APA. Dass es am Mittwoch Hatzendorf binnen Minuten überflutet hatte, rief bei vielen Florianis Erinnerungen wach. “2002 beim Jahrhunderthochwasser haben wir in Gmünd in Niederösterreich geholfen, und nun hat es uns erwischt. Das Wasser ist so schnell gekommen, dass wir machtlos waren“, so ein Feuerwehrmann.

Am Donnerstag standen in Hatzendorf 57 Florianis aus sieben Wehren im Einsatz. LH Franz Voves (S) hatte Bürgermeister Walter Wiesler bei seinem Lokalaugenschein am Mittwochabend die volle Unterstützung des Landes zugesagt.

Robert Schatzl vom Hydrografischen Dienst des Landes Steiermark sprach am Donnerstagvormittag von einer generellen Beruhigung. Die Enns hatte bei noch einen hohen Pegelstand, der aber zurückgehen werde. Raab, Sulm und die Mur bei Mureck - die Brennpunkte vom Mittwoch -  haben sich beruhigt, die Pegelstände blieben stabil. Am Nachmittag seien kleinräumige Überflutungen durch Gewitter möglich, größere Wasserläufe dürften davon aber nicht betroffen sein, es seien keine flächendeckenden Niederschläge angesagt.