Wilderer „stehlen“ den Jägern in Prambachkirchen die besten Böcke
PRAMBACHKIRCHEN. Die gesamte Jägerschaft ist in Aufruhr. Wilderer treiben in Prambachkirchen ihr Unwesen und schießen den Jägern die besten Böcke aus dem Revier. „Sie sind so frech, wie noch nie“, ärgert sich Walter Auinger (41).
Er ist einer von 50 aktiven Jägern in Prambachkirchen, die sich mittlerweile schon nachts auf die Lauer legen, um die Wilderer zu erwischen. Auch Foto-Fallen haben die Jäger aufgestellt, ertappt haben sie bisher allerdings keinen der Wilddiebe. Auinger: „Einmal waren wir mehr als knapp dran.“ Ein Mädchen sei vom Fortgehen nach Hause gekommen und habe auf einem abgelegenen Bauernhof ein verdächtiges Auto entdeckt, dessen Scheinwerfer in den Wald leuchteten.
Kugel steckte in Rehbock„Dann ist ein Schuss gefallen“, erzählt Jäger-Kollege Gert Breslmair (67). Das Mädchen konnte sich in der Aufregung leider nicht das Kennzeichen merken. Zurück blieben am nächsten Tag nur die Reifenspuren der Wilderer. Den toten Rehbock haben sie liegen gelassen. Breslmayr: „Es scheint einen regelrechten illegalen Jagd-Tourismus zu geben. Die Wilderer-Vorfälle häufen sich.“
Die Taktik ist immer die gleiche. Mit Autos fahren die Wilderer auf Forststraßen in den Wald, blenden die Tiere und erlegen sie zwischen Mitternacht und drei Uhr früh. Sie verwenden Kleinkaliber, vermutet Breslmair, „weil das nicht so kracht“.
Als Jäger Walter Auinger vor wenigen Tagen einen seiner kapitalsten Böcke im Revier schoss, traute er seinen Augen nicht. „Im Kiefer des Rehbocks steckte eine Kugel.“ Wilderer dürften ihn vor zwei Jahren angeschossen haben, „die Kugel ist mit dem Kiefer verwachsen“. Angesichts dieser Verletzung sei es ein Wunder, dass das Tier den Schuss überhaupt überlebt habe. „Die Wilderer sind so frech, wie noch nie“, ärgert sich der Jäger.
Wird auf den Wilderer geschossen ?
Werden die Wilderer festgenommen bzw. unter Waffengewalt festgehalten ? Die Wilderer sind auch bewaffnet, daraus könnten sich aktionreiche Situationen ergeben.
Im "Jagdjahr" 2002/03 wurden von Jägern in Deutschland z.B. 531.887 Wildschweine, 1.060.272 Rehe, 549.118 Wildenten, 642.892 Füchse und 57.593 Hirsche getötet.
In einem naturnahen Wald gibt es keine "Schäden" durch Tiere. Ihre Aktivitäten gehören zum Ökosystem und zur natürlichen Waldentwicklung. Durch die Aufnahme von Blättern, Knospen und Rinde gestalten Tiere wie Reh, Rothirsch, Damhirsch, Sikahirsch und Mufflon ihren Lebensraum. Ungefähr ein Achtel der Fläche des naturnahen Waldes besteht aus offenen Lichtungsbereichen als Ergebnis eines natürlichen "Verbisses". Der "Verbiss" als aktive Lebensraumgestaltung ist also ein Charakteristikum des naturnahen Waldes.
zur aufheiterung...
Was tut ein Jäger, wenn er aus Versehen eine Kuh geschossen hat?
Er steckt ihr einen Hasen ins Maul und sagt, sie hat gewildert!
passend zum text..