Der Boden in Sommerein bewegt sich weiter
Als Ursache für die Bodenbewegungen in der nordöstlichen Siedlung wurden Hebungs- und Senkungsvorgänge festgestellt. So steht es auch im Endgutachten, das die Gemeinde in Auftrag gegeben hat. Dadurch verursachte Schäden werden weder vom Katastrophenfonds abgedeckt, noch von den Versicherungen übernommen.
Erdrutsche hingegen schon. Ein Teilgutachten besagt sogar, dass Rutschungen nicht ganz ausgeschlossen werden können. Sowohl Geschädigte als auch SP-Bürgermeister Karl Zwierschitz versuchten in der ORF-Sendung „Bürgeranwalt“ auf diesen Umstand hinzuweisen. Weitere Gutachten werden angefertigt – unter anderem für Sanierungskonzepte. Aber auch die NÖ Versicherung will nun ganz sichergehen, worauf die Schäden zurückzuführen sind, ließ man in der Sendung wissen. Sollte dieses Gutachten zu demselben Schluss kommen wie jenes der Gemeinde, dann können die Geschädigten nur klagen.
„Das kann nicht mehr ewig so weitergehen. Wir warten jetzt seit zwei Jahren.“ Martin Klinger Geschädigter
Ein Gerichtsprozess würde viel Zeit in Anspruch nehmen – Zeit, die Geschädigte wie Martin Klinger nicht haben. „Das kann nicht mehr ewig so weitergehen. Wir warten jetzt seit zwei Jahren“, hält er im Gespräch mit der NÖN fest. Durch sein Haus ziehen sich zentimeterdicke Risse, Fenster lassen sich zum Teil nicht mehr öffnen und die Bodenplatte dreht sich unter dem Haus heraus. Zu Verschiebungen kommt es permanent. „Das Haus ist bald unbewohnbar“, betont er. Wie hoch der Schaden ist, kann er noch nicht beziffern. In einem nächsten Schritt soll ein Plan für die Sanierung erarbeitet werden.
Zwierschitz echauffierte sich in der ORF-Sendung auch darüber, dass sich Bund und Land NÖ gegenseitig die Verantwortung zuschieben. Das Land teilte mit, dass es aufgrund von Bundesvorgaben nicht helfen kann. Johannes Pasquali, Sprecher des Finanzministeriums, ließ wiederum wissen, dass die Länder auch eigenständig Entschädigung zahlen können. Den Geschädigten helfe diese Diskussion jedoch nicht, so Zwierschitz.