Sprengungen ärgern Anrainer in Kaisersteinbruch

Erstellt am 19. Oktober 2022 | 04:55
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Im Raum „Angererdorf“ finden regelmäßig Pyrotechniklehrgänge und Sprengübungen statt.
Foto: Janoska
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BürgerInnen in Kaisersteinbruch fühlen sich von Sprengübungen massiv gestört.

Manche Anrainer fühlen sich durch die abendlichen Sprengungen des Bundesheeres am Truppenübungsplatz (TüPl) in ihrer Lebensqualität stark gestört. Zudem sollen diese in letzer Zeit in der Nähe der Ortschaft (im Raum des Angererdorfs) teilweise bis spätabends durchgeführt worden sein.

Die Anrainer berichten von Explosionsgeräuschen im Intervall von ein paar Minuten, wie sie „an der Front eines Kriegsgebietes“ vorkommen und „Fenster und Türen erzittern ließen“. Laut mehreren Telefonaten der Anrainer mit Vertretern der Benedek-Kaserne seien die Befürchtungen nicht ernst genommen und teilweise auch ignoriert worden, mit dem Verweis, dass die Sprengungen von anderen Kasernen gebucht und genehmigt seien und man nichts unternehmen könne. 

„Ich lebe nun schon 30 Jahre in Kaisersteinbruch und habe mich nie über den Lärm des Bundesheeres beschwert, da es ja lange Zeit ein Miteinander war, aber nun werden wir vollkommen ignoriert“, so ein genervter Anrainer, der auf das allgemeine „Recht auf eine gewisse Lebensqualität ohne Sprengungslärm“ pocht.

Laut dem Kommandanten des TüPl Bruckneudorf, Markus Ziegler, findet ein Pyrotechniklehrgang am Institut Pionier statt. Dieses dient dem gesamten Bundesheer als qualifizierte Ausbildungsstätte für Pyrotechnik und Sprengungen, womit all diese Lehrgänge in Bruckneudorf stattfinden. Der Pyrotechniklehrgang diene dazu, Spezialisten aus ganz Österreich auszubilden, um der Truppe im Rahmen von Übungen ein realistisches Gefechtsbild darstellen zu können. Ziegler betont gleichzeitig die große Bedeutung, dass die Soldaten im Rahmen ihrer Ausbildungen mit allem, was auf sie im Einsatz zukommen kann, konfrontiert werden, darunter z. B. auch Artilleriefeuer, dessen Explosivstoffmengen nur einem geringen Bruchteil der realen Munition entsprechen.

Die Sicherheits- und Lärmschutzradien seien daher grundsätzlich minimal. Beim jetzigen Lehrgang betrage die Minimalentfernung nach Kaisersteinbruch 1.500 Meter und nach Wilfleinsdorf 3.000 Meter, einem Vielfachen der notwendigen Distanz. „Am zweitgrößten Truppenübungsplatz in Österreich werden täglich einsatzrelevante Ausbildungen durchgeführt. Örtlichkeiten für Übungen werden so koordiniert, dass die Lärmbelastung für die Bevölkerung soweit wie möglich minimiert wird, aber ganz lautlos geht es nicht“, so Ziegler.

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