„Alles bleibt anders“: Pepi Hopf erobert die Hauptstadt

Erstellt am 24. September 2022 | 05:05
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Pepi Hopf in seinem „Büro“ am Haringseer Fußballplatz.
Foto: Stefan Havranek
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Der Haringseer Pepi Hopf ist mit seinem neuen Programm vorerst nur in Wien zu sehen.

„Acht, neun, jo, das ist wirklich mein zehntes Programm“, ist selbst Pepi Hopf überrascht, als ihm die Frage gestellt wird, wie lange er nun schon als Kabarettist aktiv sei (21 Jahre, auch das 20-jährige Bühnenjubiläum im Vorjahr wäre von so manchem Kollegen mit Best-of-Programm oder PR-Marathon ausgeschlachtet worden) und sein wievieltes Werk das neue Programm „Alles bleibt anders“ ist.

Die NÖN trifft den Kabarettisten am Haringseer Sportplatz. Dorthin hat er sich zum Schreiben des neuen Programms zurückgezogen, er ist Obmann des SV GG Haringsee und genießt die Ruhe hier unter der Woche: „Wenn mir einmal nichts einfällt, setze ich mich auf den Rasenmäher. Wir haben jetzt das schönste Grün im Bezirk, ich hab sogar ein Muster in den Rasen gebracht.“

Worum geht es im neuen Programm? „An den Krisen kommt man heute nicht vorbei, die Frage ist, wie man darauf reagiert“, philosophiert Hopf: „Global gibt es drei Strategien: Tot stellen, angreifen oder flüchten. In Österreich gibt es eine vierte: Auslachen. Und damit ist ein Problem schon nur noch halb so schlimm.“ Lösungen habe Hopf für die meisten Probleme auch nicht, aber: „Ich habe eine mächtige Waffe, das Lachen. Wenn ich mein Publikum zwei Stunden unterhalten kann, schaut die Welt danach schon etwas besser aus.“

Im Programm spielt eine „analoge Datenbank“ (ältere Semester werden darin ein Karteikästchen erkennen) eine Rolle, auf Karteikärtchen sind Bedrohungen und auf der Rückseite die – meist augenzwinkernd gemeinten – Lösungen notiert, zum Beispiel: „Älter werden – jung sterben.“ Hopf meint: „Viele scheinbare Bedrohungen sind ja oft nur solche, die an uns herangetragen werden und uns persönlich gar nicht betreffen. Viel wichtiger wäre es, im kleinen, persönlichen Rahmen sein Bestes zu tun, dann passiert schon mehr, als wenn man über die großen Probleme jammert, die man ohnehin nicht ändern kann.“

„Ich habe beim Fußballclub viel über Politik gelernt“

Hopf spricht gern in Fußball-Metaphern – und das ganz bewusst: „Ich habe in meiner Zeit beim SV Haringsee viel über Politik gelernt, denn die Mechanismen, die hier greifen, funktionieren im Großen genauso.“ Politische Exkurse in seinen Programmen gibt es weiter kaum, ganz unpolitisch ist aber auch Hopf nicht: „Wenn eine Ministerin, die ja eine Expertin auf ihrem Gebiet sein sollte, als Energiespartipp empfiehlt, einen Deckel auf den Kochtopf zu geben, ist das so, als würde ich Jürgen Klopp für den SV Haringsee engagieren und der sagt den Spielern, dass sie mehr Tore schießen sollen.“

Hopf freut sich jedenfalls schon auf die Vorpremiere von „Alles bleibt anders“ am 29. September im Kabarett Niedermair, wo er dann jeden Sonntag im Oktober und Dezember zu sehen sein wird: „So richtig weiß man erst, ob ein Programm funktioniert, wenn man es öfter gespielt hat. Es ist bei mir auch so, dass sich die Programme immer wieder verändern, je nachdem, welche Nummer wie gut funktioniert.“

Der gebürtige Simmeringer Hopf, der sich mittlerweile als „echter Marchfelder“ sieht („Das Schönste am Urlaub ist das Heimkommen“), verrät auch seine weiteren Pläne: „Ich möchte so etwas wie ein Musical machen, über eine Marchfelder Sage. Mit Fredi Jirkal und Jimmy Schlager, auch Lydia Prenner-Kasper soll dabei sein.“ Das Projekt soll nächstes Jahr realisiert werden, wahrscheinlich im Marchegger Schloss.