Leitzersdorf: Der Waschberg zum Nachlesen

Erstellt am 19. April 2024 | 15:00
Lesezeit: 2 Min
Buchpräsentation Waschbergbuch
Am Fuße des Waschbergs präsentieren die zwei treibenden Frauen hinter dem Projekt das Waschbergbuch „Natur am Waschberg“: Julia Kelemen-Finan von der Naturschutzakademie und Bürgermeisterin Sabine Hopf.
Foto: Christine Stadler
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Seit einer Woche gibt es das Buch am Gemeindeamt von Leitzersdorf zu erstehen und die Nachfrage ist schon groß: Zum Projekt der Waschbergpflege wurde das Buch „Natur am Waschberg“ gestaltet. Darin lernt man nicht nur das Naturschutzprojekt kennen, sondern auch die Geschichte und die Artenvielfalt des Waschbergs.

„Es ist das allererste Buch, das über den Waschberg geschrieben wurde“, berichtet Bürgermeisterin Sabine Hopf stolz. Selbst einem zufällig vorbeikommenden Landwirten wird das Buch beim Fototermin präsentiert, ebenso wie einer Spaziergängerin samt Hund. Kein Wunder, dass Hopf und Julia Kelemen-Finan von der Naturschutzakademie stolz auf das Waschbergbuch sind: Nicht nur ist es das erste Buch über den Waschberg, es zeigt den Leitzersdorfer Hausberg auch von all seinen Seiten.

Oder hätten Sie erwartet, dass mehr als 500 Schmetterlingsarten auf dem Waschberg ihr Zuhause gefunden haben? Oder dass er eine geologische Ausnahmeerscheinung im Weinviertel darstellt und deshalb schon im 19. Jahrhundert Forscher faszinierte? Und natürlich haben die Segelflieger vom Waschberg, die nach dem Krieg ihrem gefährlichen Hobby frönten, vorigen Herbst am Segelflugtag Aufmerksamkeit bekamen.

Skifahren, Schulausflüge, Schneckenhäuser

Man sieht: Von landwirtschaftlicher Nutzung über Kalksteinabbau bis zum Naherholungsraum war der Waschberg lange Zeit intensiv genutzt. Und seit Beginn der Naturschutzbemühungen ist er auch biologisch bestens erforscht. Skifahren, Schulausflüge, Schneckenhäuser - der Waschberg ist für viele Leitzersdorfer nicht wegzudenken.

Zum Glück garnieren Zeitzeugenberichte und kleine Anekdoten den Text und lassen so die Leitzersdorfer zahlreich zu Wort kommen. Im hinteren Abschnitt, wo es dann um die vielen Pflanzen und Tiere des Waschbergs geht, begeistern die Forscher, die das Projekt zur Wiederherstellung der Trockenrasen am Waschberg begleiten, mit ihrem Fachwissen. Dank korrekter wissenschaftlicher Arbeitsweise mit Zitaten und Artenlisten ist das Buch auch ein wertvolles Werkzeug für die Forschung.

Zusätzlich zum Lesespaß

Das liebevoll „Waschbergbuch“ genannte Werk ist beim Gemeindeamt zu den Amtszeiten um 25 Euro erhältlich, kann aber auch über die Naturschutzakademie bezogen werden. Mit 150 Seiten voll mit Farbbildern, spannenden Informationen und ausführlichen Artentabellen ist es sowohl für Naturfreunde, Forscher, Wanderbegeisterte als auch Familien, die den Kindern Artenvielfalt zeigen wollen, eine Leseempfehlung.

Wer danach noch mehr über den Waschberg lernen will oder vielleicht doch das schöne Wetter lieber für Bewegung als zum Lesen nutzt und erst im Winter Zeit für „Natur am Waschberg“ findet, kann schon im Mai die Natur am Waschberg bei zwei spannenden Führungen hautnah erleben. Los geht es am Samstag, den 4. Mai um 9.30 Uhr beim Feuerwehrhaus Leitzersdorf mit der Exkursion „Wer lebt im Schneckenhaus? Wildbienen und Schnecken auf der Spur“.

Und schon am Donnerstag, den 9. Mai nutzt die Naturschutzakademie den Feiertag, um gleich um 9 Uhr loszuwandern, ebenfalls vom Feuerwehrhaus Leitzersdorf, und sich auf die Fährte der Duftlandschaft am Waschberg zu machen - den Frühling also mal mit der Nase zu erkunden. Beide Exkursionen sind kostenlos und die Anmeldung ist unter www.naturschutzakademie.at möglich.