Bildungshaus Großrußbach setzt Betrieb aus

Erstellt am 01. Juli 2020 | 05:12
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Was passiert mit dem Bildungshaus in Großrußbach? Direktor Franz Knittelfelder und Bürgermeister Josef Zimmermann hoffen auf einen Fortbestand.
Foto: Chritstelli
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Betrieb wird ab 1. Jänner 2021 eingestellt. Konzepte werden aber erarbeitet.

Über die Chance des Bildungshauses, von einer Tiroler Hoteliersfamilie übernommen zu werden, berichtete die NÖN bereits. Der Wirtschaftsrat der Erzdiözese Wien hat das Projekt nun aber aus wirtschaftlichen Überlegungen abgelehnt.

In einer Pressemitteilung wird die Zukunft des Bildungshauses nicht gerade als rosig gedeutet: „Der Bildungs- und Beherbergungsbetrieb im Bildungshaus Schloss Großrußbach wird ab 1. Jänner 2021 jedenfalls wie geplant bis zum Abschluss einer eventuellen baulichen Sanierung ausgesetzt. Das Vikariat Nord und die erzdiözesane Erwachsenenbildung sind bereits beauftragt, Konzepte zu erarbeiten, die eine reibungslose dezentrale Fortführung ihrer Arbeit möglich machen sollen“, so steht es in der PR-Aussendung. Das bedeutet vorerst die vorübergehende Schließung des beliebten Ziels der Jakobswegpilger.

Derzeit sind alle Seiten auf Eindämmung der Diskussionen bemüht. Die Verhandlungen sollen nicht abgebrochen sein, sondern mit neuen Konzepten weitergeführt werden, da sich das Weinviertel als Urlauberdestination sehr weiterentwickelt. Wegen der Coronakrise sind zwar Seminare derzeit weniger gefragt, der Jakobsweg und „Urlaub im eigenen Land“ haben aber enormen Zustrom an Touristen prognostiziert.

Bildungshaus-Direktor optimistisch

Bildungshaus-Direktor Franz Knittelfelder ist noch optimistisch, dass man sich mit den zuständigen Stellen einigen wird: „Ich und die Mitarbeiter finden es schade und hoffen, dass die weiteren Gespräche doch noch zu einem Abschluss mit der Erzdiözese kommen. Das vorgelegte Konzept ist sehr schlüssig, und gerade für die jetzige schwierige Zeit wäre es gut, rasch zu renovieren, um im Juli 2021 voll durchstarten zu können.“ Urlaub in Österreich und besonders auch im Weinviertel hätte eine „glanzvolle Zukunft“, ist er sich sicher und betont: „Kombiniert mit Bildung vor Ort wäre es ein Glücksfall für alle Beteiligten.“

Für Bürgermeister Josef Zimmermann (ÖVP) brach eine Hoffnung vorerst zusammen: „Es ist für mich völlig unverständlich, dass nach so langen und vielversprechenden Gesprächen ein so aussichtsreiches Projekt jetzt plötzlich abgelehnt wird. Auch für die Gemeinde ist diese Entwicklung natürlich sehr schade.“ Er gibt aber ebenfalls nicht auf: „Hoffentlich gibt es für das Bildungshaus Großrußbach bald eine sinnvolle Lösung.“

Also blickt die Region gespannt auf die weitere Entwicklung, weil die vorübergehende Schließung wegen Renovierung eigentlich das Aus der Bildungsstätte sein könnte, wie einige Pessimisten in der Region bereits vermuten.