„Schule anders denken“

Erstellt am 24. März 2015 | 07:39
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Foto: NOEN, Walter Fahrnberger
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150 Interessierte kamen zum Info-Abend über den „LernOrt Säusenstein“. Schule strebt Öffentlichkeitsrecht an. Geplanter Start im Herbst 2015.

Das Interesse war groß, als in der Vorwoche Details über die geplante Privatschule mit dem Namen „LernOrt Säusenstein“ (LeO) bei einer Infoveranstaltung im Schloss Säusenstein präsentiert wurden. Zahlreiche Eltern, vorwiegend aus dem Bezirk Melk und auch aus dem Bezirk Scheibbs, waren unter den 150 Gästen. Schließlich sind die Initiatoren der geplanten Schule allesamt Pädagogen und Eltern der ehemaligen katholischen Privatschule in Wolfpassing.

Diese Gemeinschaft hat im Vorjahr auch den Trägerverein mit dem klingenden Namen „Verein zur Förderung neuer Perspektiven in der Bildungslandschaft“ gegründet. Der Verein wird auch der Schulerhalter sein, was sich vor allem in der Höhe des Schulgeldes auswirkt.

Für jedes Kind ist im „LernOrt Säusenstein“ zwölf Mal im Jahr (also auch in den Ferien) ein Betrag von 350 Euro zu zahlen. Dazu kommt ein einmaliger Investitionsbetrag von 400 Euro, der vor allem für den Ankauf von Inventar sowie Verbrauchs- und Lernmaterial verwendet wird. Ebenso wird von den Eltern die Mitarbeit wie Rasenmähen oder Hilfe bei anderen Tätigkeiten eingefordert.

Die Chance, dass die Schule so wie Wolfpassing auch als katholische Privatschule mit entsprechender finanzieller Unterstützung geführt wird (dort lag das Schulgeld bei 120 Euro/Monat), besteht nicht. „Wir haben angefragt, aber die Diözese hat kein Interesse, eine neue Schule zu gründen“, erklärt Maria Kammer. Die Persenbeugerin ist Obfrau des Trägervereins und soll mit dem Start der Schule im September 2015 diese auch leiten. Ihr Ziel: Kammerer will „die Schule anders denken“ und in Säusenstein einen Ort schaffen, wo die Pädagogen die Kinder bei ihrem Lernantrieb beobachten und unterstützen. Prüfungen, Hausübungen und Zeugnisse gehören für die zweifache Mutter dort nicht dazu.

„Soll nicht nach Staub, Tinte & Angst riechen“ 

„Es soll eine Schule werden, wo es nicht nach Staub, Tinte und Angst riecht“, unterstreicht Kammerer ihre Einstellung. Orientieren werden sich die vier Pädagoginnen, die unterrichten werden, an den Ideen von Uwe Kranner, Maria Montessori, Jesper Juul & Co.

Der „LernOrt Säusenstein“ soll als Ganztagesschule in verschränkter Form geführt werden. Neben den Kulturtechniken (Mathematik, Lesen, Schreiben, etc.) 100 Minuten lang am Vormittag, ist Zeit für Projektarbeit, kreative Angebote, gemeinsames Mittagessen (gekocht von den Pädagogen mit Schülern) und Gartenarbeit anberaumt.

Unterrichtet wird in Gruppen – im ersten Schuljahr mit maximal 30 Kindern im Alter zwischen 6 und 12 Jahren. Danach ist auch ein Kinderhaus (ab 3 Jahre), in weiterer Folge auch eine Oberstufe sogar bis hin zur Matura geplant.

Die Schule strebt auch das Öffentlichkeitsrecht an, weil man den Schülern eine Prüfung für den Abschluss bzw. Übertritt in eine andere Schule ersparen will. Das ist aber ebenso noch nicht fix wie die letzten noch ausstehenden behördlichen Genehmigungen.

Umso sicherer ist hingegen das ehemalige Stift Säusenstein als passender Standort. „Wir haben großes Interesse, dass Leben in die Räumlichkeiten kommt und dass die Schule hier lange bleibt“, betonte der Besitzer Heinz-Michael Silberbauer.