Alte Hegerhaus vor dem Verfall bewahrt

Erstellt am 03. November 2020 | 18:19
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Das alte Hegerhaus in Rabensburg hat Harald Sanin erworben und in viel Kleinarbeit aufgewertet: Ein Mosaik aus alten Fliesen ziert die Wände des Hauses.

Harald Sanin hat sich vor mehr als 30 Jahren in ein Gebäude in den Thayaauen bei Rabensburg verliebt. Das alte Hegerhaus, damals fast schon dem Verfall preisgegeben, hatte es ihm vom ersten Blick an angetan. Um den Gebäudekomplex zu erwerben, musste er sich gedulden. Es dauerte noch, denn der Eigentümer konnte sich nicht trennen. 1990 war es dann soweit und er war stolzer Besitzer.

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Foto: Gerhard Brey

Seither ist aus dem Tiroler ein begeisterter Weinviertler geworden, der gerne in Rabensburg, und besonders hier, in den Thayaauen, daheim ist. Sanin arbeitet seither, zwangsläufig, an der Sanierung und Modernisierung des Besitzes. Auch das recht große dazugehörige Grundstück muss in Schuss gehalten werden. Dabei kommt ihm sein handwerkliches Geschick zugute.

Allerdings verschlingen die Arbeiten ständig beträchtliche finanzielle Mittel. Um dem auszuweichen setzt Sanin auf die Wiederverwertung vorhandener Materialien. Die Verwendung von „Restposten“ an Baumaterial, das, weil nicht mehr der neueste Schrei, sonst entsorgt wird, erweckt seit Jahren seine Begehrlichkeit. So haben sich, nach und nach, Tonnen von Fliesen angesammelt.

Durch die Pandemie gibt es für den tüchtigen Allround-Handwerker jetzt weniger zu tun. So nützt er die Zeit seither, sein Haus in einen richtigen Hingucker zu verwandeln: Sowohl innen wie auch außen wird mit den Recycling-Fliesen alles in eine Art Wunderwelt verwandelt. Es wird zwar bestimmt noch einige Jahre dauern, bis das Hegerhaus in den Thayaauen so aussieht, wie er sich das vorstellt, denn es gibt noch viele nicht verflieste Flächen. In Gedanken ist vieles schon geplant und so gesehen als Konzept auch fertig.

Auch die Baugeräte hat Sanin angesammelt

Sanin ist eine „One-Man-Show“, denn er macht alle Arbeiten alleine, ohne Helfer. Dadurch hat er alle möglichen Baugeräte, unter der Devise: „Aus Alt mach Neu“ im Laufe der Jahre gesammelt. Heute kommt ihm das zugute, denn auf der Baustelle gibt es sogar einen richtigen Baukran, mit dem der Handwerkskünstler das Material in die Höhe schafft.

Sanin ist nicht nur „am Bau“ sehr geschickt. Er ist auch ein Meister auf der Nähmaschine. Seine Kopfbedeckungen – a la Fuchs – näht er sich selbst, sogar die passende Coronamaske ist dabei.