Hotel Kühnel abgerissen

Erstellt am 17. März 2015 | 15:55
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Foto: NOEN, Doris Franziska Sander
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Die Initiative Denkmalschutz schlägt Alarm: Ein historisches Gebäude ließ man verfallen, und die Politik schaute zu. Bürgermeister: „Objekt war immer in Privatbesitz“.

Die Initiative Denkmalschutz trauert um ein vor kurzem abgerissenes Bauwerk in Rekawinkel. „Der Bahnhof Rekawinkel besitzt eines der ganz wenigen Aufnahmsgebäude in Österreich, das noch aus der Frühzeit des Eisenbahnbaus (1856-1858) erhalten geblieben ist und vorbildlich restauriert wurde“, heißt es vom Denkmalschutz. Gleich neben dem Aufnahmsgebäude wurde - wie für Bahnhöfe damals üblich - entsprechende Infrastruktur für Eisenbahnreisende geschaffen.

Dieses Hotel Kühnel wurde jetzt vor wenigen Tagen abgerissen, sodass das Ensemble gründerzeitlicher Bahnhof mit Bahnhofshotel zerstört wurde. Ursprünglich 1881 als Gasthaus errichtet, wurde das spätere Hotel Kühnel 1891 erweitert (Baumeister Franz Ginner).

Hotel Kühnel war  einsturzgefährdet

Die lang gestreckte, zweigeschossige Fassade war von dreiachsigen Giebelrisaliten gegliedert und durch übergiebelte und gerade verdachte Fenster mit Putzparapeten akzentuiert. Seitlich befand sich eine Rohziegelwerkstatt mit Wagenunterstand.

Seit mehr als 40 Jahren war das Hotel Kühnel in privatem Besitz und seitdem auch leerstehend. „Es gab in den letzten Jahren Beschwerden, weil immer wieder Kinder in das ungesicherte baufällige Gebäude gelangten“, so Bürgermeister Josef Schmidl-Haberleitner. „Zudem war das Gebäude unmittelbar vom Einsturz bedroht, also hat sich der Besitzer dazu entschlossen, es abreißen zu lassen“, so der Bürgermeister.