Applaus, Applaus: Internationale Auszeichnung für „Wildbrücke Aich“ an der Koralmbahn. Im Rahmen der 7. internationalen Konferenz des europäischen Netzwerks für Infrastruktur & Ökologie (kurz IENE) wurde der ÖBB-Infrastruktur AG im September der IENE Project Award 2022 verliehen. Der Preis würdigt innovative Projekte, die bei der Errichtung von Verkehrsinfrastruktur ökologische Maßnahmen mitberücksichtigen. Die Grünbrücke in Aich ist nach dem innovativen PFHC Schalenbauverfahren errichtet worden, das besonders klima- und ressourcenschonend ist. Foto: © ÖBB / Freiland

Das ÖBB Projektteam, das für den Bau der Koralmbahn in Kärnten verantwortlich ist, hatte allen Grund zur Freude: in Cluj (Rumänien) durfte ein Vertreter der ÖBB Infrastruktur AG vor internationalem Fach-Publikum den IENE Project Award 2022 entgegennehmen. Der Preis wird alle zwei Jahre an Projekte vergeben, denen es gelingt, im Zuge der Errichtung von Verkehrsinfrastruktur besonders innovative Wege zu beschreiten und ökologische Aspekte zu berücksichtigen. In diesem Jahr gilt der Preis der Grünbrücke Aich, die dank innovativer Bauweise, zwei ökologische Probleme gleichzeitig adressiert hat: Erstens, die Landschaftszerschneidung, die eine der größten negativen Auswirkungen von Verkehrsinfrastruktur ist. Und zweitens konnte durch das innovative Schalenbauverfahren namens „Pneumatic Forming of Hardened Concrete“ (PFHC) ein reduzierter CO2-Fußabdruck hinterlassen werden. Das Projekt hat sehr viel Interesse bei den Teilnehmer:innen hervorgerufen.

Gerald Zwittnig, Projektleiter ÖBB-Infrastruktur AG, dazu: „In Europa, aber auch in vielen anderen Ländern der Welt, ist eine unglaubliche Menge an neuen Verkehrsinfrastrukturprojekten geplant. Die Errichtung von Grünbrücken mittels der PFHCBaumethode bietet eine neue ressourcen- und klimaschonende sowie kosteneffiziente Bauweise, die in diesem Projekt in Österreich im Jahr 2017 seine weltweit erste reale und großflächige Anwendung gefunden hat. Die Grünbrücke reduziert die Barrierewirkung der Koralmbahntrasse durch den Dobrowa-Wald in Kärnten und ermöglicht den Wildtieren ihre traditionelle Wanderroute fortzusetzen. Die Auszeichnung freut uns sehr und würdigt die herausragenden planerischen und bautechnischen Umsetzungen aller Beteiligten.“

Innovatives Bauverfahren

Die Bauweise ist eine sehr ressourceneffiziente Art eine Betonbrücke zu errichten. Eine flache, ausgehärtete Betonplatte wird mit einem riesigen Luftkissen direkt an der Einbaustelle in die endgültige Form „gehoben“ und mittels gespannter Stahlseile in die richtige Form gebracht. Die Grünbrücke in Aich war das erste Projekt dieser Größenordnung, wo diese Bauweise nach einer Reihe von Vorversuchen der Technischen Universität Wien realisiert werden konnte. Dank der PFHC-Bauweise konnte eine CO2-Reduktion von etwa 1300 t gegenüber der Herstellung eines herkömmlichen Rahmentragwerks erzielt werden. Darüber hinaus ist das Bauwerk auch besonders ressourcenschonend, benötigt die Betonhülle doch um etwa 65% weniger Stahl und 50% weniger Beton im Vergleich zu einem Rahmentragwerk.

Bevor die eigentlichen Bauarbeiten an der Grünbrücke im Jahr 2017 begannen, entschied sich die ÖBB-Infrastruktur AG zunächst ein Modell im Maßstab 1:2 zu bauen. Dieses Demomodell diente als Testaufbau und wird von der Gemeinde Bleiburg zukünftig als Veranstaltungsort genutzt.

Die Koralmbahn

Die Koralmbahn zwischen den Städten Graz und Klagenfurt ist Teil des baltisch-adriatischen Korridors, der einen der EU TEN-Eisenbahnkorridors darstellt und von der Europäischen Gemeinschaft kofinanziert wird. Die Koralmbahn ist rund 130 Kilometer lang. Sie umfasst 130 km neue Strecke, 13 Tunnel mit mehr als 50 Tunnelkilometern, über 100 Brücken sowie 23 moderne Bahnhöfe. 45 Minuten dauert der Weg auf der Hochleistungsstrecke von Graz nach Klagenfurt. Sie verbindet nicht nur die Steiermark und Kärnten, sondern verknüpft auch wichtige Wirtschaftsräume. Auch zahlreiche Innovationen zeichnen das Jahrhundertprojekt aus. Die neue Strecke wird in Kärnten Ende 2023 ihren Betrieb aufnehmen. Die Gesamtinbetriebnahme des Jahrhundertprojekts ist Ende 2025 geplant.

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Quelle: ÖBB

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Als umfassender Mobilitäts- und Logistikdienstleister haben die ÖBB im Jahr 2021 insgesamt 323 Millionen Fahrgäste und über 94 Millionen Tonnen Güter klimaschonend und umweltfreundlich an ihr Ziel gebracht. Denn der Strom für Züge und Bahnhöfe stammt zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien. Die ÖBB gehören mit rund 97 Prozent Pünktlichkeit im Personenverkehr zu den pünktlichsten Bahnen Europas. Mit Investitionen von über drei Milliarden Euro jährlich in die Bahninfrastruktur bauen die ÖBB am Bahnsystem für morgen. Konzernweit sorgen knapp 42.000 Mitarbeiter:innen bei Bus und Bahn sowie zusätzlich rund 2.000 Lehrlinge dafür, dass täglich bis zu 1,3 Millionen Reisende und rund 1.300 Güterzüge sicher an ihr Ziel kommen. Die ÖBB sind Rückgrat des öffentlichen Verkehrs und bringen als Österreichs größtes Klimaschutzunternehmen Menschen und Güter sicher und umweltbewusst an ihr Ziel. Strategische Leitgesellschaft des Konzerns ist die ÖBB-Holding AG.

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