Schneemangel und fast frühlingshafte Temperaturen machten den Saisonstart auf der Wasserkuppe vor Weihnachten unmöglich. Schon Anfang Dezember konnten die Pisten nicht präpariert werden, ein weiterer Beschneiungsversuch Mitte des Monats scheiterte ebenfalls. Durch Regen statt Neuschnee war sich die weiße Pracht, die zwischendurch gefallen war, ziemlich schnell wieder geschmolzen. In der Nacht zu Samstag wurde dann ein dritter Versuch gestartet: „Wir haben die Schneekanonen wieder angeworfen, weil die Temperaturen gefallen sind“, erklärt Martin Kirchner, Betriebsleiter der Skilifte auf der Wasserkuppe. Am Montag soll es dann endlich soweit ein: „Nach Möglichkeit nehmen wir dann den Zauberteppich als erste Anlage in diesem Jahr in Betrieb“, so Kirchner. Da weiterhin kalte Nächte vorhergesagt werden, ist er optimistisch, weiter beschneien zu können. „Wenn die Temperaturen unter dem Nullpunkt bleiben, können wir vielleicht sogar den Märchenwiesenlift betreiben. Aber das kann man nie so genau sagen“, erklärt Kirchner. Wann der Skibetrieb dann endlich auf allen Pisten möglich ist, ist derzeit noch ungewiss. Die vom Wetterdienst vorhergesagten Temperaturen um den Nullpunkt dürfen – sofern sie dann auch eintreten – den Wintersportfans auf jeden Fall Hoffnung machen.
Doch auch wenn der Wintersport-Betrieb auf Hessens höchst gelegenem Skigebiet bisher noch nicht starten konnte, war gerade über die Weihnachtsfeiertage auf der Wasserkuppe trotzdem so einiges los. Die Mitarbeiter haben große Anstrengungen unternommen, um trotz der grünen Wiesen auf die Besucher vorbereitet zu sein. „Wir hatten den Rhönbob und Wie-Li in Betrieb“, sagt Kirchner. So kam dank Allwetterrodelbahn und Sessellift bei Groß und Klein jede Menge Spaß auf. Und auch die Umsatzeinbußen konnten auf diesem Weg in Grenzen gehalten werden. „Nichtsdestotrotz ist der Betrieb unserer Sommeranlagen zu dieser Jahreszeit ganz klar ein Kompromiss“, hebt Kirchner hervor. Dabei sind grüne Weihnachten auf der Wasserkuppe eigentlich gar nichts Besonderes. „Wenn man das schon 30 Jahre mitmacht, hat man alles schon mal erlebt“, sagt Kirchner. Schließlich konnte der Wintersport-Betrieb auch in der vergangenen Saison erst Anfang Januar beginnen. Und für die kommenden Wochen ist der Liftbetreiber zuversichtlich: „Er ist in diesem Jahr zwar ein bisschen später dran, aber der Winter kommt bestimmt“, so Kirchner.