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Gefangen in luftiger Höhe

Schaffen es Katzen wirklich nicht alleine vom Baum runter?

Kätzchen sitzt auf Astgabel im Baum
Katzen lieben es, auf Bäume zu klettern, haben aber oft Probleme wieder herunterzukommen. Aber warum ist das so? Foto: Getty Images
Porträt-aufnahme von PETBOOK-Redakteurin Natalie Dekcer mit Katze auf Arm
Freie Autorin

20.06.2023, 05:56 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Katzen lieben es, auf Bäume zu klettern. Der Abstieg scheint für viele Tiere aber ein Problem zu sein. Dann sitzen die Katzen hoch oben miauend in den Ästen. Ob sie wirklich nicht alleine vom Baum runter können und wann sie menschliche Unterstützung benötigen, erläutert PETBOOK im Folgenden.

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Katzen lieben es, von oben auf ihr Revier herabzublicken. Im heimischen Wohnzimmer klettern sie daher gerne auf Schränke, Bücherregale und Kratzbäume. Draußen in der Natur gibt es jede Menge Bäume, die den Tieren als Aussichtsplattform dienen können. Immer wieder kommt es dabei vor, dass Katzen hoch oben in Baumwipfeln sitzen und herzerweichend miauen. Meist sind es unerfahrene Jungtiere, ausgebüxte Wohnungskatzen oder unkastrierte Kater, die sich in solch eine vermeintlich gefährliche Situation bringen. Doch warum klettern manche Katzen offenbar mühelos einen Baumstamm hinauf, haben aber Probleme beim Abstieg? Können Katzen wirklich nicht alleine vom Baum runter? Und wie reagieren Tierfreunde richtig? PETBOOK gibt Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Warum Katzen beim Abwärtsklettern Probleme haben

Katzen sind von Natur aus gute Kletterer, allerdings will auch bei ihnen der Aufstieg gelernt sein. Kitten erlernen in der Regel durch Nachahmung ihres Muttertieres das Klettern von einem Baum. Wurden sie jung an ihre Halter gegeben oder nicht ausreichend sozialisiert, kann es sein, dass sie einfach nicht von Artgenossen gelernt haben, wie man wieder von Bäumen herunterkommt. Oder sie haben einfach nicht ausreichend Klettererfahrung, um die Widrigkeiten in luftiger Höhe zu meistern.

Dank ihrer gebogenen Krallen können sie jedoch einen Baumstamm problemlos erklimmen. Der Rückweg ist schon kniffeliger: Da die Tiere nicht – wie beispielsweise Eichhörnchen – in der Lage sind, kopfüber zu klettern, müssen sie mit dem Hinterteil voran absteigen. Katzen mit wenig Klettererfahrung kann dies durchaus Schwierigkeiten bereiten. Wenn dann noch ein Ast unter ihrem Körpergewicht nachgibt und bedrohlich zu schwingen beginnt, bekommt es so mancher Klettermax mit der Angst zu tun.

Dazu kommt: Oftmals flüchten Katzen vor einer Bedrohung auf den nächsten Baum – etwa vor einem bellenden Hund oder einem lärmenden Auto. Denn hoch oben fühlen sie sich sicher. Solange die Gefahrenquelle noch in der Nähe ist, ziehen es die Tiere vor, zwischen den Zweigen sitzenzubleiben. Wenn diese jedoch im Wind wackeln, kriegt es so manche Katze leicht mit der Angst zu tun. Der gerade noch so sicher geglaubte Zufluchtsort scheint nun gar nicht mehr in Ordnung. So kann schon mal ihr markerschütterndes Maunzen die Nachbarschaft in Aufruhr versetzen. Was sollte man also tun?

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Wie kommt eine Katze vom Baum runter?

Zunächst einmal gilt: Die verängstigte Katze darf nicht erschreckt oder bedrängt werden. Ansonsten besteht die Gefahr, dass sie immer weiter nach oben klettert. Statt laut nach ihr zu rufen, sollten Tierfreunde die Katze lieber beobachten und überlegen, was ihr Angst machen könnte. Vielleicht kann der Nachbar seinen bellenden Hund ins Haus holen? Vielleicht kann der Fahrer des geparkten Wagens den laufenden Motor abstellen? Anschließend sollte ein Schälchen Futter am Boden platziert werden. In ruhiger Umgebung, mit der Aussicht auf einen Snack, schaffen die meisten Katzen den Abstieg nämlich doch noch aus eigener Kraft.

Eine Rettungsaktion bedeutet für die Katze immer Stress. Privatpersonen, die das Tier mithilfe einer Leiter selbst aus dem luftigen Gefängnis befreien wollen, bringen sich zudem selbst in Gefahr. Als Faustregel gilt daher: Erst wenn es die Katze innerhalb eines Tages nicht geschafft hat, zurück auf den Boden zu gelangen, braucht sie Hilfe. Anders verhält es sich, wenn eine Notlage vorliegt. Das heißt, wenn die Katze etwa verletzt ist. Dann sollten Tierfreunde sofort eingreifen. In diesem Fall kann man die Feuerwehr rufen. Ob der Katzenbesitzer den Einsatz bezahlen muss, hängt nicht zuletzt von seinem Wohnort ab. Denn das Feuerschutzwesen – und damit die Tierrettung durch die Feuerwehr – ist in jedem Bundesland unterschiedlich geregelt.

Wie kann man verhindern, dass Katzen auf Bäume klettern?

Katzenbesitzer, die verhindern wollen, dass ihr Freigänger die Bäume im heimischen Garten erklimmt, können an den Stämmen sogenannte Katzenabwehrgürtel anbringen. Dabei handelt es sich um einfache Metallkonstruktionen, die mithilfe von Dornen die Tiere am Hinaufklettern hindern. Damit sich niemand daran verletzt, sollte der Katzenabwehrgürtel in mindestens 2,5 Metern Höhe angebracht werden. Die langen Metallstifte müssen dabei nach unten zeigen.

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Quellen

Themen #amazon Katzenverhalten
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