Schloss Judenau

Die Betreuung von Kindern im Schloss Judenau hat Tradition. Bereits vom 19. Jahrhundert bis in die Nachkriegszeit gab es hier mit Unterbrechungen ein Waisenhaus und verschiedene Schulen - betrieben von den „Schulschwestern“. Nach der Ungarnkrise war das Schloss Zufluchtsort für ungarische Flüchtlinge. Die Versorgung von 200 Flüchtlingskindern wurde 1957 zur ersten Aufgabe des neu gegründeten Vereins RETTET DAS KIND Niederösterreich. Seit damals ist RETTET DAS KIND NÖ eng mit dem Schloss verbunden. Bis heute ist es das Stammhaus des Vereins.

1961 eröffnete RETTET DAS KIND NÖ im Schloss die erste Einrichtung im Auftrag der Kinder- und Jugendhilfe: Das Schülerinternat Judenau - heute JuVis Judenau. RETTET DAS KIND NÖ hat das nach dem 2. Weltkrieg desolate Schloss, seine Nebengebäude und Außenanlagen wieder instand gesetzt und laufend für die Bedürfnisse der Kinder adaptiert. Die großen Schlafsäle wichen Gruppenwohnungen mit gemütlichen Kinderzimmern und Gemeinschaftsräumen.

damals:

 

Schlafsaal zur Zeit der Schulschwestern Schlafsaal zur Zeit der Schulschwestern, die – mit Unterbrechungen - vom 19. Jahrhundert bis in die Nachkriegszeit ein Waisenhaus und verschiedene Schulen im Schloss Judenau betrieben.

 

 

 

Sanierung des Schlosses Sanierung des Schlosses:
Die Sanierung der Kuppeldächer in den 80ern zählte zu den spektakulärsten Baumaßnahmen  

 

 

 

heute:

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Noch mehr Schlossgeschichte

Das Schloss stammt aus dem 13. Jahrhundert und wurde im Lauf der Geschichte mehrmals zerstört, wieder aufgebaut, neu errichtet und erweitert. Sein heutiges Erscheinungsbild erhielt es in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Mit seinem viertraktigen Bau und den markanten Rundtürmen ist Schloss Judenau im Tullnerfeld weithin sichtbar.

Ab 1701 kam das Schloss in den Besitz der Familie Liechtenstein. 1857 wurde es an den Niederösterreichischen Waisenhausfonds verkauft und bis 1951 von der "Kongregation der Schulschwestern vom 3. Orden des Heiligen Franziskus" genutzt. Nach dem 2. Weltkrieg war Schloss Judenau devastiert und baufällig. Die aufwendige Sanierung insbesondere ab den 80ern wurde von RETTET DAS KIND NÖ mit Unterstützung von Subventionen selbst getragen. 1994 wurde das Schloss seitens des Landes NÖ in den Besitz von RETTET DAS KIND NÖ übertragen.
Neben den Wohngruppen und betreuten Wohnungen von JuVis beherbergen das Schloss und seine Nebengebäude heute Büros von RETTET DAS KIND NÖ, einen Stützpunkt der Sozialpädagogischen Familienhilfe und einen Landeskindergarten.