Drei Feuerquallen schwimmen im Wasser
Drei Feuerquallen schwimmen im Wasser

Feuerquallen an Schleswig-Holsteins Stränden

Der Sommer ist da und es zieht viele Menschen an Schleswig-Holsteins Strände. Zwischen all dem Badespaß und der Erholung kann es aber hin und wieder mal passieren, dass man einer Feuerqualle begegnet, die einem den Strandtag ganz schön vermiesen kann. Es tut weh, es brennt und ist einfach unangenehm.

 

Was Sie am besten tun sollten, wenn Sie einmal Hautkontakt mit einer Feuerqualle hatten, verraten wir Ihnen hier.

  • Was genau sind Quallen eigentlich und wofür sind sie gut?

    Quallen sind streng genommen gar keine Tierart im engeren Sinne. Es handelt sich um ein spezielles Stadium der Nesseltiere. Diese sitzen an Felsen oder Meeresböden fest und stoßen von Zeit zu Zeit einen Teil des Körpers ab, aus dem dann eine schwebende Qualle wird. 

    Das Entscheidende an einer Qualle aus menschlicher Sicht sind die sogenannten Nesselzellen. Sie sitzen vor allem an den Tentakeln und verströmen bei Kontakt ein Gift, welches normalerweise Beute lähmen soll. Je nachdem, wie stark dieses Gift ist, wirkt es aber eben auch bei uns und verursacht Schmerzen und Brennen. 

    Am Strand oder beim Baden mögen Quallen störend wirken, doch in einigen Bereichen sind die geleeartigen Tierchen wichtig geworden. Vor allem in der Forschung konnten die Zellen dieser Tiere schon so einige Erkenntnisse liefern. Zellen von Quallen werden heute zum Beispiel in der Medizin und bei der Kosmetikherstellung verwendet.

  • Welche Feuerquallen gibt es in der Nord- und Ostsee und wie gefährlich sind sie?

    Falls Sie an der Nord- oder Ostsee schon einmal mit Quallen in Berührung gekommen sind, dann wohl mit der Wurzelmundqualle – oder auch Blumenkohlqualle. Sie kann eine beachtliche Größe erreichen, doch ihr Gift ist schwach und verursacht, wenn überhaupt, nur eine ganz geringe Hautirritation.

    Leider ist auch die Gelbe Nesselqualle häufig anzutreffen. Sie ist etwa tellergroß mit einem gelbbraunen Schirm, der unter Wasser rötlich wirkt – daher auch der umgangssprachliche Name Feuerqualle. Lange Tentakel hängen von der Unterseite des Schirms herab und sondern ein Gift ab, das bei uns Menschen zu teils sehr starken Rötungen und Schmerzen führen kann.

    Ähnliches gilt für die Blaue Nesselqualle. Sie ist ein enger Verwandter der Feuerqualle, jedoch deutlich kleiner. Ihr Schirm schimmert eher bläulich, manchmal sogar recht kräftig blau. 

    Etwas auffälliger ist die sogenannte Kompassqualle. Sie trägt auf dem Schirm eine charakteristische Zeichnung, die für ihren Namen verantwortlich ist. Auch die Tentakel der Kompassqualle sind mit Nesselzellen durchzogen, die ein recht starkes Gift absondern, sodass es zu Rötungen und Schmerzen bei Kontakt mit ihnen kommen kann. 

    Die gute Nachricht ist jedoch, dass in der Nord- und Ostsee keine Arten gibt, die wirklich gefährlich werden können. Quallen, die potenziell sogar lebensbedrohlich sind, gibt es zum Beispiel im Pazifik, etwa an den Küsten Australiens. Die Quallen der Nord- und Ostsee sind dagegen größtenteils völlig harmlos. 

  • Was tun bei Hautkontakt mit einer Feuerqualle?

    Wird die Nesselzelle einer Qualle berührt, werden Nesselkapseln mit einem Gift abgesondert, welches wiederum bei Menschen eine Hautreaktion hervorruft. Es juckt und brennt auf der Haut und hinterlässt eine Rötung, die einige Zeit anhalten kann. Oft bilden sich auch Bläschen oder Schwellungen.

    Erste-Hilfe-Maßnahmen:

    • Entfernung der Tentakel mit Meerwasser, angetrocknetem Sand, Rasierschaum oder Essig und entfernen Sie diesen mit beispielsweise einer Kreditkarte. Auf keinen Fall sollten Sie die Tentakel mit der Hand oder einem Handtuch abreiben. 
    • Versorgen Sie die Wunde mit einer Salbe, die Sie aus Apotheken erhalten. Es gibt spezielle Salben für Verbrennungen von Quallen, aber es helfen auch herkömmliche Brandsalben und Salben gegen Juckreiz.
    • Suchen Sie einen Arzt auf, sollten die Symptome schlimmer werden oder sehr lange anhalten. Stellen sich die schweren Symptome direkt am Strand ein, verständigen Sie am besten die Wasserwacht.

    Menschen, die zu Allergien neigen oder anderen chronischen Erkrankungen, können auf das Nesselgift der Quallen mitunter stärker reagieren. Klären Sie am besten vorab mit einem Arzt, ob besondere Vorsicht angebracht ist und packen Sie Notfallmedikamente in Ihre Reiseapotheke.