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Lotos, Lotus

Lotus Lotos (Nelumbo nucifera) Blüte
© Adobe Stock / blue moon images

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Lotus oder Lotos, das ist zunächst die Frage! Eigentlich heißt die bekannte Teichpflanze nämlich Lotos. Die berühmte Automarke trägt hingegen den Namen Lotus. Im Laufe der Jahre kam es immer wieder zu Verwechselungen der ähnlichen Begriffe, sodass die Wasserpflanze mittlerweile beide Namen trägt.

Die Familie der Lotosblumengewächse beherbergt zwei Arten der Gattung Nelumbo und das sind die Indische Lotosblume (Nelumbo nucifera) und die Amerikanische Lotosblume (Nelumbo lutea). Die Indische Lotosblume blüht meist in Rosa-Weiß, die Amerikanische in Cremegelb. Die Teichpflanzen beeindrucken aber nicht nur allein mit ihren riesigen und imposanten Blättern, die tellerartig auf dem Wasser schwimmen, sondern sind auch wegen ihrer großen hübschen Blüten bekannt, die der Seerose stark ähneln.

Lotos und Seerosen unterscheiden sich jedoch aufgrund der wasser- und schmutzabweisenden Oberfläche der Lotosblätter. Seit Jahrtausenden steht die Lotosblüte daher als Symbol für Vollkommenheit und Reinheit, insbesondere im Buddhismus und Hinduismus. Diese selbstreinigende Eigenschaft hat sich auch die Bionik – die Wissenschaft, die technische Anforderungen nach dem Vorbild biologischer Funktionen löst­ – zunutze gemacht, in diesem Fall mit dem sogenannten Lotoseffekt.

Was ist der Lotoseffekt / Lotuseffekt?

Die Blätter der Lotospflanze sind dafür berühmt, dass sie einen besonders guten abperlenden Effekt aufweisen. Wenn Schmutz oder Staub auf den Blättern liegen und es darauf regnet, perlt alles sauber ab. Der Lotos-Effekt basiert darauf, dass die Blätter eine erhabene Nanostruktur auf der Blattoberseite aufweisen, wie kleine engstehende Hügel, über die das Wasser und der Schmutz rübergleiten und sich nicht halten können. So entstehen eine Selbstreinigung und Schnelltrocknung. Dieser Effekt wird mittlerweile für viele Flächen nachgeahmt, die sonst schnell schmutzig werden wie Waschbecken, Wandfarben und Autolacke oder Möbel. Auch die Blätter anderer Pflanzen wie beispielsweise die Kapuzinerkresse oder der Frauenmantel zeigen diesen Effekt.

Lotosblumen pflanzen

Das Einpflanzen einer Lotospflanze ist gar nicht schwierig, auch wenn es sich um eine Wasserpflanze handelt.

  • Sie benötigen einen runden Kübel beziehungsweise einen Gartenteich.
  • Die Pflanztiefe für die Lotosblume beträgt ca. 30 cm unter der Wasseroberfläche.
  • Da das Rhizom kriechend wächst, ist ein runder Kübel empfehlenswert, damit sich das Rhizom nicht in einer Ecke hindurchbohren kann.
  • Das Gefäß muss mindestens 50-60 Liter fassen.
  • Das Wasser muss für den Kübel frisch sein. Auch im Gartenteich ist eine gute Wasserqualität unerlässlich, da das Rhizom ansonsten faulen kann.
  • Lotosblumen benötigen ein Lehm-Sand-Gemisch als Boden.
  • Platzieren Sie den Kübel vor dem Befüllen am besten auf einem rollenden Untersetzer, damit er vor dem Winter problemlos samt Erde und Wasser in ein frostfreies Quartier geschoben werden kann.
  • Befüllen Sie den Kübel etwa zu einem Drittel mit dem Erdgemisch.
  • Setzen Sie pro Kübel nur ein Rhizom ein.
  • Formen Sie mit einer kleinen Schaufel eine Spalte in Form des Rhizoms in die Erde und setzen Sie dieses so hinein, dass der dicke Rhizomteil mit Erde bedeckt ist, die Triebspitzen aber noch nach oben rausschauen.
  • Nun füllen Sie bis zu obersten Triebspitze frisches Wasser in den Kübel und fertig ist die Lotosblumenpflanzung.

Lotos überwintern

Lotosblumen lassen sich sowohl im Gartenteich als auch im Kübel überwintern. Außer in ganz strengen Wintern ist eine Wassertiefe im Teich von 20 bis 30 cm eigentlich ein ausreichender Schutz für die Lotosblume vor Frost. Im Kübel reicht die Wassermenge meist nicht aus, um das Rhizom vor dem Erfrieren zu schützen. Lotospflanzen können aber im Kübel ab November bei 8-10 Grad Celsius in der Garage oder im Keller überwintern. Die Pflanze wird komplett mit Kübel, Erde und Wasser eingelagert. Sinken die Temperaturen in der Garage in Richtung Gefrierpunkt, sollten Sie den Kübel mit Styroporplatten zusätzlich isolieren. Alternativ können Sie das Gefäß auch bis zum Kübelrand in den Gartenboden eingraben, die stets wärmere Erde bewahrt das Wasser vor dem Gefrieren.

Lotus Lotos (Nelumbo nucifera)
Lotos-Pflanzen verschönern jeden Gartenteich - von groß bis klein.
© Adobe Stock / ruri1226

Lotosblumen-Sorten mit besonderen Lotosblüten

  • Besonders attraktiv und beeindruckend ist die Lotossorte Nelumbo 'Mrs. Perry D.Slocum'. Sie wird ca. 120 cm groß und besitzt größere Blüten als ihre Verwandten, die zusätzlich noch zweifarbig sind: Beim Aufblühen ist sie rosa, später cremegelb.
  • Besonders winterhart ist die Nelumbo nucifera var. komarovii. Das ist die Sibirische Lotosblume. Sie blüht pink und gehört aufgrund ihrer Herkunft zu den winterhärtesten Arten.
  • Nelumbo 'Hot Peony' ist eine kleinwachsende, ca. 50 cm hochwachsende Lotosblume. Ihre Blüten sind stark gefüllt und erinnern an eine Pfingstrose. Die inneren Blütenblätter dieser Lotossorte sind grünlich-weiß, die äußeren pink. Der sonst so typische duschkopfartige Stempel in der Mitte der Lotosblume ist bei dieser Sorte in Blütenblätter abgewandelt. Das Besondere: Die Blüten werden nicht abgeworfen, somit bleiben als robuste Blütenpracht lange erhalten.

Lotus über Samen vermehren

Lotosblumen lasen sich über Samen vermehren. So müssen Sie nicht gleich eine ausgewachsene Teichpflanze kaufen.

  • Die Samen sind in Samentüten erhältlich und können, sobald es warm ist, ausgesät werden.
  • Vorab sollten die Samen jedoch mit Sandpapier anrauen und zwei Tage in Wasser einweichen, das erhöht die Keimrate.
  • Nach dem Vorquellen werden die Samen am besten in feuchtes Kokossubstrat gesetzt.
  • Halten Sie anschließend die Erde stets feucht, aber nicht nass.
  • Nach ein bis zwei Wochen sollten die Samen keimen.
  • Die Jungpflanzen können dann in einen Kübel oder den Gartenteich mit 20 bis 30 cm Wassertiefe gepflanzt werden.

Rhizome teilen bei Lotusblumen

Um Lotos sortenecht und mit allen Eigenschaften der Hauptpflanze zu vermehren, teilen Sie seine Rhizome. Aber auch um den Lotos gesund zu halten und neuen Platz im Kübel zu schaffen, wird er geteilt. Die Teilung geschieht sobald der Winter vorbei ist.

  • Spülen Sie das Rhizom im Kübel mit Wasser aus, um es von der Erde zu befreien und heben Sie es aus dem Gefäß.
  • Schwarze, tote Rhizomteile und -wurzeln werden mit einer sauberen Schere abgeschnitten.
  • Es werden immer zwei Rhizomstücke mit einer Einschnürung und zwei Trieben abgeschnitten. Mit Einschnürung ist dabei der dünnere Abschnitt zwischen den einzelnen Elementen des Rhizoms gemeint, das insgesamt an eine längliche Perlenkette erinnert.
  • Die abgetrennten Teile werden wieder direkt in einen neuen Kübel oder in den Gartenteich gepflanzt.

SCHÖNER WOHNEN-Tipp zum Lotos

Lotos ist nicht nur eine außergewöhnliche Wasser-Zierpflanze, sondern auch ein Gemüse! Insbesondere in Indien und in der ayurvedischen Küche werden die Rhizome des Indischen Lotos getrocknet und zu Mehl verarbeitet oder gekocht. Als Blattgemüse werden die jungen Blätter und Blattstiele verzehrt. Sogar die Samen können wahlweise geröstet oder frisch als Knabberei verwendet werden. Aus der Lotosblume kann übrigens auch vegane Seide hergestellt werden! Die Fasern des Lotosstängels werden als Lotosseide / Lotusseide verzwirnt und zu exklusiver Bekleidung vernäht.

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