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Das Wandelröschen (Lantana camara) ist ursprünglich in Südamerika beheimatet. An ihren natürlichen Standorten wächst der Strauch bis zu drei Meter hoch, oft wird er dort als Baum gezogen und schmückt die Hauswändeund Vorgärten. Diese Form ist in Nordeuropa nicht möglich, da die Lantanen bei uns nicht winterhart sind. Hierzulande wird der Zierstrauch im Kübel gehalten, gern auch als Hochstämmchen. So können wir ganz unbesorgt in den Sommermonaten von seinen vielen röhrenförmigen Blüten profitieren, die doldenförmig angeordnet sind und bis in den Oktober hinein blühen.
Das Besondere am Wandelröschen ist sein Wandel der Farbe im Laufe des Jahres, dem er auch seinen Namen zu verdanken hat. Von innen nach außen wechselt die Farbe manchmal von Rot zu Gelb oder von Pink zu Orange. Gegen Ende der Blütezeit wechseln die Farben ein drittes Mal. Dieses Phänomen lässt die Blütenbälle über den Sommer in changierenden Farben erstrahlen.
Standort: Wandelröschen pflanzen
Das Wandelröschen ist Südamerikanerin und mag es warm und sonnig. Wählen Sie bei der Pflanzung eine hochwertige Kübelpflanzen-Erde aus, die nährstoffreich und gleichzeitig gut durchlüftet ist. Ideal ist die Zugabe von Tongranulaten oder Splitt.
Wandelröschen pflegen
Bei der Pflege der Wandelröschen sollten Sie beherzigen, dass es viel Wasser braucht. Halten Sie die Erde stets frisch-feucht. Staunässe muss aber unbedingt vermieden werden. Der Pflanzkübel sollte ausreichend Abzugslöcher haben und der Topf sollte im Untersetzer nicht im Wasser stehen. Düngen Sie das Wandelröschen während der Blütezeit alle 2-4 Wochen mit einem Volldünger.
Wandelröschen überwintern
Wandelröschen sind nicht winterhart. Sie müssen im Haus überwintert werden. Wenn die Temperaturen in den einstelligen Bereich sinken, sollte der Strauch an einem hellen Ort ins Haus geholt werden und bei mindestens zehn Grad Celsius überwintern.
Wandelröschen schneiden
Wenn Sie im Mai das Wandelröschen aus seinem Winterquartier holen, sollten Sie es spätestens dann auch zurückschneiden. Im Laufe des Vegetationsjahres wächst es stark. Schneiden Sie das Wandelröschen deshalb zu einer kleinen Kugel zurück. Der Schnitt kann aber bei wenig Platz im Winterquartier auch schon vor der Überwinterung vorgenommen werden. Der Blütenausbildung im nächsten Jahr schadet der Rückschnitt nicht, da das Wandelröschen an den neuen Trieben blüht.
Wandelröschen mit Stecklingen vermehren
Um Wandelröschen schnell und einfach zu vermehren, werden im Sommer Stecklinge geschnitten. Das sind Triebe ohne Blüten mit einigen Blattpaaren.
- Die unteren Blätter werden abgestreift.
- Stellen Sie die Stecklinge ins Wasserglas, diese können ruhig holzig sein.
- Das Wasser sollten Sie stetig wechseln.
- Die Bewurzelungsdauer beträgt ca. 6-8 Wochen.
Wandelröschen-Samen aussäen
Lantanen können auch mit Samen vermehrt werden. Am Ende des Sommers bilden sich aus den Blüten blau-schwarze Beerenkugeln, die die Samen in sich tragen. Diese Samen können Sie sofort aussäen oder bis zum nächsten Frühjahr aufbewahren. Die Aussaat ist ganzjährig möglich.
- Weichen Sie die Samen zwei Tage in zimmerwarmem Wasser ein, so dass sie aufquellen.
- Verwenden Sie Kokoserde oder Anzuchtsubstrat für die Aussaat.
- Die Samen werden auf die angefeuchtete Erde gesät, festgedrückt und mit einer 1cm-dicken Schicht übersiebt und nochmals festgedrückt.
- Stellen Sie die Anzucht hell.
- Feuchten Sie die Erde regelmäßig nach. Sie darf nicht austrocknen!
- Stellen Sie die Schale bei Raumtemperatur oder leicht wärmer auf.
- Die Keimdauer kann eineinhalb bis zweieinhalb Monate betragen.
- Sobald der Wandelröschen-Keimling zwei bis drei Laubblätter hat, kann er vereinzelt werden.
Das Wandelröschen in Australien
In Australien ist das Wandelröschen kein gern gesehener Gast: Es ist sogar verboten, die Pflanze in das Land einzuführen. Vor gut einem Jahrhundert wurde das Wandelröschen einst als Zimmerpflanze nach Australien gebracht. Einmal in die dortigen Gärten ausgepflanzt, breitete es sich rasend schnell über seine Samen und mithilfe von Vögeln aus, sodass mittlerweile ganze Landstriche undurchdringlich von ihm eingenommen sind. Die australische Flora ist mittlerweile durch das Wandelröschen stark gefährdet. Die Blühpflanze ist so zu einer echten Umweltplage geworden.
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