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Welttag der Schlange Worauf man bei Ringelnatter, Kreuzotter und Schlingnatter achten sollte

Von Luca Sixtus | 16.07.2021, 11:36 Uhr

Die drei in Schleswig-Holstein heimischen Schlangenarten werden teilweise verwechselt, weisen aber grundlegende Unterschiede auf.

Sie sind von vielen gefürchtet, von anderen wiederum verehrt: Schlangen. Die Schuppenkriechtiere lösen bei Menschen unterschiedliche Emotionen aus. Weltweit existieren rund 3000 Schlangenarten, in Deutschland sind sieben davon anzutreffen – drei sind auch in Schleswig-Holstein zu Hause: Ringelnatter, Kreuzotter und Schlingnatter.

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Am Welttag der Schlange sollen die Menschen über die kriechenden Reptilien aufgeklärt werden und Ängste sowie Vorurteile abgebaut werden.

Scheue Artgenossen

Die Tiere mögen es schön warm und benötigen neben zahlreichen Versteckmöglichkeiten auch Stellen zum Sonnen, frostsichere Überwinterungsplätze und ein ausreichendes Nahrungsangebot.

Da Schlangen scheu sind, ist bei einem Aufeinandertreffen mit ihnen unbedingt Ruhe zu bewahren. Es sollte ebenso ein gewisser Sicherheitsabstand gewahrt werden und ihnen eine Fluchtmöglichkeit gelassen werden, damit sie sich nicht eingeengt fühlen. Da sie nicht hören können, suchen Schlangen bei Erdschütterungen meist das Weite.

Die in Deutschland heimischen Schlangenarten sind gesetzlich geschützt und dürfen nicht gefangen oder gar getötet werden. In vielen Gebieten sind die Bestandszahlen wegen der schwindenden Lebensräume rückläufig.

Ringelnatter (Natrix natrix)

Die Ringelnatter ist die wahrscheinlich bekannteste Schlangenart hier im Norden und ist vor allem an ihren markanten gelben Halbmonden am Hinterkopf wiederzuerkennen.

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Im Regelfall werden die hell- bis dunkelgrauen Tiere mit dunkleren Flecken auf dem Rücken 80 bis 120 Zentimeter groß. Sie sind nicht giftig, was an ihren runden Pupillen zu erkennen ist, geben aber in Gefahrenlagen gerne Zischlaute von sich und sondern ein stinkendes Sekret aus.

Die Ringelnatter hält sich vorwiegend in moorigen Gegenden und in der Nähe von Gewässern auf.

Kreuzotter (Vipera berus)

Das auffälligste Merkmal der Kreuzotter ist das dunkle Zickzack-Muster auf ihrem Rücken. Ihre Grundfarbe variiert stark zwischen Braun- und Grautönen über silbrig bis hin zu gelb und kupferrot.

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Mit einer Größe von 50 bis 70 Zentimeter ist diese zu den Vipern gehörende Schlangenart eine der kleineren Exemplare. Ihr Biss ist giftig. Nur in äußerst seltenen Fällen endet dieser aber tödlich. Wie bei allen Vipern weisen die senkrecht geschlitzten Pupillen auf ihren giftigen Biss hin.

Anders als andere Schlangen hat die Kreuzotter Gebiete mit hoher Luftfeuchtigkeit gern, wie es in feuchten Heiden oder in Randgebieten von Mooren der Fall ist. Davon gibt es hier in Schleswig-Holstein aber nicht mehr so viele wie früher.

Mehr Informationen:

Vorab: Nicht jeder Biss führt zu Symptomen, bei etwa der Hälfte aller Fälle treten nur leichte Vergiftungserscheinungen auf, schwere und lebensbedrohliche Vergiftungen sind selten.Symptome: an der Bissstelle Schmerzen, Schwellung, Einblutung, später Gewebeschädigung; eventuell Hemmung der Blutgerinnung (Blutungsneigung), Kreislaufstörungen, Fieber, Lähmungserscheinungen, Benommenheit bis Bewusstseinsverlust möglich; selten schwere allergische (anaphylaktische) Reaktionen.Soforthilfe: Bissstelle kühlen und ruhigstellen; nicht aussaugen, ausschneiden oder andere Manipulation an der Bissstelle vornehmen; beengende Gegenstände wie Ringe oder Ketten entfernen.Immer die Notfallambulanz einer Klinik einschalten und gegebenenfalls das Giftinformationszentrum konsultieren.Bei auffälligen Symptomen sofort den Notruf 112 wählen.

Schlingnatter (Coronella austriaca)

Mit ihrem grau-braunem Rücken und den dunklen Flecken auf dem Körper ist die Schlingnatter wahrlich ein Meister der Tarnung und passt sich ihrer Umgebung meist gut an. Aufgrund ihrer ungekielten Schuppen wird sie auch als Glattnatter bezeichnet.

Diese 60 bis 70 Zentimeter große Schlange ist nicht giftig, was für Beobachter an ihren runden Pupillen zu erkennen ist. Ihre Bisse würden lediglich ein paar Kratzer hinterlassen.

Zu den bevorzugten Lebensräumen zählen hier im Norden Heidelandschaften, trockene Hochmoore oder Waldränder – strukturreiche Lebensräume, in denen sich offene und niedrigbewachsene Standorte abwechseln.

Ein Fun-Fact zum Schluss: Auch wenn sie auf den ersten Blick sehr ähnlich aussehen, sind Blindschleichen keine Schlangen, sondern beinlose Echsen.

TEASER-FOTO: