Pfarrwerfen

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Ortsbild
Pfarrwerfen, Blickrichtung Spareck.
Karte
Karte 5452.png
Basisdaten
Politischer Bezirk: St. Johann im Pongau (JO)
Fläche: 38,16 km²
Geografische Koordinaten: 47°27'26" N
13°12'19" O
Höhe: 545 m ü. A.
Einwohner: 2 535 (1. Jänner 2023)
Postleitzahl: 5452
Vorwahl: 0 64 68
Gemeindekennziffer: 50416
Gemeindeamt: Dorfwerfen 4
Pfarrwerfen
Offizielle Website: www.gemeinde.pfarrwerfen.at
Politik
Bürgermeister: Bernhard Weiß (ÖVP)
Gemeindevertretung (2019): 19 Mitglieder:
14 ÖVP
5 SPÖ
Bevölkerungs-
entwicklung
Datum Einwohner
1869 1 109
1880 1 199
1890 1 214
1900 1 246
1910 1 274
1923 1 373
1934 1 483
1939 1 533
1951 1 548
1961 1 646
1971 1 880
1981 1 942
1991 2 040
2001 2 174
2011 2 214
2020 2 443
Karte
Pfarrwerfen mit dem Tennengebirge
Pfarrwerfen mit dem Tennengebirge rechts hinten, eine Aufnahme in den 1950er- oder 1960er-Jahren.
Pfarrkirche zum hl. Cyriak
Brunnen
Marktplatz
Gemeindeamt und Tourismusverband
Pfarrhof

Pfarrwerfen ist eine Gemeinde im Salzachtal im nördlichen Pongau.

Geografie

Geografische Lage

Die Salzach bildet die natürliche Grenze zum Nachbarort Werfen. Der Fritzbach im Ortsteil Pöham verläuft an der Grenze zwischen Pfarrwerfen und Bischofshofen und mündet bei der Kreuzbergmaut in die Salzach.

Das Flusskraftwerk Kreuzbergmaut ist auf Pfarrwerfner Gemeindegebiet an der Grenze zu Bischofshofen gelegen. Den Kampf um den Ausbau des Kraftwerkes Pfarrwerfen - Werfen hat man auch erfolgreich "geschlagen". Es steht im Zeichen der Förderung der erneuerbaren Energie.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Pfarrwerfen umfasst die Katastralgemeinden Dorfwerfen und Grub und gliedert sich in die folgenden Ortschaften:

Anmerkung: In kursiver Schrift wird die Einwohnerzahl der Ortschaften zum 1. Jänner 2023 angegeben.[1]

Eingemeindungen

Mit der "Verordnung des Landeshauptmanns in Salzburg vom 23. November 1938, betreffend die Zusammenlegung von Gemeinden und die Bildung von Verwaltungsgemeinschaften für Gemeinden"[2] wurde die Gemeinde Werfenweng zum 1. Jänner 1939 mit der Gemeinde Pfarrwerfen zur Gemeinde Dorfwerfen zusammengelegt.

Die damit verbundene Ortsnamenänderung Pfarrwerfens wurde mit der "Kundmachung der Landesregierung Salzburg vom 29. März 1946"[3] zum 26. Juli 1946 außer Kraft gesetzt.

Mit dem "Gesetz vom 31. März 1948 über die Auseinanderlegung der Ortsgemeinde Pfarrwerfen in die Ortsgemeinden Pfarrwerfen und Werfenweng"[4] wurde auch die Eingemeindung von Werfenweng zum 21. Juli 1948 rückgängig gemacht.

Nachbargemeinden

Nachbargemeinden sind Werfen im Westen, Scheffau im Norden, Werfenweng im Süden und Bischofshofen im Süden.

Religionen

Die Kirche der Pfarre Pfarrwerfen ist die Pfarrkirche zum hl. Cyriak. Wie der Name schon sagt, ist die schöne gotische Pfarrkirche mit dem ausgeprägten Mittelschiff und den Flügelaltären ein Wahrzeichen Pfarrwerfens.

Geschichte

Die Ortsgemeinde Pfarrwerfen hat eigentlich viel aufzuweisen, wurde bereits im 12. Jahrhundert urkundlich erwähnt, war aber schon bei den Römern als "Vocario" bekannt. Beim Bau der Tauernautobahn stieß man auf Römerwege.

Pfarrwerfen und das Mittelalter

Der Raum Werfen südlich des Tennen- und Hagengebirges war schon vor vier Jahrtausenden von Menschen bewohnt und alle Epochen sind mit Spuren nachweisbar, von der Römerzeit an. Es gibt auch einen starken Bezug zum Mittelalter. Weithin sichtbar und damit ein bedeutendes Bauwerk aus dem Mittelalter ist die gotische Pfarrkirche in Pfarrwerfen.

An verkehrsgünstigen Stellen entstanden damals nämlich Kirchensiedlungen. So entstand mit der wehrhaft ausgebauten Kirche der Ort.

Pfarrwerfen wurde erstmals 1074 in einem Schenkungsbrief des Erzbischofs Gebhard (1060–1088) an das von ihm gegründete Benediktinerstift Admont erwähnt. Damals als "St. Cyriak", denn diesem Heiligen ist die Kirche geweiht. Erzbischof Gebhard schenkte damals alle zur Pfarre gehörenden Liegenschaften auf dem "Atzperige" (dem heutigen Schefferötz) und zudem Güter auf dem Buchberg dem Benediktinerstift Admont. Das gilt als Beweis, dass die Pfarre und die Kirche schon vor 1074 bestanden haben, da die geschenkten Güter von der Pfarre St. Cyriak abgetrennt wurden.

Durch die Errichtung der Festung Hohenwerfen, die Erzbischof Gebhard neben den Burgen Hohensalzburg und Friesach in Kärnten infolge des Investiturstreites im Jahre 1077 ausbauen ließ, erfolgte eine Verschiebung des Siedlungsschwerpunktes von der Pfarrkirche weg nach Norden auf die westliche Talterrasse des Schlossberges, nach Werfen. Im Schutz dieser größten Befestigung im Pongau entwickelte sich Werfen im 12. Jahrhundert zu einem regelmäßig angelegten Straßenmarkt. Werfen wurde wichtiger politischer Mittelpunkt des Gaues, wo Pfleger und Urbarprobst wohnten. Trotz der politischen und wirtschaftlichen Aufwertung Werfens lag die führende Rolle des nördlichen Pongaues bei der Mutterpfarre St. Cyriak im heutigen Pfarrwerfen. Pfarrhof und Kirche lassen die einstige Größe noch bis heute erahnen.

Pfarrwerfen und die Neuzeit

"St. Cyriak" hieß Pfarrwerfen bis in das 19. Jahrhundert und der Pfarrbereich schloss bis ins 19. Jahrhundert Gebiete von Werfen, Hüttau und Werfenweng ein. Erst für 1370 ist im Markt Werfen eine Kirche nachgewiesen, die Hüttauer Kirche wurde zwischen 1472 und 1492 erbaut, die Kirche von Werfenweng 1509 geweiht; sie alle waren Filialkirchen von St. Cyriak. Erst später wurden die einzelnen Seelsorgegebiete mittels Stiftungen zu Vikariaten erhoben.

Troadkasten (Getreidespeicher) und Pfarrhof lassen die Nähe zu den Pflegern und Pröbsten erahnen. Auch Eisen wurde abgebaut, wie heutige Namen wie "Eisenbrett" noch verraten. Aber insgesamt hängt die Entstehung des Ortes unmittelbar mit der Bedeutung der Kirche zusammen.

2024: Für Pfarrwerfen ist es ein Jahr der Feste

Anlässe zum Feiern hat Pfarrwerfen gab es 2024 mehr als genug: erste urkundliche Nennung vor 950 Jahren, 125 Jahre Trachtenmusikkapelle, 125 Jahre Kameradschaft und 90 Jahre Peter-Sieberer-Schützen. Im Mai erreichten die Festlichkeiten ihren Höhepunkt.[5]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Museen

Freilichterlebnis 7 Mühlen

Hauptartikel: Freilichterlebnis 7 Mühlen

Wasser spielt für Pfarrwerfen insgesamt eine besondere Rolle. Wobei Pfarrwerfen mit einem Wahrzeichen aus der Arbeitswelt in Verbindung mit Wasserkraft punkten kann: Die 'Sieben Mühlen', die jeder kennt und die man auch beim Vorbeifahren auf der Bundesstraße und Bahn schön sehen kann. Die 'Sieben Mühlen' sind heute als Freilichtmuseum vom Mai bis Oktober jedem zugänglich, mit Mühlentalern, die man beim örtlichen Bäcker erwerben kann. Die Sieben Mühlen sind damit nicht nur ein Kulturdenkmal, sondern auch eine touristische Attraktion. Sie sind als Erlebnis- und Lernmuseum für alle Generationen gestaltet, wobei auch ein Vermahlung die Arbeit der Bauern, die hier ihr Mühlenrecht hatten, dokumentiert.

Jetzt will man auch den Wengergraben wieder touristisch erschließen und historische Kleinkraftwerke wieder rekonstruieren.

Musik

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Pfarrwerfen-Zentrum liegt im Salzachtal unmittelbar östlich der Salzach und der Giselabahn, heute Teil der Westbahnstrecke. Durch das Gemeindegebiet führen die L 229, die Werfenwenger Landesstraße, und die B 159, die Salzachtal Bundesstraße. Im Gemeindegebiet liegt auch eine Anschlussstelle an die Tauernautobahn, eine Halbabfahrt aus Richtung Süden und der Abfahrt Werfen aus dem Norden. Nordöstlich der Gemeinde erhebt sich das Tennengebirge. Die Werfenwenger Landesstraße umfährt den Ortsbereich großzügig und verläuft bis zum Gschwandtanger, der Ortsgrenze zu Werfenweng.

Fremdenverkehr

Touristisch im Sinne von attraktiven Übernachtungsangeboten ist Pfarrwerfen nur für den Bereich Privatzimmervermietung geprägt. Wobei heute auf Grund der gestiegenen Ansprüche auch in diesem Bereich viele Vermieter aufhören. Der Boom war hier wohl in den 1960er-Jahren. Da kamen Scharen von "Walsumern" aus dem Ruhrgebiet (Bundesrepublik Deutschland) zum Urlauben nach Pfarrwerfen. Damals konnte man jedes Zimmer vermieten, die Gäste blieben mindestens drei Wochen. Beim Pfarrwirt warteten die Urlauber in Dreier-Reihen auf einen Essensplatz, auch schon zu Mittag.

Ein ganz prominenter Urlaubsgast war in dieser touristischen Aufbruchzeit Ministerpräsident Franz Josef Strauß, der mit Gattin Marianne und den Kindern in der damaligen Pension Simon einige Sommerfrischen verbrachte.

Im 21. Jahrhundert haben sich die Ansprüche total gewandelt. Um den touristischen Anschluss nicht zu verlieren, gibt es auch Bemühungen bzw. Visionen für den Bau eines Hotels mit Fußballorientierung und direkt im Ort am wunderschön gelegenen Fußballplatz. Für den Alpengolfplatz am Zistelberg liegt ein Plan zwar bereit; die Verwirklichung gestaltet sich zwar schwierig, wäre jedoch aus der Sicht der Fremdenverkehrsverantwortlichen eine Besonderheit im Reigen der Golfplätze in der Alpenregion.

Dann könnte man in Pfarrwerfen nicht nur mit Urlaub auf dem Bauernhof werben, im positiven Sog des Fußballhotels könnten sich auch Einheimische wieder zum Investieren in diesem Bereich entschließen. Das Ortszentrum wurde als attraktiver Platz gestaltet, die Gemeinde hat den Pfarrwirtssaal als Gastronomieangebot mit aller Kraft wiederbelebt, für die Region als Fest- und Veranstaltungsort erhalten. Ein Leitbetrieb der Hotellerie und Gastronomie wäre für die touristische Entwicklung von großem Interesse. Deshalb gilt die Einladung an Investoren: Nützt die Lage und die Ressourcen von Wasser und Berg im schönen Ort und den verkehrsmäßig günstigen Anschluss und baut das Fußball-(Golf)Hotel und den Golfplatz erfolgreich mit auf! Pfarrwerfen hat viele Pluspunkte, die dafür sprechen: schöne Landschaft, die richtigen Einrichtungen, ein neues Sport-Vereinsheim und bereits ein Physiotherapiezentrum im Ort.

Insgesamt hat Pfarrwerfen viele gute Gewerbebetriebe, die auch dem Tourismus nützen, so den Riesenschirmhersteller Meissl, dessen Schirmbars in ganz Europa und auch Übersee als attraktive Urlaubsbereicherung und Treffpunkt nach dem Strand und zum Après-Ski angeboten werden. Und ein Betrieb der Superlative für die Verbindung zur Welt ist die Firma Feratel. Hier laufen Bilder über Wetter und touristische Angebote in alle Welt.

Der Kraftwerksbau gibt ebenso Impulse wie das zentrale Hackschnitzelwerk die Luft im Ort "um Häuser" verbessert hat.

Ansässige Unternehmen

  • Feratel
  • Wippel's Kürbiskernöl
  • Haustechnik Schiedermeier
  • Gfrerer Edbewegung

Öffentliche Einrichtungen

Rettungsorganisationen

Bildung

Politik

Bürgermeister

Hauptartikel Bürgermeister der Gemeinde Pfarrwerfen

Auszeichnungen der Gemeinde

Ehrenbürger

Hauptartikel Ehrenbürger der Gemeinde Pfarrwerfen

Wappen

Am 20. Jänner 1974 wurde der Gemeinde Pfarrwerfen durch die Salzburger Landesregierung das folgende Wappen verliehen:

In gespaltenem Schild rechts in Silber ein schräglinkes aufrechtes rotes Schwert, darunter gekreuzt mit einem grünen Palmenzweig. Links in Rot ein silberner römischer Meilenstein, belegt mit dem schwarzen Buchstaben "V".

Bei Palmzweig und Schwert handelt es sich um Attribute des Heiligen Cyriak, des Patrons der Pfarrkirche und bis ins 19. Jahrhundert auch Namensgeber der Gemeinde. Das "V" steht für "Vocario", den Namen einer römischen Poststation, die sich im Ortsgebiet befunden haben dürfte.

Gemeindepartnerschaften

Persönlichkeiten

Töchter und Söhne der Gemeinde

Hauptartikel Töchter und Söhne der Gemeinde Pfarrwerfen
 Bilder von Personen aus Pfarrwerfen – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki

Bilder

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Weblinks

Quellen

Einzelnachweise

Städte und Gemeinden im Pongau
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Über dieses Bild

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