Schloss Glanegg

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Schloss Glanegg, südliche Ansicht
Links oben Schloss Glanegg, darunter die gelben Bauten der Meierhof

Das Schloss Glanegg befindet sich in Glanegg im Gemeindegebiet von Grödig im Flachgau am Fuße des Untersbergs. Es zählt zu den denkmalgeschützten Objekten in der Marktgemeinde.

Geschichte

Das weithin sichtbare Schloss steht auf einem heute bewaldeten Hügel nahe der Tauernautobahn, umgeben von kleinen historischen Garten, von parkartigen Waldwiesen und von Waldflächen.

Vermutlich stand um 1300 hier ein erste Befestigung, eine Burganlage. Wobei der Name vom nahe vorbeifließenden Glanbach stammt und in keinem Zusammenhang mit der Kärntner Familie der Glanegger steht. Bereits um 1350 als erzbischöflicher Sitz erwähnt, war es vom 14. Jahrhundert bis 1609 lang Sitz eines Pflegschaftsgerichtes (Pfleggericht Glanegg). Fürsterzbischof Leonhard von Keutschach (14951519) ließ die vom Verfall bedrohte Anlage wieder instandsetzen. Dabei erhielt sie ihren noch heute weitgehend erhaltenen Charakter einer bewohnten Turmburg, wie man es auch noch im Schloss Fuschl erkennen kann.

1557, nach einem Brand des Meierhofes, zog der Pfleger erst wieder in die Burg, nachdem der Fürsterzbischof verschiedene Reparaturen durchführen hatte lassen, die obere Stube neu getäfelt und ein Regenwasserbassin angelegt wurde. 1575 wurde der Weiher ausgeräumt. 1609 wohnte der Pfleger bereits in der Stadt Salzburg und die Anlage verfiel. Fürsterzbischof Markus Sittikus (16121619) sorgte dann für die Instandsetzung des Schlosses und unter seinem Nachfolger Paris Graf Lodron wurde es zu einer Talsperre zur Sicherung der Umgebung der Stadt Salzburg ausgebaut.

Von 1763 bis 1787 pachtete Domdechant und Bischof von Chiemsee Ferdinand Christoph von Waldburg-Zeil die Burg mit der zugehörigen Jagd.

1804 wurde das Schloss und die dazugehörigen Gebiete an Kurfürst Ferdinand Großherzog von Toskana verkauft.

Dr. Franz de Paula Storch war von 1812 bis zu seinem Tod am 12. Februar 1838 Besitzer des Schlosses.[1] Dr. Storch ließ die Kapelle am Fuße des Hügels erbauen, die 1840 eingeweiht wurde.

1849 verkaufte die Witwe von Franz de Paula Storch, Babette, geborene Riehr, das Anwesen an Graf Alois Graf von Arco-Stepperg, dem auch das Wasserschloss Anif gehörte. 1852 gab Graf von Arco-Stepperg den Besitz an die Familie des Postmeisters Perwein von Hüttau weiter. Von 1860 bis 1872 folgte weitere Besitzer, Anton von Lanser, Eduard Greipel, Anton und Theres Ventschow, Franz und Franciska Knesek von Bartosch, Frederik Krell von Ventschow und Karl und Henriette Klusemann.

1896 kan das Anwesen Schloss Glanegg im Besitz der Familie Mayr-Melnhof und dient seither als deren privater Wohnsitz. Es kann nicht besichtigt werden.

Am Fuße des Schlosshügels befindet sich eine große Meierei (aus dem 15. Jahrhundert und eine kleine Kapelle. Im Gutshof Glanegg, unter einem alten Kastanienbaum, steht der Rupertibrunnen.

Im Advent 2021 war das Schloss erstmals mit warmen Flutlicht angestrahlt worden, "um die Finsternis zu erhellen", wie Schlossherr Max Mayr Melnhof berichtet.[2] Vor allem soll das hellerleuchtete Schloss aber auf den Bauern-Adventmarkt Glanegg hinweisen, der beim Mayr-Melnhofschen Gutshof unterhalb des Schlosses stattfindet.

Bilder

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Quellen

→ Seite 87

Einzelnachweise

  1. Benedikt Pillwein: "Geschichte, Geographie und Statistik des Erzherzogthums Oesterreich ob der Enns und des Herzogthums Salzburg", 5. Teil, Salzburger Kreis, in digi.landesbibliothek.at
  2. www.sn.at, 6. Dezember 2021