Taxenbach

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Ortsbild
Taxenbach, Blick nach Westen.
Karte
Karte 5660.png
Basisdaten
Politischer Bezirk: Zell am See (ZE)
Fläche: 88,24 km²
Geografische Koordinaten: 47° 48' N, 13° 02' O
Höhe: 776 m ü. A.
Einwohner: 2 738 (1. Jänner 2023)[1]
Postleitzahl: 5660
Vorwahl: 0 6543
Gemeindekennziffer: 50622
Gliederung Gemeindegebiet: 4 Katastralgemeinden
Gemeindeamt: Marktstraße 20
5660 Taxenbach
Geografische Karte der Gemeinde
Offizielle Website: www.taxenbach.at
Politik
Bürgermeister: Johann Gassner (ÖVP)
Gemeindevertretung (2024): 19 Mitglieder:
9 ÖVP,
8 SPÖ,
2 FPÖ
Bevölkerungs-
entwicklung
Datum Einwohner
1869 1 716
1880 1 820
1890 1 936
1900 2 107
1910 2 164
1923 2 203
1934 2 410
1939 2 357
1951 2 579
1961 2 715
1971 2 817
1981 2 983
1991 2 966
2001 2 918
2011 2 783
2020 2 704
Taxenbach im Pinzgau
Taxenbach im Pinzgau
Gemeindeamt Taxenbach
Blick von Embach ins Salzachtal bei Taxenbach
Taxenbach, Südostansicht
Herbstlich verfärbter Dechantbühel
Veranstaltungssaal der Marktgemeinde Taxenbach

Taxenbach ist eine Marktgemeinde im Südosten des Pinzgaus.

Geografie

Geografische Lage

Taxenbach befindet sich im Südosten des Pinzgaus im Salzachtal an der Salzach. Zum Gemeindegebiet gehört u. a. die idyllische Ortschaft Eschenau, bis 1938 selbständige Gemeinde. Im Südosten des Gemeindegebiets mündet von Süden die Rauriser Ache in die Salzach. De Salzach durchfließt das Gemeindegebiet von Westen nach Osten. Verkehrsmäßig ist Taxenbach durch die Pinzgauer Straße (B 311) und Salzburg-Tiroler-Bahn erschlossen, die in ostwest-Richtung durch das Gemeindegebiet verlaufen.

Im Norden erhebt sich der der Klingspitz (1 987 m ü. A. als Grenzgipfel, denen nach Südosten das Hochegg (1 772 m ü. A.) und der Eschenauer Kogel (1 645 m ü. A.) folgen. Im Südosten sind der Blaukogel (2 225 m ü. A.), der Hirschkopf (2 250 m ü. A.) und der Reißrachkopf (2 210 m ü. A.) Grenzgipfel zur Nachbargemeinde Rauris, im Südwesten sind es der Tristenwandkopf (2 233 m ü. A.) und der Achenkopf (2 260 m ü. A.).

Gemeindegliederung

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Eschenau, Sonnberg, Taxenbach und Wolfbachthal.

Sie gliedert sich in die folgenden 14 Ortschaften:

Anmerkung: In kursiver Schrift wird die Einwohnerzahl der Ortschaften zum 1. Jänner 2023 angegeben.

Eingemeindungen

Mit dem "Erlaß der Landesregierung vom 15. Februar 1856"[2] wurden die Gemeinde Sonnberg und die Gemeinde Wolfbachthal mit der Gemeinde Taxenbach vereinigt.

Mit der "Verordnung des Landeshauptmanns in Salzburg vom 23. November 1938, betreffend die Zusammenlegung von Gemeinden und die Bildung von Verwaltungsgemeinschaften für Gemeinden"[3] wurde die Gemeinde Eschenau zum 1. Jänner 1939 mit der Marktgemeinde Taxenbach vereinigt.

Nachbargemeinden

Im Norden grenzt die Gemeinde an Maria Alm am Steinernen Meer, im Nordosten an Dienten am Hochkönig, im Osten an St. Veit im Pongau, im Südosten an Lend, im Süden an Rauris, im Südwesten an Fusch an der Großglocknerstraße und im Westen an Bruck an der Großglocknerstraße.

Religionen

Die Pfarrkirche hl. Andreas ist die römisch-katholische Pfarrkirche der Pfarre Taxenbach und Dekanatskirche des Dekanats Taxenbach.

Geschichte

Taxenbach, Salzach und Salzburg-Tiroler-Bahn, Aufnahme um 1875.
Bild links oben: Personen aus Taxenbach in Salzburger Tracht im Festspielsommer 1934.

Besiedlung

Schon um das Jahr 1500 v. Chr. hat es in Taxenbach eine Besiedlung gegeben. Sichere Beweise gibt es allerdings erst aus der älteren Bronzezeit. Auf dem Schlossberg ist eine Niederlassung dieser Menschen gewesen. Beim Forsthaus wurden zwei bronzene Armreifen, in Högmoos Tongeschirr aus der Bronzezeit gefunden.

Auf die Menschen der Bronzezeit folgten die Kelten (oder Taurisker?) (um das Jahr 400 v. Chr.). Diese haben in Gastein und Rauris einen Goldbergbau betrieben. Wegen des Goldes haben sich dann auch die Römer für unsere Gegend interessiert und ihre Leute hierher geschickt. Sie haben in Taxenbach allerlei Spuren hinterlassen. Neben einem Grabstein auf dem Felde des Summererbauern wurde auf dem Edtgut ein Topf mit schönen römischen Münzen gefunden. Dies ist ein Hinweis, dass die Römer die alte Straße über Höf übernommen und ihre Siedlungen entlang dieser Straße angelegt haben.

Taxenbach

Baiern

Nachdem die Bajuwaren bei ihrer ersten Einwanderung um das Jahr 500 n. Chr. nur bis ins Saalfeldener Becken vorgestoßen waren, sind sie erst um das Jahr 800 ins Salzachtal eingedrungen. Taxenbach ist eine Kirchensiedlung, wie sie die Bayern im frühen Mittelalter im Salzburger Land aufbauten. An die Kirche schließen sich die Häuser an und bilden ein planmäßiges Rechteck als Marktplatz. Die Bayern haben sich sehr stark vermehrt und darum war der Bedarf nach Erwerbsquellen groß. Als Erwerb kamen damals nur Grund und Boden in Frage. So wurden Rodungen vorgenommen, Waldflächen niedergebrannt und die bestehenden Weiden und Halden zu Anbaugründen verbessert. Um das Jahr 1350 war diese Kolonisation dieses Gebietes im großen und ganzen beendet und die Täler mit Bayern besiedelt. Die zurückgebliebenen Römer haben sich mit den Bayern verschmolzen.

Frauenkapelle Taxenbach

Urkundliche Erwähnung

Der Name Taxenbach ist 963 erstmals urkundlich erwähnt, 1150 erscheinen die Herren von "Tassinpach", was auf die Existenz einer Burg bereits zu dieser Zeit hinweisen mag. 1228 kommt Taxenbach wie der gesamte Pinzgau in den Besitz der Erzbischöfe von Salzburg über, die hier 1411 die erste Kirche weihen. Die Gruftkapelle ist heute noch erhalten, ebenso wie ein Teil des Turmes.

Taxenbach wird Markt

Taxenbach wird schon 1323 als Markt bezeichnet, weil der Erzbischof "ober dem Markt" eine Festung bauen wollte.[4]

Bauernkriege und Bautätigkeit

Während des Bauernkrieges gegen Erzbischof Matthäus Lang (1525 bis 1526) wird die Burg durch ein Feuer zerstört, ein Brand äschert 1622 auch weite Teile des inzwischen zum Markt erhobenen Ortes und die Kirche ein. 1640 wird Dombaumeister Santino Solari mit der Wiederherstellung der Pfarrkirche zum hl. Andreas beauftragt. 1710 wird die Frauenkapelle errichtet.

Ende des 18. Jahrhunderts wird Taxenbachs Stellung deutlich, als 1778 ein Pflegeamt (bis Ende 2002: Bezirksgericht Taxenbach) und 1792 das Dekanat Taxenbach eingerichtet werden.

Im Zuge der Franzosenkriege kommt es 1809 zum Kampf an der Halbstundenbrücke, in dem Anton Wallner mit 400 Pinzgauern eine zwanzigfache Übermacht sieben Stunden aufgehalten kann.

Salzachtalstraße und Bahnverbindung

1851 wird die Musikkapelle Taxenbach gegründet und vier Jahre später wird Taxenbach direkt an die Hauptverbindungsstraße von Lend nach Zell am See angeschlossen. Diese hatte zuvor über Embach und Höf vorbei am Ortszentrum von Taxenbach nach Bruck geführt. 1857 folgt die Eröffnung der Bahnstrecke Salzburg - Wörgl.

1872 vernichtet ein weiteres Feuer die Burg am Schlossberg endgültig. Sie wird danach nicht mehr aufgebaut. 1877 wird die Freiwillige Feuerwehr Taxenbach gegründet. 1890 bekommt Taxenbach als erste Gemeinde in Salzburg eine Raiffeisenkasse. Nach dem Ersten Weltkrieg, bei dem 52 Taxenbacher fallen, wird 1926 auf der Strecke nach Rauris der Postbus eingeführt und 1930 die bereits 1915 zweigleisig ausgebaute Bahnstrecke nach Wörgl elektrifiziert. Kurz vor dem Zweiten Weltkrieg kommt die Gemeinde Eschenau zu Taxenbach.

Nach dem Zweiten Weltkrieg

107 Taxenbacher kehren aus dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr in ihre Heimat zurück. Die amerikanischen Besatzungssoldaten errichten der leidgeprüften Bevölkerung 1952 einen Sportplatz. 1958 wird die erste Ortsumfahrung eröffnet und 1966 die Hauptschule eingeweiht. Bei einem Unglück in der Kitzlochklamm kommen 1974 acht Kinder ums Leben.

1982 bekommt Taxenbach die erste Polytechnische Schule des Unterpinzgaus.

Ereignisse

Am 16. April 2017, dem Ostersonntag, kam es gegen 22 Uhr in der Kitzlochklammstraße gegenüber des Gasthauses Kitzloch auf dem Gemeindegebiet von Lend zu dem massiven Felssturz; dabei brechen rund drei Kubikmeter Gestein aus einem Felsen heraus und beschädigen vier abgestellte Pkw;

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Ausflugsziele

Bauwerke

Musik

Natur

Von Taxenbach aus erreicht man die Kitzlochklamm, die sich jedoch im Gemeindegebiet von Lend befindet.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Durch das Gemeindegebiet führen die Pinzgauer Straße (B 311) und die Salzburg-Tiroler-Bahn.

Ansässige Unternehmen

Öffentliche Einrichtungen

Bildung

Bürgermeister

Hauptartikel Bürgermeister der Marktgemeinde Taxenbach

Auszeichnungen der Gemeinde

Ehrenbürger

Hauptartikel Ehrenbürger der Marktgemeinde Taxenbach

Wappen

Die Marktgemeinde Taxenbach besaß bereits im Mittelalter das Marktrecht und wird auf der Landtafel des Fürsterzbistums Salzburg von 1620 mit Wappen aufgeführt. Dieses wurde am 3. April 1929 durch die Salzburger Landesregierung erneut verliehen und folgendermaßen beschrieben:

Auf grünem, von einem Bach durchflossenem Berg in Blau eine Burg, aus der der heilige Andreas mit grünem Kleide und rotem Mantel, links ein Buch, rechts das Kreuz haltend, hervorwächst.

Der heilige Andreas ist Patron der Taxenbacher Pfarrkirche hl. Andreas.

Persönlichkeiten

Töchter und Söhne der Gemeinde

Hauptartikel Töchter und Söhne der Marktgemeinde Taxenbach

Bilder

weitere Bilder

 Taxenbach – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki
 Taxenbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Weblink

Quellen

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria, aktualisiert am 17. März 2024
  2. Landes-Regierungsblatt für das Herzogthum Salzburg, Jahrgang 1856, II. Abtheilung, III. Stück vom 23. Februar 1856
  3. Verordnungsblatt für den Amtsbereich des Landeshauptmannes für Salzburg vom 24. November 1938
  4. Quelle www.meinbezirk.at "Mit der Markterhebung konnte zoll- und mautfrei gehandelt werden", 25. März 2020
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