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Untersuchung der Stiftung Warentest Die meisten Bausparkassen beraten schlecht

Bausparverträge sind für Immobilienkäufer eigentlich eine gute Sache. Doch die Beratungsqualität der Anbieter lässt laut Stiftung Warentest oft zu wünschen übrig. Angebote seien mitunter "grottenschlecht".
Neubausiedlung im Hochland von Dresden (Symbolbild): "Armutszeugnis für die Branche"

Neubausiedlung im Hochland von Dresden (Symbolbild): "Armutszeugnis für die Branche"

Foto: Arno Burgi/ picture alliance / dpa

Die Kreditzinsen für Bausparer sind so niedrig wie nie. Doch die günstigsten Zinsen helfen nichts, wenn Kunden durch eine schlechte Beratung ihr Vorhaben in Gefahr bringen. Die Stiftung Warentest hat untersucht, wie kompetent 17 Bausparkassen ihre Kunden beraten. Das Ergebnis: Die LBS Schleswig-Holstein-Hamburg erzielte als einzige Bausparkasse gerade noch das Qualitätsurteil Gut. Die Alte Leipziger folgt als beste bundesweite Kasse mit Befriedigend knapp dahinter. Die Mehrzahl der Kassen kam über ein Ausreichend nicht hinaus. Drei Kassen fielen sogar mit mangelhaft durch (lesen Sie hier die vollständigen Testergebnisse ).

"Das Ergebnis ist für die Branche ein Armutszeugnis", schreibt die Zeitschrift "Finanztest" der Stiftung Warentest. Die Expertenanalyse der schriftlichen Angebote und die von den Testern ausgefüllten Protokollbögen hätten oft "grottenschlechte" Angebote identifiziert.

Wären die Tester den Ratschlägen der Bausparberater gefolgt, hätten sie oft einige tausend Euro verloren oder ihren Immobilienkauf um Jahre verschieben müssen. "Die Bausparsumme war mitunter so aufgebläht, dass die Kunden das Geld erst in 15 oder 20 Jahren bekommen hätten", so die Experten.

Mal war das Bauspardarlehen im Verhältnis zur Sparleistung viel zu klein, mal die Kreditrate erdrückend hoch. Und häufig wurden die Kunden so dürftig über die Konditionen informiert, dass sie die Angebote kaum mit denen anderer Kassen vergleichen konnten.

So schlecht der Test auch ausgefallen ist - Bausparen an sich ist und bleibt eine gute Sache für Sparer, die in Zukunft eine Immobilie bauen oder kaufen wollen. Sie sparen einige Jahre bei der Bausparkasse an und bekommen dann ihr Erspartes und zusätzlich ein günstiges Darlehen ausgezahlt. Bausparkassen zahlen zwar so gut wie keine Sparzinsen mehr, doch dafür sichern sie ihren Kunden günstige Kreditzinsen von 1,5 bis 3,0 Prozent für deren Finanzierung.

hej