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Handelsbilanz Japans Exporte in die USA gesunken

Weniger Autos und Ausrüstung für die Chip-Fertigung: Japan hat im vergangenen Monat weniger in die USA exportiert als im Vorjahr. Die Importe gingen noch stärker zurück.
Autos im Hafen von Yokohama

Autos im Hafen von Yokohama

Foto: KIMIMASA MAYAMA/EPA-EFE/REX/Shutterstock

Japans Exporte in die Vereinigten Staaten sind im Juni erstmals seit 17 Monaten gesunken. Sie fielen binnen Jahresfrist um 0,9 Prozent, teilte das Finanzministerium in Tokio mit.

Grund seien vor allem geringere Lieferungen von Autos und Ausrüstung für die Chip-Fertigung. Die Importe aus den USA nach Japan gingen um 2,1 Prozent zurück. Japans Handelsbilanzüberschuss gegenüber den USA stieg damit um 0,5 Prozent auf umgerechnet 4,5 Milliarden Euro (590,3 Milliarden Yen). Japan führt damit mehr Waren in die USA ein, als das Land importiert. Dies schürt Sorgen, dass US-Präsident Donald Trump auch Japan mit neuen Zöllen ins Visier nehmen könnte.

Trump sieht sein Land im Welthandel benachteiligt und hat bereits einen Zollstreit mit China, Kanada und der Europäischen Union angezettelt. Auch als ein Zeichen gegen Protektionismus besiegelten Japan und die EU kürzlich ein umfassendes Freihandelsabkommen.

Trump kritisiert Japans Autoimporte

Die US-Sonderzölle auf Stahl und Aluminium sind auch ein Schlag für die japanischen Exporteure. Zudem hat Trump kritisiert, dass Japan nur wenige Autos aus den USA importiere. "Insgesamt bleiben die Exporte vorerst gesund, aber wir sind nicht sicher, wie sich die Dinge in der Handelspolitik entwickeln werden", sagte Volkswirt Shuji Tonouchi von Mitsubishi UFJ Morgan Stanley Securities. "Es ist möglich, dass Zölle und Handelsstreitigkeiten die Investitionen der Unternehmen reduzieren könnten."

Insgesamt legten die japanischen Exporte im Juni um 6,7 Prozent zu. Im April und Mai waren die Exporte noch um 7,8 beziehungsweise 8,1 Prozent gestiegen. Experten hatten für den Juni zwar mit einer Verlangsamung gerechnet, aber nicht in dieser Stärke. Die Importe stiegen um 2,5 Prozent und damit deutlich weniger als erwartet. Der Handelsüberschuss lag bei 5,49 Milliarden Euro (721,4 Milliarden Yen).

brt/Reuters/dpa-AFX