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Schleswig-Holstein Behörden warnen vor Feuerquallen in der Ostsee

Derzeit treiben in der Ostsee ungewöhnlich viele Feuerquallen. Allein in Travemünde mussten an einem Tag 120 Badegäste behandelt werden. Tückisch: Selbst wenn die Tiere nicht zu sehen sind, droht Nesselgefahr.
Feuerqualle (Cyanea capillata) in der Ostsee

Feuerqualle (Cyanea capillata) in der Ostsee

Foto: imago

Behörden in Schleswig-Holstein haben vor einer Feuerquallenplage in der Lübecker Bucht gewarnt. Hunderte von Badegästen hatten an den Stränden zwischen Timmendorfer Strand und Haffkrug in den vergangenen Tagen über Beschwerden geklagt - nun sprach der Kreis Ostholstein eine Warnung aus. An den Stränden von Lübeck-Travemünde hat die DLRG am Donnerstag erst die gelbe und dann sogar die rote Flagge gehisst: Gelb warnt vor Gefahren beim Baden, Rot bedeutet Badeverbot.

Aktuell seien zwar keine Quallen zu sehen, aber abgerissene Tentakeln der Tiere mit aktiven Nesselzellen trieben noch im Ostsee-Wasser, sagte der Wachführer der DLRG-Hauptwache Travemünde, Jan Cramer.

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Tierische Gefahr aus Deutschland: Stechen, beißen, nesseln

Foto: Patrick Pleul/ dpa

Am Donnerstag hatten DLRG-Rettungsschwimmer in Travemünde etwa 120 Badegästen nach Kontakt mit Feuerquallen Erste Hilfe leisten müssen. An den Stränden weiter nördlich zwischen Timmendorfer Strand und Scharbeutz hatten weitere 600 Badegäste über Beschwerden geklagt, nachdem sie mit den Nesseltieren in Berührung gekommen waren.

Als Grund für die Vermehrung gilt der hohe Nährstoffeintrag, der das Planktonwachstum und damit auch die Vermehrung der Quallen fördert. Die Erwärmung der Ostsee infolge des sehr warmen Sommers begünstigt nach Ansicht von Wissenschaftlern ebenfalls das Quallenwachstum.

An der Nord- und Ostsee kommt die Gelbe Haarqualle, die Blaue Nesselqualle und die Kompassqualle vor. Immer wieder treiben Quallenschwärme durch Wind oder Strömung nahe an Stränden. Kommt es zu einem Kontakt der Nesseln mit der Haut, entsteht ein brennender Schmerz.

Als Soforthilfe sollte man zuerst die Nesseln entfernen, wenn noch welche auf der Haut kleben. Dafür kein Süßwasser verwenden, gut eignet sich eine Bankkarte, mit der man sie abschaben kann. Dann wird die Stelle wie eine Verbrennung versorgt: zur Linderung kühlen und Salben oder Gels verwenden.

joe/dpa

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