„Luag amoi“ aufs Mühlviertler Kernland

Gleich vier Gemeinden berührt die abwechslungsreiche 16 km lange Runde auf bereits bestehenden, gut beschilderten Wanderwegen der Tourismusregion Mühlviertler Kernland.

von Michael Wasner

Nach dem am Bahnhof vorbeiführenden Güterweg (durch Viadukt erreichbar) heften wir uns anfangs an die Beschilderung des Freistädter Erlebnisweges zum Gasthaus Strasseder. Am Erlebnisweg gehen wir geradeaus (Wegschild Marreith) am Gasthaus vorbei in den Wald, um am nächsten Güterweg links die Ortschaft Marreith (Gem. Waldburg, 675 m) anzusteuern. Richtung Auerbach Abstieg in eine Senke (schöner Bildstock) und kurz auf Neumarkter Gemeindeboden über den Ederhof zum „3-Gemeindestein“ am Tröblingerbach (594 m – 1 Std.). Hier treffen wir auf den „Steinbloß- Mauerweg Hi 10“, der uns nun in den Hauptort der vierten Gemeinde Hirschbach leitet.

Dieser erst heuer angelegte Themenweg zeigt die vielfältige Nutzung der Granitsteine. Der Liebenhof samt Nebengebäude ist ein gutes Beispiel dafür. Oberhalb, am Waldrand idyllisch gelegen, lädt das Liebenkreuz (680 m) zum Innehalten und Krafttanken. Nach stiller Walddurchquerung führt die Route in den Weiler Auerbach. Am Ortsende links, an einem Wildgehege entlang, den Hang (mehrere Steinmauern) abwärts ins Tal der Kleinen Gusen nach Hirschbach (640 m – 2 Std.). Steinmauerbänke und eine von Granitsteinen ausgelegte Kräuterpyramide säumen den großzügig gestalteten Zülowplatz vor dem Gemeindeamt und dem angrenzenden Steinbloßjuwel der 500 Jahre alten Edelmühle, die nun das Bauernmöbelmuseum beherbergt und an den Adventwochenenden ab 13 Uhr für eine Weihnachtsausstellung geöffnet ist (am „Kekslsunda“, 13. Dez., mit Keksverköstigung bereits ab 11 Uhr). Der Ortsplatz (Wanderweg-Infos) unterhalb der gotischen Wallfahrtskirche (Netzrippengewölbe mit Maßwerkfüllung, Pieta vom 16. Jh., Altarbild von Zülow, größter Osterkerzenleuchter im deutschsprachigen Raum) verwandelt sich am 13. Dezember in einen stimmungsvollen Weihnachtsmarkt.

Für den nächsten Streckenteil ist der als Rundkurs angelegte „Luag amoi“-Weg „Hi 3“ Richtung weisend. Zuerst auf der Straße Richtung Schenkenfelden, dann erste Abzweigung über Kirchberg ( ¼ Std. kürzer). Lohnender jedoch ist, noch ein Stück auf der Straße zu bleiben und dann gemeinsam mit „Hi 7“ den oberhalb liegenden Brandstetterhof anzusteuern. Dann den Karrenweg am Waldrand entlang und durch ein Waldstück auf eine Wiese mit Findling (Ausblick über Gutenbrunn zum Thierberg). Bis zum Vierhöferhof gesellt sich nun der NWK (Nordwaldkamm)- Weg dazu, ehe wir über Wiesen zum Waldrand aufsteigen. Dahinter der nächste Aussichtsplatz „Am Luag“ mit dem Ötscherblick (781 m – ¾ Std. von Hirschbach). Nun dem Wegschild „Harruck- Waldburg“ nach über die kleine Waldkuppe (RBW-Markierung) zum Harrucker „Sepp‘nbauer“ (dahinter Waldburg-Blick) und hinab zur Waldburger Pfarrkirche (685 m – 3 ½ Std.), welche gleich drei bemerkenswerte Flügelaltäre (um 1520) beherbergt.

Am blau-weiß markierten NWKWeg spazieren wir abwärts zur Bodenmühle (schöner Steinbloßbau mit antikem Mühlengerät), schwenken dort rechts in den Pferdeeisenbahn-Wanderweg (kleine, gelbe Wegschildchen) ein (links unterhalb das noch gut erhaltene Doppelviadukt am Kronbach) und beschließen entlang der historischen Bahntrasse unsere Schau auf das Mühlviertler Kernland. 

ANFAHRT: Summerauerbahn nach Freistadt; mit Pkw: A 7 Unterweitersdorf – E 55 Freistadt und Richtung Bad Leonfelden (B 38) zur Abzweigung Bahnhof Freistadt nach Trölsberg

AUSGANGSPUNKT: Bahnhof Freistadt in Trölsberg (564 m, Parkgelegenheit)

GEHZEIT: 5 Stunden

ANSTIEGE: ca. 400m

WEGBESCHAFFENHEIT: Gut markierte Güter-, Wald- und Wiesenwege, auch im Winter empfehlenswert