"Wolfsstopp" in Weistrach
WEISTRACH. Zu Jahresbeginn wurde in Weistrach in Wohnhausnähe ein Wolf gesichtet. Dies nahmen der Obmann des Vereins Wolfstopp Gerhard Fallent und FPÖ-LAbg. Alexander Schnabel, Landwirtschaftssprecher im NÖ Landtag, zum Anlass für einen Vortrag zum Thema Wölfe in Österreich. Zum Vortragsabend im VAZ Weistrach fanden sich rund 50 Interessierte ein.
„Der Wolf ist zurück in Niederösterreich, das ist Fakt, so Schnabel. „Dieses Thema wird uns auch in Zukunft noch für sehr lange Zeit in Amstetten begleiten. „Man darf nicht vergessen, dass das Haarraubwild ein Kulturfolger ist und extrem anpassungsfähig sei. Der Isegrim ist ein Allesfresser und scheut uns Menschen zunehmend weniger. Dies ist jedoch erst der Anfang, Viehrisse, ja sogar Angriffe auf uns Menschen könnten, wenn wir nicht handeln, in Zukunft passieren. Handeln mit Weitblick ist wichtig.“ Um diesen fatalen Entwicklungen entgegenzuwirken sei es wichtig, den Wolf aus der Natur zu entnehmen, spricht sich der Landtagsabgeordnete aus: „Der Wolf muss bejagt.“
Auf der Suche nach neuen Revieren
Die jüngsten Wolfssichtungen im Osten Niederösterreichs in der Piestingtaler Gemeinde Gutenstein sowie vor Kurzem in Weistrach und Umgebung zeigen, dass Wölfe auf der Suche nach Partnern und neuen Revieren sind. Das ist auch der einzige Grund, warum sich Wölfe auf den Weg machen. Wenn sie einen Partner und ein geeignetes freies Revier gefunden haben, lassen sie sich nieder und gründen ein Rudel. In Niederösterreich gibt es im Besonderen im Waldviertel seit Jahren etablierte Rudel in festen Revieren. In vielen Teilen des Landes steht diese Entwicklung am Anfang.
Mostviertel geeigneter Lebensraum
„Wolfstopp“-Obmann Gerhard Fallent ist überzeugt: „Wenn jemand glaubt, dass sich in seinem Gebiet nie ein Rudel bilden wird, der irrt. Auch wenn sich im Mostviertel bis jetzt die Zwischenfälle in Grenzen gehalten haben, steht mit Sicherheit fest, dass auch das Mostviertel durch sein waldreiches Hügelland mit gemäßigtem Klima und ausreichend Beute ein absolut geeigneter Lebensraum für Wölfe ist. Eine Rudelbildung wird auch hier stattfinden, denn die menschliche Besiedelung stellt für Wölfe kein Hindernis dar, im Gegenteil!“
Nächste Eskalationsstufe erreicht
Der kanadische Biologe und Umweltwissenschaftler Professor Valerius Geist aus Kanada gilt als DER international anerkannte Experte und Verhaltensforscher für die Problematik der Wiedereingliederung von Raubtieren, speziell von Wölfen, in bewohnte Kulturlandschaften. Sein Resümee: „Wölfe haben in Kulturlandschaften keinen Platz!“ Er skizziert in seinen „Sieben Stufen der Eskalation“, wie Wölfe ihre Scheu vor Menschen ablegen und in Stufe sieben, Menschen als Beute betrachten und angreifen.
Aktueller Stand
In der Stufe fünf greifen Wölfe auch größere Beutetiere wie Rinder und Pferde an. Sie nähern sich auch tagsüber bewohnten Gebieten und dringen in die Innenhöfe von Bauernhöfen ein. Diese Stufe haben wir nun auch im Hotspot Waldviertel/Mühlviertel erreicht. Wölfe attackieren nun auch Pferde und reißen Rinder in Hausnähe, sie spazieren tagsüber durch Dörfer und dringen in Bauernhöfe ein. Fallent dazu: „In Wahrheit befinden wir uns an der Schwelle zur Stufe sechs, denn Wölfe beginnen das Verhalten von Menschen zu beobachten. Und dann ist es nur noch ein kleiner Schritt zur Stufe sieben.“ Und Fallent abschließend: „Da es absolut keinen Grund für den hohen Schutzstatus von Wölfen gibt, stellt sich für mich die Frage: Wird das nun Eingetretene ein Umdenken bei den politischen Entscheidungsträgern bewirken oder brauchen sie ein Menschenopfer? Es ist nur eine Frage der Zeit!“
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