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Biber im Poeschlteich kosten der Stadt Rohrbach-Berg viel Geld

Petra Hanner, 20.11.2019 05:47

ROHRBACH-BERG. Weil die Biber im Poeschlteich das Ufer teils großzügig unterhöhlt haben, musste dieses vergangene Woche erneut ausgebaggert und saniert werden. „Fleißig sind sie, das muss man ihnen lassen“, sagt Klaus Schuster vom Stadtamt Rohrbach-Berg. Doch der Aufwand, den die Stadt wegen der Nager betreiben muss, sei enorm.

Foto: Hanner
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Eine ganze Biber-Familie hat es sich im Rohrbacher Teich mitten in der Stadt bequem gemacht. Acht größere und kleiner Unterhöhlungen haben Mitarbeiter der Stadtgemeinde bei den Baggerungsarbeiten am Ufer diesmal gefunden. „Die größte reichte ungefähr drei Meter unter den Weg hinein“, erklärten Baggerfahrer Didi Lackinger und Bauhof-Mitarbeiter Fredi Grubmüller beim Tips-Lokalaugenschein. Die Unterhöhlungen bedeuteten Gefahr für die vielen Fußgänger, die den Weg rund um den Teich nutzen. Die gefundenen Hohlräume wurden nun mit Schotter hinterfüllt und die Löcher mit Baustahlgitter für die Biber unzugänglich gemacht.

Großes Gefahrenpotenzial

Außerdem wurden große Baumstämme entfernt, die vom Ufer zur Biberburg reichten. „Leider ist es manchmal sogar vorgekommen, dass die Baumstämme von spielenden Kindern zum Balancieren verwendet wurden. Das ist einfach viel zu gefährlich“, sagt Klaus Schuster vom Stadtamt. Doch es war nicht das erste Mal, dass umfangreiche Sicherungsmaßnahmen nötig waren. Vergangenen Mai erst fanden die Mitarbeiter der Stadtgemeinde sage und schreibe 20 mehr oder weniger große Höhlen im Uferbereich. Um diese aufzuspüren, ist es nötig, den Wasserstand im Zwei- bis Drei-Monats-Rhythmus abzusenken. „Das dürfte den Tieren nicht recht schmecken, jedenfalls sind die Biber im Poeschlteich schon weniger geworden“, sagt Schuster.

Bauhof-Mitarbeiter gefordert

Das Stundenbuch, das auf das Konto des Bibers geht, sei jedenfalls schon gut gefüllt. Letztens mussten die Bauhof-Mitarbeiter sogar einmal an einem Sonntag ausrücken, weil die Biber eine große Esche abgenagt hatten und Gefahr bestand, dass diese auf den Gehweg stürzt.

Zäune aufgezwickt

„Immer wieder haben wir auch mit Schäden an den umzäunten Bäumen zu kämpfen. Die Gitter sind immer wieder aufgezwickt, wobei wir nicht sicher feststellen können, ob die Biber selbst sie aufnagen oder sie etwa Unterstützung von einem menschlichen Freund bekommen.“

Weil die Anwesenheit der Nager dermaßen viel Gefahrenpotenzial birgt, wurde sogar schon über eine komplette Sperre des Naherholungsgebietes nachgedacht. Schuster: „Das lassen wir uns als letzte Maßnahme offen, könnte aber jederzeit passieren.“


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