Quo vadis, politischer Anstand?


Liebe TITANIC-Leser!

NATÜRLICH BEOBACHTEN AUCH WIR HIER IN DER REDAKTION DIE BEUNRUHIGENDEN VORGÄNGE IN DER UKRAINE MIT GROSSEM Interesse - schon deshalb, weil die anstehenden Feiertage sonst nicht viel Unterhaltsames hergeben.

Martin Sonneborn
Martin Sonneborn
Und natürlich sind auch wir äußerst besorgt über die barbarischen Entwicklungen in der Innenpolitik dieses verkommenen Landes. Denn eins liegt auf der Hand: Nachdem der Verdacht, der ukrainische Oppositionsführer Juschtschenko sei von politischen Gegnern vergiftet worden, zur Gewißheit geworden ist, wer-den derlei unorthodoxe Wahlkampfmethoden zweifelsohne auch bei uns Schule machen.

Nach allem, was die Trümmerpartei FDP unserem Land in den vergangenen Jahren schon beschert hat: antisemitische, pornoorientierte Spaßwahlkämpfe, Guido-Mobile, Falschschirmsprünge ohne Reißleine - dürfte es jetzt nur noch eine Frage der Zeit sein, bis der Oppositionspolitiker Guido Westerwelle reagiert. Im Gegensatz zur schamlosen deutschen Boulevard-Presse allerdings verweigern wir uns seiner durchsichtigen Strategie. Auch wenn Westerwelle sich demnächst medienwirksam als Opfer eines perfiden Giftanschlags präsentiert, großflächige Bilder seines von Chlorakne entstellten Gesichtes suchen Sie in der nächsten TITANIC vergeblich: Wir präsentieren Sie Ihnen bereits heute.

Anschlagsopfer Juschtschenko, Trittbrettfahrer Westerwelle:
Finden Sie die zwei Unterschiede!

Auch wir drängen zum Jahresende hin wieder mal unappetitlich in die Öffentlichkeit. Weil sich bei der Inventur herausgestellt hat, daß noch zuviel Geld und Pointen übrig sind, waren wir gezwungen, schnell noch irgendwie rund 50 000 Euro und zwei Witze auszugeben. Nach reif-licher Abwägung haben wir uns dafür entschieden, einen aufwendigen TV-Spot zu produzieren und ihn an zwei Tagen 15mal hintereinander bei MTV ausstrahlen zu lassen. Und damit Sie den unansehnlichen Rest von MTV nicht mitansehen müssen, sind auf Seite 28 die genauen Sendezeiten aufgelistet. Für den Fall übrigens, daß Ihnen eine einzige Ausstrahlung reicht, empfehlen wir Ihnen unsere teuerste Buchung am Mittwoch, den 29.12.2004, von 20.40.00 Uhr bis 20.40.46 Uhr (5152 Euro). Bitte kucken Sie alle; wir zählen auf Sie!


Herzlichst, Ihr Martin Sonneborn