Maulwurfsgrille tot
Maulwurfsgrille mit Schaufeln

Maulwurfsgrillen – Eine sehr alte Tierart

Diese kleinen verflixten Tiere! Sie haben uns in den letzten Wochen wirklich zu schaffen gemacht. Es ist richtig, die Maulwurfsgrillen (Gryllotalpa gryllotalpa) oder auch Werren genannt, waren zuerst da. Und zwar schon in der Kreidezeit vor 80 Millionen Jahren (Wikipedia). Nichtsdestotrotz sind sie in grossen Mengen nicht gerade ein gern gesehener Mitbewohner in unserem Gemüsegarten.

 

Wie leben Maulwurfsgrillen?

Sie leben unter der Erde und graben fingerdicke Gänge. Von unten knabbern sie gern Pflanzen und Wurzeln an. Die Pflanzen verwelken und sterben ab. Manche Quellen besagen, dass sie Pflanzen nur anknabbern, wenn die Pflanze ihnen beim Graben in die Quere kommen. Oft sollen sie auch Pflanzen über ihren Nestern zum Absterben bringen, damit das Nest besser besonnt wird. Pflanzliches ist jedoch nicht ihre Hauptmahlzeit. Sie ernähren sich in erster Linie von andere Insekten wie Engerlingen, Maden, Würmer, Schnecken und Schneckeneiern.

In dieser Hinsicht kann man sie nicht nur als Schädlinge, sondern auch gleichzeitig als Nützlinge bezeichnen, was uns jedoch zurzeit nicht glücklicher stimmt.  

Ihr Gurren am späten Abend erkennt man schnell. Es ist nach unserem Empfinden lauter und eindringender als andere Grillen. Im Frühling (Mai/Juni) hört man sie am häufigsten, dann ist Paarungszeit. Wenn Ihr sie auch mal hören wollt, auf der Seite www.orthoptera.ch gibt es eine Hörprobe. Zudem findet man eine sehr gut zusammengefasste Artenbeschreibung.

Nest mit Eiern von der Maulwurfsgrille

Nest mit Eiern von der Maulwurfsgrille

Eier von der Maulwurfsgrille

Die Maulwurfsgrille – eine stark gefährdete Art

Die Maulwurfsgrille steht in Deutschland auf der Roten Liste als stark gefährdet. In der Schweiz gibt es keine Einstufung aufgrund ungenügender Datengrundlage (Rote Liste Schweiz, 2007). Was jedoch unbestritten ist, dass der Bestand in der Schweiz durch intensive Landwirtschaft und durch aktive Bekämpfung zurückgeht (www.orthoptera.ch).

 

Maulwurfsgrillen im Garten in Schach halten

Die Maulwurfsgrille darf bei uns bleiben, doch dort wo uns ihre Aktivität zu viel wird, zerstören wir die Gänge und Bruthöhlen und gelegentlich stellen wir auch Fallen auf. Chemische Mittel kommen nicht infrage. Auch das Ausbringen von Nemathoden, ist mir nicht sympathisch. Neben dem Zerstören der Bruthöhlen und dem Aufstellen von Fallen hoffen wir auf die natürlichen Helfer, wie Vögel, Igel und Spitzmaus.

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