Schweinezucht & -mast, Rohr im Kremstal

vulgo „Daspelgrub“
Edeltraud und Heribert Huemer
4532 Rohr im Kremstal
 
Betriebliche Eckdaten
54 ha landw. genutzte Fläche
Ackerbau Schweinezucht und -mast


Motivation: Was war der Ausgangspunkt bzw. die Überlegungen für das Veränderungsvorhaben?

Der Vierkanthof der Familie Huemer ist einer der ältesten weit und breit. Er wurde bereits um 1300 erbaut und hat eine bewegte Geschichte. Circa 1900 konnten die Großeltern von Heribert den Hof günstig erwerben. Günstig deshalb, weil dieser in keinem guten Zustand war. Die schönsten Felder waren vom Vorbesitzer über den sogenannten „Anstauber“, heute Makler genannt, bereits verkauft. Viel Grundfläche mussten die Großeltern erst wieder bewirtschaftbar machen. Durch den Viehhandel und das Geschick vieler fleißiger Hände ging es in der Familie stetig bergauf!


Intention: Was wollten Sie damit erreichen und wie funktionierte die genaue Umsetzung? Was wurde gemacht? Was waren die Holpersteine? Was gibt es zu beachten, wenn man etwas Ähnliches machen möchte?

Mittlerweile werden 24 ha Eigengrund und 30 ha Pachtgrund bewirtschaftet. Mit der Spezialisierung auf Schweinezucht haben schon die Großeltern angefangen. Sie hatten bereits 35 Zuchtsauen und führten den Betrieb im Vollerwerb. Das Ehepaar Huemer konnte den Zuchtbereich verdoppeln, was aber mit erheblichen Investitionen verbunden war. Ihr Betrieb ist einer von nur sieben Testbetrieben für Feldprüfungen der Besamungsstation Steinhaus des Schweinezuchtverbands Oberösterreich. Viel Geld, Zeit und Fleiß wurde auch in die Verschönerung des persönlichen Wohnbereiches investiert. Aus dem ehemaligen Stall wurde ein offener Wohn- und Essbereich samt Küche und freistehendem Kaminofen. Bad und Schlafzimmer wurden durch oben offene Glas- und Schrankwände so abgetrennt, dass das gesamte Gewölbe des alten Stalls sichtbar bleibt. Ein wintergartenähnlicher Anbau in den Hof hinein lässt viel Tageslicht in die alten Gemäuer fließen und verleiht dem Wohnbereich ein ganz besonders Ambiente. Hier zeigt sich, dass modernes Wohnen und ein 700 Jahre alter Vierkanter kein Widerspruch sein müssen.


Emotion: Wie geht es Ihnen mit dem Ergebnis? Würden Sie heute etwas anderes machen; wenn ja was?

Wenn Edeltraud und Heribert Huemer von Umbauarbeiten berichten, kann man nur ahnen, wie viel Arbeit dahinter steckt. Die Wohnräume wurden mit viel Gefühl an die alte Raumstruktur angepasst. „Wir wollten unseren Kindern trotz der vielen Arbeit immer vorleben, dass man auch als Landwirt – oder gerade als solche – eine hohe Lebensqualität und sogar ein bisschen Luxus haben kann“, berichten die beiden. Durch die gute Arbeitsteilung ist es dem Bauer Heribert möglich auch noch halbtags arbeiten zu gehen. Das geht aber nur, weil sowohl Großeltern als auch Kinder im Betrieb tatkräftig mithelfen. „Jeder in unserer Familie hat seine Aufgabe und wird gebraucht. Wir achten sehr auf das Gemeinsame, das Zusammenkommen beim gemeinsamen Essen zum Beispiel. Gleichzeitig ist es uns wichtig, dass jeder seinen eigenen Arbeits- und Wohnbereich hat. Nur so kann das gut funktionieren, wenn drei Generationen am Hof leben“, erzählen Traudi und Heribert.


 

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