Kleinwasserkraftwerk in Bludesch steckt weiter im Behördenverfahren

Vorarlberg / 13.06.2019 • 18:45 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Kleinwasserkraftwerk in Bludesch steckt weiter im Behördenverfahren
Das alte Krafthaus am Dabaladabach soll noch heuer abgebrochen werden.VN/WALSER

Illwerke will alte Anlage durch 3,8-Millionen-Euro-Neubau ersetzen.

Bludesch Im Jahr 2010 haben die Illwerke das ehemalige Degerdon-Areal in Bludesch im Ausmaß von rund 70.000 Quadratmetern um kolportierte sieben Millionen Euro erworben. Zwei Jahre darauf nahm das Energieunternehmen weitere 1,6 Millionen Euro für den Abbruch noch bestehender Altbauten in die Hand. Seit damals ist das Unternehmen Eigentümer der größten zusammenhängenden Industriefläche in Vorarlberg.

Bachumlegung geplant

Auf dem großzügigen Areal befindet sich auch eine seit 1893 betriebene Kraftwerksanlage, die das aus der Ill in den Dabaladabach abgeleitete Wasser und das Wasser des Schwarzbaches nutzt. Die Kraftwerksanlage – insbesondere das Krafthaus – ist nicht mehr betriebsfähig, daher beabsichtigt das Energieunternehmen den Bau eines neuen Kraftwerks. Dieses soll eine Leistung von 98 kW und ein Regelarbeitsvermögen von rund 500.000 kWh aufweisen. „Durch die Verschiebung des Kraftwerks Richtung Süden in den Bereich der durch Hochspannungsleitungen überspannten Flächen und die Umlegung des Dabaladabaches an die Grundgrenze wird eine zusammenhängende Betriebsfläche von rund 40.000 Quadratmetern geschaffen und die nichtüberspannte Baufläche um rund 2850 Quadratmeter vergrößert“, informiert Illwerke-Sprecher Andreas Neuhauser, der von Investitionen in Höhe von 3,8 Millionen Euro spricht. „Rund eine Million davon entfallen unmittelbar auf den Kraftwerksneubau“, so Neuhauser.

Verfahren neu aufgerollt

Ein erster Anlauf scheiterte am Widerstand der Unterlieger. Die Kleinkraftwerke Gießen 1 und das E-Werk Schlins hatten einen Wasserentzug für ihre Anlagen befürchtet. „Dies hätte zur Folge, dass die Turnbinen teilweise nicht gelaufen wären“, argumentiert deren Anwalt Martin Mennel. Der Weg durch die Instanzen sollte sich auszahlen. Der Verwaltungsgerichtshof entschied im Vorjahr zugunsten der Kleinkraftwerksbetreiber, woraufhin die BH Bludenz das Genehmigungsverfahren nochmals aufrollen musste. Dieses ist zwischenzeitlich immer noch anhängig, wie Bezirkshauptmann Johannes Nöbl gegenüber den VN versichert.

Baustart im September

Ungeachtet dessen will man seitens der Illwerke im September mit den Vorarbeiten beginnen. Als Erstes sollen im Bereich Krafthaus Spundwände errichtet werden, um die Baugrube trockenzulegen. Je nach Grundwasserstand stehen zu Beginn allenfalls auch Abbrucharbeiten beim alten Krafthaus an. „Die Arbeiten werden bis März 2020 dauern“, so Neuhauser.

Was die Verwertung des Areals anbelangt, so sei diese „in Vorbereitung“, heißt es seitens des Energieunternehmens. Konkrete Interessenten scheint es aber noch nicht zu geben.