Fußach bei Hochwasser besonders gefährdet

Vorarlberg / 01.07.2020 • 17:26 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
So verläuft der Neue Rhein im Bereich Hard-Fußach aktuell.
So verläuft der Neue Rhein im Bereich Hard-Fußach aktuell.

Gemeinde drängt auf Schutzmaßnahmen am Rhein.

Fußach Der Rhein wird so umgestaltet, dass er auch ein 300-jährliches Hochwasser mit 4300 m3/sec übersteht. Wie der Fluss nach dem Umbau aussehen soll und wie er solche Wassermassen bewältigt, zeigt das umgebaute Rhein-Modell. Es wurde im Zuge des Rhesi-Projektes gestaltet und kann ab 21. Juli wieder besichtigt werden.

Aktuell ist jetzt im Modell in der Halle, Hochschulstraße 3, unweit der Fachhochschule Dornbirn der Rheinverlauf zwischen Lustenau und Fußach/Hard zu sehen. Hier ist keine Ausweitung der Außendämme geplant, allerdings werden die bisherigen Steindämme in der Mitte des Flussbettes abgetragen. Mehrere Modellversuche sollen zeigen, wie sich das künftige Flussbett bei verschiedenen Ereignissen verhält.

Fußach stark betroffen

Die Gemeinde Fußach drängt seit Jahren darauf, dass der Hochwasserschutz am Rhein verbessert wird. Die Rheindeltagemeinde wäre bei Hochwasser besonders gefährdet, weil der Polderdamm ein Abfließen des Wassers Richtung Bodensee verhindern würde. „Wir erwarten aussagekräftige Erkenntnisse aus dem Hochwasserversuchsmodell“, erläutert der Fußacher Bürgermeister Ernst Blum, der an der Präsentation des Modells teilgenommen hat. „Die verschiedenen Faktoren wie der Einfluss des Bodenseepegels in den Rheinabschluss, künftige Materialbewirtschaftung und das Strömungsverhalten gehören berücksichtigt. Wir als Gemeinde sind in höchstem Maße an den Ergebnissen interessiert und erwarten dann auch eine rasche Umsetzung.“

„Im Modell in Dornbirn werden vor allem die Entwicklungen der Flusssohle des Rheins, die Belastungen der Uferböschung sowie die Veränderungen der Kiesbänke und Eintiefungen untersucht“, erklärte Gesamtprojektleiter Markus Mähr.

Projekt für Generationen

Die St. Galler Regierungsrätin Susanne Hartmann ergänzte: „Die über 125-jährige Geschichte der Internationalen Rheinregulierung prägte die Entwicklung im Rheintal und ist mitverantwortlich für den heutigen Wohlstand. Rhesi ist ein Projekt für Generationen, welches den Lebensraum und die Arbeitsplätze von rund 300.000 Menschen in Zukunft noch besser vor Hochwasser schützt.“

Ab 21. Juli gibt es wieder die Möglichkeit, die Modellversuchshalle zu besichtigen. Dafür stehen bis November neun Termine zur Verfügung.  Informationen: https://rhesi.org/modellversuche/besichtigungen.  AJK

Nach der Umsetzung von Rhesi hat der Fluss zwischen den beiden Außendämmen viel mehr Platz.
Nach der Umsetzung von Rhesi hat der Fluss zwischen den beiden Außendämmen viel mehr Platz.