Verlobungsring kaufen: Was sollte man beachten und welche Ringe gibt es überhaupt?
Verlobungsringe sind etwas sehr Persönliches und Intimes – möglichst individuell sollen sie sein und die Geschichte des Paares genauso widerspiegeln wie den persönlichen Stil der Person, die ihn später tragen wird. Verlobungsringe können zeitlos sein, Botschaften vermitteln oder eine starke Symbolkraft haben – die Geschmäcker sind dabei verschieden und ganz individuell zu betrachten. Doch welche Ringe gibt es, welcher ist der Richtige und was sollte man beim Kauf eigentlich beachten? Um Antworten auf genau diese Fragen zu finden, haben wir mit drei Schmuckdesignerinnen gesprochen und stellen Ihnen hier die schönsten Verlobungsringe für Ihre:n Partner:in vor.
So finden Sie den perfekten Verlobungsring
Wie findet man eigentlich den perfekten Ring zur Verlobung? Diese Frage kann kaum jemand besser beantworten, als eine Person, die Verlobungsringe macht. Und aus diesem Grund haben wir die Schmuckdesignerinnen Nina Kastens, Ann Perica, Lilian von Trapp nach ihrem Expertinnenwissen gefragt. Was es bei der Wahl und beim Kauf eines Verlobungsrings zu beachten gilt, erfahren Sie im Folgenden.
Die Schmuckdesignerin Nina Kastens ist für ihren modernen und zugleich zeitlosen Schmuck bekannt, der darauf ausgelegt ist, ein Leben lang getragen zu werden. Die einzigartigen Stücke sind äußerst hochwertig und werden unter Handarbeit in deutschen Werkstätten gefertigt. Auf die Frage, was es beim Kauf eines Verlobungsrings zu beachten gilt, erklärt sie: "Es kommt häufig vor, dass Frauen immer mal wieder vor ihren Freund:innen 'beiläufig' erwähnen, welcher Ring ihnen gefallen würde. Ich habe auch schon erlebt, dass dem oder der Partner:in direkt Instagram-Posts als Inspiration geschickt werden. Es ist auf jeden Fall immer ratsam, eine vertraute Person um Rat zu fragen, um einen Fauxpas zu vermeiden. Wichtig ist auch, darauf zu achten, ob die oder der Beschenkte eher Gold- oder Silberschmuck trägt, mag sie oder er es eher filigran oder ist ihr Motto more is more? Ist sie ein sportlicher oder eher eleganter Typ?"
"Sobald ich als Designerin Anhaltspunkte zu der Person erhalten habe – gerne auch ein Foto – kreiere ich Designvorschläge für den Ring. Das ist ein Part meiner Arbeit, der mir besonders viel Spaß macht. Ich finde es schön, wenn man ein persönliches Erlebnis in den Designprozess einfließen lässt. Hat der Stein beispielsweise einen bestimmten Herkunftsort, der das Paar verbindet? Oder ist der Ring mit Vintage-Diamanten der Großmutter verziert? Der emotionale Wert eines Verlobungsringes wird ihn immer von anderen Ringen unterscheiden."
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"Wer mir auf Instagram folgt, weiß, dass ich sehr gerne ovale Steine mag – diese Form hat es mir ganz besonders angetan. Mein eigener Verlobungsring musste deshalb oval sein. Mein Mann ließ mich den Ring selbst designen, den Stein haben wir zusammen bei meinen New Yorker Diamanthändler ausgesucht. Er meinte, er könne nicht eine Schmuckdesignerin mit einem Schmuckstück überraschen! Neben klassisch weißen mag ich auch sehr gerne Champagner-Töne und sogenannte Galaxy-Diamanten mit kleinen Einschlüssen, die an eine Sternengalaxie erinnern."
Die Schweizerin Ann Perica ist für ihre wunderschönen Designs um Eheringe und Verlobungsringe bekannt. In ihrem Store in Zürich finden Sie verschiedene Ringe zum Anlass der Eheschließung, aber auch die Möglichkeit eines individuellen Designs. Sie erklärt, worauf es bei der Wahl des passenden Verlobungsrings ankommt: "Der Verlobungsring und der Ehering sind dazu bestimmt, einen für den Rest des Lebens zu begleiten. Daher ist es wichtig, dass diese Schmuckstücke qualitativ hochwertig verarbeitet werden. Meine Schmuckstücke werden alle in der Schweiz hergestellt – wenn es um Genauigkeit geht, verstehen wir hier keinen Spaß. Neben Qualität spielt für mich auch die Ethik eine wichtige Rolle. Niemand möchte doch den Bund fürs Leben auf Kosten der Natur oder schlechten Arbeitsbedingungen besiegeln."
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"Meine Kund:innen verlieben sich oft online via Instagram oder Pinterest in ein Ring-Design. Ich würde aber empfehlen, trotzdem mal einige Ringe in Person anzuprobieren, um zu sehen, wie sie an der eigenen Hand wirken. Oft erhält man so ein gutes Gespür für das passende Größen- und Formverhältnis. Wichtig ist, dass sich der Ring nicht wie ein Fremdkörper anfühlt und zur eigenen Persönlichkeit passt."
Bei Lilian von Trapp finden Sie luxuriösen Ehe- und Verlobungsschmuck sowie hochwertige Stücke, auf die auch Celebrities wie Emma Watson zu glamourösen Anlässen gern mal setzen. Darauf kommt es für die Schmuckdesignerin bei der Wahl des Verlobungsrings an: "Der Verlobungsring muss zuallererst immer zum oder zur Träger:in passen. Daran bemessen passen der klassische Solitär oder ein ausgefallener Phantasieschliff oder ein minimalistischer Goldring am besten. Ich persönlich mag den Tropfen-Schliff und den Emerald Cut am liebsten. Den Tropfen wegen seiner Femininität und den Emerald wegen seines graphischen Schliffs. Mein eigener Verlobungsring fasst einen lupenreinen gelb getönten Tropfen-Diamant an einer zweifachen Gelbgoldschiene. Mein Mann weiß, was ich auch meinen Kund:innen rate, um den richtigen Stein zu finden und hat sich für einen Tropfen entschieden."
"Die Ringschiene habe ich dann nach seinem Antrag redesigned. So entstand die zweifache Ringschiene, die zu einer wird, die ihn und mich symbolisieren soll, wie wir eins werden. Für mich macht einen Verlobungsring die Individualität aus. Das höchste Maß an Individualität erreicht man natürlich, wenn man etwas speziell anfertigt. Diese ganz individuelle Anfertigung unterstreicht die Besonderheit eines so persönlichen und emotionalen Schmuckstückes und spiegelt auch die Energie und Zeit des Partners oder der Partnerin wieder, die in dessen Entstehungsprozess mit einfließen. Das verleiht dem Ring noch mehr Charakter," so von Trapp.
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"Davon unabhängig ist die Größe des Diamanten oder ob es nur ein schlichter Goldring ist – es geht um die Bedeutung im Entstehungsprozess und dieser macht für mich den Unterschied. Mein persönlicher Tipp wäre, zunächst herauszufinden, welche Art von Schmuck die Person mag. Was steht der Person am besten, was trägt sie sonst für Schmuck, was ist sie für ein Typ? Es stellt sich auch die Frage, ob sie eine:n Lieblingsdesigner:in hat und ob man sich direkt an diesen für eine Sonderanfertigung wenden kann. Sollte der Designer keine Sonderanfertigungen anbieten, dann sollte man eine:n Designer:in suchen, der oder die einen ähnlichen Stil und Ethos hat," erklärt Lilian von Trapp.
Wie sieht ein Verlobungsring aus?
Ein Verlobungsring kann Gold, Silber, Roségeold, schmal, breit, mit Stein oder mit Diamant oder doch ganz anders ausfallen – hierbei geht es ganz allein darum, was Ihnen und dem oder der Beschenkten wirklich gefällt und nicht darum, was gesellschaftliche Normen vorgeben. Im Folgenden stellen wir Ihnen verschiedene Verlobungsringe vor, die als Inspiration für Ihre individuelle Wahl dienen sollen.
Der Solitärring ist der wohl klassischste aller Verlobungsringe – und das schon seit 135 Jahren: 1886 hat Tiffany & Co. das Modell erfunden, das sich durch seine Krappenfassung auszeichnet. Diese wiederum führt dazu, dass der Diamant (mit diesem ist ein Solitärring klassischerweise ausgestattet – bevor Tiffany & Co. die Solitärringe erfand, waren Saphire die Steine der Wahl für Verlobungsringe) besonders im Mittelpunkt steht und den Ring optisch definiert. Der Stein wird von drahtförmigen Stegen gehalten. Symbolisch gelten Solitärringe als romantisch, weil sie betonen, dass der oder die Partner:in die oder der Eine ist.
Wo wir gerade beim Thema Symbolik sind: Auch Ringe mit zwei oder drei Steinen können besonders charakter- und bedeutungsvoll sein. Drei können etwa Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft symbolisieren, zwei die Kraft als Paar. Spannend ist an solch innovativen Ringformen, dass sie die typische Ringform aufbrechen und sich beispielsweise in zwei oder drei Bahnen um den Finger schlingen können. Zu diesen neuartigen Formen passen auch unkonventionelle Ringe gut – sie sind an diesen Verlobungsringmodellen selten einfach rund oder eckig, sondern individuell geformt. Denn wer sagt, dass ein Verlobungsring klassisch sein muss? Ein solch innovativer Verlobungsring macht sich besonders gut an Händen, die auch sonst von persönlichem Schmuck gesäumt werden.
Verlobungsringe haben immer auch Symbolcharakter – insofern bieten sie besonders viel Potenzial, sie zu individualisieren und personalisieren. Mit einer Gravur kann bei einer Verlobung noch mehr Blick auf die Botschaft des Ringes gelegt werden. Ein schönes Symbol ist es immer, wenn der Ring innerhalb einer Familie weitergegeben wird – diese können dann mit einer Gravur für das neue Paar individualisiert werden. Ganz klassisch wäre dies im Inneren des Ringes – aber wieso nicht auch einmal, ganz bold, außen, wenn der Ring ansonsten schlicht gehalten ist?
Dem Smaragd wird nachgesagt, für Harmonie und Gerechtigkeit zu sorgen – zwei Tugenden, die in einer Partnerschaft essenziell sind. Auch Hoffnung wird mit ihm verknüpft; und was steht für eine Verlobung schließlich mehr als die Hoffnung auf eine gemeinsame, erfüllende Zukunft? Die Tradition, dass Verlobungsringe immer unweigerlich mit Diamanten verknüpft werden, kann/darf/soll ruhigen Gewissens aufgelöst werden. Zumal der Smaragd eine sehr lange Tradition hat und einer der Edelsteine ist, die schon seit Jahrtausenden als Schmuck getragen werden. Insofern haben Smaragd-Verlobungsringe immer auch etwas Mystisches, fast Archaisches. Deswegen eignen sich für sie auch besonders einfache und zeitlose Formen.
Ein Ring, dessen Edelstein (traditionell ein Diamant) von einem Kranz kleinerer Edelsteine eingefasst ist, ist ein Halo-Ring. So wird der Stein in der Mitte optisch vergrößert, außerdem bricht sich das Licht so besonders schön – daher auch der Name "Halo", angelehnt an einen Prisma-artigen Effekt. Eines seiner bekanntesten Beispiele war der Verlobungsring, mit dem Prinz William 2010 um die Hand von Kate Middleton anhielt – der Ring, dessen tiefblauer Saphir von Diamanten umrundet ist, war einst der Verlobungsring seiner Mutter Prinzessin Diana. Auch viele andere Celebrities lieben die glamourösen Halo-Ringe als Verlobungsringe, darunter etwa Cardi B oder Heidi Klum. Der Halo-Ring ist mittlerweile ein echter Klassiker: Er kam in den 20er-Jahren erstmals in Mode – und gilt heute als einer der gefragtesten Vintage-Verlobungsringe.
Mehrere Ringe an einem Finger nebeneinander zu tragen, liegt im Trend – "Stacking" nennt sich das. Dieses Prinzip funktioniert auf den ersten Blick mit dünnen Ringen gut, aber noch spannender wird es, wenn breite Ringe ins Spiel kommen. Das lässt sich auch auf Verlobungsringe übertragen – denn wieso sollte ein Verlobungsring an der Hand immer eine Sonderolle einnehmen, statt sich ganz natürlich in den alltäglichen Schmuck einzufügen? Besonders schön an breiten Verlobungsringen ist, dass ihre Edelsteine nicht oben auf einem Ring sitzen, sondern sich unten ins Edelmetall einfügen.
Es ist ein altes Klischee, dass ein Verlobungsring schlicht sein sollte – vielleicht, um zu vermeiden, dass es zu kitschig wird? Wenn die Welt zumindest für einen Moment in Rosa getaucht ist, dann darf sich das optisch auch auf den Verlobungsring übertragen. Insofern liegt ein sanftes Rosa natürlich als erste Wahl buchstäblich auf der Hand, aber auch andere Pastelltöne funktionieren für Verlobungsringe gut, etwa ein sanftes Hellblau, ein hoffnungsvolles Lindgrün oder ein fröhliches Gelb. Dafür kommen Steine wie Rubine, Saphire oder Opale in Frage.
Wo kauft man einen Verlobungsring?
Ganz naheliegend können Sie einen Verlobungsring (der oft auch Antragsring genannt wird) natürlich im Juwelier kaufen. Mittlerweile bieten sich jedoch auch andere Möglichkeiten, das Schmuckstück für den oder die Partnerin auszusuchen. Falls die beschenkte Person vielleicht einmal eine:n Schmuckdesigner:in erwähnt hat, bieten diese neben ihrem klassischen Sortiment oftmals auch an, individuelle Designs zu kreieren. Meist lohnt es sich, einfach im Store vorbeizuschauen und das Vorhaben mit den Inhaber:innen zu besprechen. Obendrein können Sie den Antragsring natürlich auch online shoppen, wobei hier die Schwierigkeit mit der Größe besteht und die Farben in echt variieren können.
Was kosten Verlobungsringe?
Bei einem Verlobungsring geht es nicht darum, dass er möglichst teuer sein sollte, sondern vielmehr darum, dass er symbolische Strahlkraft hat und zum Partner oder zur Partnerin passt. Das macht die Wahl nach dem richtigen Schmuckstück ja auch so schwierig. Die Preise für Verlobungsringe können sehr unterschiedlich sein und belaufen sich zwischen hunderten und mehreren Tausend Euro.
In den USA hingegen scheint diese Frage bereits geklärt, denn dort gilt die Faustregel: Ein Verlobungsring sollte etwa drei Monatsgehälter kosten – wobei sich mit gesellschaftlichen Regeln ja auch gut und gerne brechen lässt.
Wer bezahlt den Verlobungsring?
Der Verlobungsring wird von demjenigen bezahlt, der sich dazu entscheidet, den Antrag zu machen. Die Eheringe hingegen bezahlt das Brautpaar gemeinsam.
Wo trägt man den Verlobungsring?
Der Antragsring wird in Deutschland nach der Verlobung ganz traditionell am Ringfinger der linken Hand getragen, da dieser den direkten Weg zum Herzen symbolisiert. Nach der Eheschließung wird der Verlobungsring dann an den rechten Ringfinger vor den Ehering gesteckt, was jedoch eher in Ländern wie Deutschland, Österreich und Polen verbreitet ist.
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