Essen. . Die NPD plant einen Aufmarsch am 1. Mai in Essen. Die Route soll am Internationalen 1. Mai-Fest vorbeiführen. Dagegen gibt es Proteste.

  • Die rechtsextremistische NPD plant einen Aufmarsch am 1. Mai in Essen
  • Bürgerbündnis „Essen stellt sich quer“ ruft zu Gegenprotesten auf
  • Das Polizeipräsidium wartet die Kooperationsgespräche mit den Anmeldern ab

Zweieinhalb Wochen vor dem geplanten Aufmarsch der NPD ist immer noch unklar, ob die Rechtsextremisten tatsächlich wie geplant am 1. Mai durch den Essener Norden ziehen dürfen. Das Polizeipräsidium bestätigt bisher lediglich die Anmeldung der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD ) für die Demo gegen den angeblichen Asylmissbrauch, macht aber keine weiteren Angaben, weil es bisher kein Kooperationsgespräch mit dem Veranstalter gegeben hat.

Rechtsextremisten werben bereits für ihre Demo

Der NPD-Landesverband sowie der Essener Kreisverband der NPD werben bereits auf ihren Facebook- beziehungsweise Internetseiten für die Demo in der Stadt Essen. Das Bürgerbündnis „Essen stellt sich quer“ fordert ein Verbot des NPD-Aufmarsches. Sollte dies nicht erfolgen, müsste die Polizei zumindest die Route der NPD-Demo ändern, findet Max Adelmann, Sprecher des Bürgerbündnisses „Essen stellt sich quer“.

Die soll am 1. Mai von 11 bis 15 Uhr vom Bahnhof Altenessen bis zum S-Bahnhof Zollverein Nord über die Altenessener-, Stauder- und Zollvereinstraße führen – und damit ausgerechnet am Gelände der Zeche Carl vorbei, auf dem zum gleichen Zeitpunkt wieder mehrere tausend Besucher das „Internationale 1. Mai-Fest“ feiern wollen. „Hier sehen wir ein gewisses Gefährdungspotenzial“, gibt Adelmann zu bedenken.

Essener Bürgerbündnis plant Gegenkundgebung

Deshalb sollte die Polizei, falls sie keine Verbotsgründe für die NPD-Demo sieht, den Aufmarsch über den Palmbuschweg und die Köln-Mindener-Straße umleiten. Das Bürgerbündnis „Essen stellt sich quer“ hat inzwischen eine Gegenkundgebung am 1. Mai gegen elf Uhr in der Nähe des Bahnhofes Altenessen bei der Polizei angemeldet. Aber auch für diese Demonstration steht das Kooperationsgespräch mit dem Präsidium noch aus. Ein Termin dafür ist am Osterdienstag vorgesehen.

Bündnis-Sprecher Max Adelmann betont, man dürfe es nicht zulassen, dass die NPD den 1. Mai in Essen missbraucht. Er ruft zum „bunten, friedlichen Protest“ auf, dem sich insbesondere die Bewohner des Essener Nordens anschließen sollten.