Lange stand BMWs Z-Reihe auf der Kippe. Um auf höhere Stückzahlen zu kommen, wird die nächste Generation nun gemeinsam mit Toyota entwickelt. Die Arbeitsteilung ist interessant.
Eine Liebesheirat ist das gemeinsame Projekt von BMW und Toyota nicht. Beiden Herstellern sind die zu erwarteten Volumina zu gering, und so haben sich der abgelöste BMW-Vorstand Norbert Reithofer und sein Toyota-Gegenüber Akio Toyoda vor ein paar Jahren darauf geeinigt, gemeinsam einen schlagkräftigen Sportwagen auf möglichst breite Reifen zu stellen.
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Damit sich die beiden Marken in dem immer kleiner werdenden Segment nicht in die Quere kommen, einigte man sich darauf, dass die Bayern einen Roadster und die Japaner ein Sportcoupé kreieren. Plattform und technische Basis kommen aus München. Design, Antrieb und Interieur entwickelt jeder für sich.
Bereits die aktuelle Generation Z4 führt im ansonsten überwiegend erfolgreichen BMW-Portfolio ein Schattendasein. Daher plante man frühzeitig, den Z4 ein paar Jahre länger laufen zu lassen, zunächst keine teure Neuentwicklung zu stemmen und die Modellpflegemaßnahmen auf ein Minimum zu beschränken.
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Erst zum Jahreswechsel 2018/2019 soll der Nachfolger kommen. Aufgrund der leicht gewachsenen Dimensionen erscheint ein Nomenklatursprung von Z4 auf Z5 wahrscheinlich. So ließe sich der zukünftige Z5 besser gegenüber der Konkurrenz positionieren, auch höhere Preise wären zu rechtfertigen. Wie so etwas geht, macht Audi gerade mit seinem Einstiegscrossover Q2 vor, der an sich als Q1 geplant war.
Endlich über 400 PS
Optisch sind die organischen Formen und die ebenso lange wie bauchige Motorhaube passé. Nach Vorbild des Jaguar F-Type soll der BMW Z5 im BMW-Portfolio stärker polarisieren. Zwei Sitze und ein Stoffdach sind ebenso wahrscheinlich wie aufgeladene Vier- und Sechszylinder.
Das sind die aktuellen Modelle von BMW
Das Motorenspektrum reicht wohl vom rund 200 PS starken Vierzylinderturbo mit zwei Litern Hubraum bis zum doppelt aufgeladenen Drei-Liter-Reihensechszylinder mit deutlich über 400 PS, der als M-Version unausweichlich scheint.
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Schließlich bietet die Konkurrenz maximale Motorleistungen zwischen 360 und 550 PS.
Beim aktuellen Modell wurde die M-Version gestrichen, maximal ist der Z4 mit einem 340 PS starken Drei-Liter-Sechszylinder zu bekommen. Stattdessen weichten die Bayern die emotionale Sportlichkeit durch die müden Vierzylindervarianten s18i und s20i mit 156 und 184 PS auf.
Das Problem mit den geringen Stückzahlen der offenen Doppelsitzer ist nicht neu. Außer Mazda mit seinem MX-5 schafft es seit Jahren kaum ein Hersteller, hauseigene Roadster in wünschenswerten Volumina zu verkaufen.
Toyota darf zuerst losdüsen
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Selbst Platzhirsch Mazda hat sich mit FCA einen Kooperationspartner gesucht, der den MX-5 optisch modifiziert als Fiat 124 Spider auf den Markt bringt. Mercedes hat seinen SLK gerade erst gegen den etwas moderner wirkenden SLC ausgetauscht. Zudem ist da der Audi TT (als Roadster und Coupé), dessen Verkäufe noch Luft nach oben haben.
Eine Erfolgsgeschichte mit offenem Ende
Lange Zeit stand BMWs Z-Reihe auf der Kippe. Erst die auf kurzen Dienstwegen beschlossene Kooperation mit Toyota gab letztlich grünes Licht für das Projekt. Die Japaner wollen mit sportlichen Modellen ebenfalls auf den Eilzug der automobilen Gefühle aufspringen, was beim derzeitigen Portfolio mit Camry, Avensis und Prius nicht gelingen würde.
So wird der Toyota Supra wieder aus der Garage geholt. Doch gibt es bei der BMW-Toyota-Kooperation die klare Absprache, dass Toyota seinen Supra zuerst auf den Markt bringen kann. Premiere dürfte jedoch nicht vor Mitte 2018 sein. Der Toyota bekommt ebenfalls aufgeladene Vier- und Sechszylinder mit einem Leistungsspektrum von 200 bis 400 PS.
Im Gespräch ist eine Supra-300h-Version mit Hybridantrieb, worauf die Bayern in einem Sportwagen nur allzu gerne verzichten. Der BMW Z5 folgt dann ein halbes Jahr später. So soll jeder möglichst in seinem eigenen Revier fahren.