Schlechte Nachrichten für Strandurlauber: Am Südstrand der Ostseeinsel Fehmarn machen in diesem Jahr ungewöhnlich viele Badegäste Bekanntschaft mit Feuerquallen. Am Donnerstag hätten 50 bis 60 Menschen nach Kontakt mit den Quallen behandelt werden müssen, sagte der Wachleiter der DLRG-Station Südstrand, Matthias Jenke.
Die Rettungsschwimmer sprühten Rasierschaum auf die betroffenen Körperstellen, um die giftigen Nesselfäden von der Haut zu entfernen. Die Tiere waren bei den seit Tagen vorherrschenden Winden aus nördlichen und nordöstlichen Richtungen mit der Strömung massenhaft an den Strand gespült worden. Am Freitag seien dagegen nur noch wenige Feuerquallen gesichtet worden, sagte Jenke. Zuvor hatte die NDR 1 Welle Nord darüber berichtet.
„Nicht im Wasser wild um sich schlagen“
Bereits vor dem Sommer hatten Meeresforscher prognostiziert, dass es Unmengen von Quallen in Ost- und Nordsee sowie dem Mittelmeer geben werde. Experten empfehlen die Vorgehensweise der Rettungsschwimmer mit Rasierschaum. „Damit besprüht, lassen sich nesselnde Tentakel von der Haut abschaben, ohne dass es zu weiteren Irritationen kommt“, sagte der Umweltmediziner und Toxikologe Birger Heinzow am Mittwoch in Kiel.
Bei Feuerquallen – wie denjenigen im Mittelmeer oder der gelben Haarqualle in Nord- und Ostsee – helfe auch Speiseessig. Vom Abspülen mit Alkohol oder Süßwasser sei dagegen abzuraten: „Unter der Dusche platzen die Nesselkapseln erst recht.“
Strandbesucher, die im Wasser Quallen entdeckten, sollten sich demnach am besten schon vor dem Baden an die örtliche Strandwache wenden, um zu klären, ob die Tiere nur glibberig oder auch giftig sind. In letzterem Fall gelte es, „möglichst Abstand zu halten“, sagte Heinzow weiter. Wer im Meer schwimmt und plötzlich merkt, dass es auf der Haut brennt und schmerzt, sollte demnach möglichst schnell an Land gehen, aber ohne in Panik zu geraten: „Nicht im Wasser wild um sich schlagen – das führt dazu, dass man noch mehr von den Nesseln aktiviert.“