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Nutztierrassen

Seltene Rinder: Diese Rinderrassen sind vom Aussterben bedroht

Eine Übersicht über die stark gefährdeten Rinder - laut der Roten Liste der einheimischen Nutztierrassen. Klicken Sie sich durch!

Carmen Knorr
Carmen Knorr
am Freitag, 01.03.2024 - 07:49
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Rind-Rasse-Deutsches-Shorthorn
© IMAGO / Andreas Krone Deutsches Shorthorn: Es ist die älteste deutsche Fleischrinderrasse und kommt ursprünglich aus England. Seit etwa 180 Jahren in wird sie Deutschland gezüchtet, doch inzwischen wird sie von viele andere Rinderrassen verdrängt. Die Rinder dieser Rasse werden heute noch oft von Liebhabern gezüchtet, sie leben vorwiegend in kleinen Herden. Die Besonderheit der Rasse ist ihre gutes, marmoriertes Fleisch. Für eine Fleischrasse haben die Kühe zudem eine überdurchschnittliche Milchleistung.
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Rind-Rasse-Murnau-Werdenfelsner
© IMAGO / Panthermedia / Rainer Schestak Murnau-Werdenfelser: Diese Rasse ist bis Anfang des 20. Jahrhunderts als Arbeits-, Milch- und Fleischrind sehr beliebt und verbreitet gewesen. Aufgrund des zunehmenden Einsatzes von Maschinen wurden die Zuchtbestände reduziert, da die Tiere für Feld- und sonstige Arbeiten weitgehend überflüssig wurden. Heute sind die Murnau-Werdenfelser vor allem in der Mutterkuhhaltung und in der Landschaftspflege beliebt. Die Rasse eignet sich für die Beweidung von feuchten, steilen Weideflächen, auch bei rauen Klimaverhältnissen.
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Rind-Rasse-Braunvieh-alter-Zuchtrichtung
© IMAGO / Geisser Braunvieh Alter Zuchtrichtung: Der Rückgang in der Population beschleunigte sich, als nach 1975 keine Prüfbullen der alten Zuchtrichtung mehr zum Einsatz kamen und auch geprüfte Altbullen mit ihrer Leistungs-, Wachstums- und Eutervererbung den Kreuzungstieren nicht standhalten konnten. Die Rasse wird heute auf Doppelnutzung Milch und Fleisch gezüchtet. Besonderer Wert wird dabei auf die Langlebigkeit der Tiere gelegt.
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Rind-Rasse-Deutsches-Schwarzbuntes-Niederungsrind
© IMAGO / Wolfram Weber Deutsches Schwarzbuntes Niederungsrind: Der Wendepunkt in Form einer Verdrängungszucht dieser Rasse war zu Beginn der 1960er Jahre, als sich die Preise für Rindfleisch und Milchprodukte zugunsten der Milch verschoben. Dabei wurde der Ruf nach höheren Milchleistungen lauter und die leistungsstärkeren Bullen und Sperma der Rasse Holstein-Friesian wurden aus Nordamerika importiert. Die Besonderheit des Deutschen Schwarzbunten Niederungsrinds: Es hat ein hohes Grundfutteraufnahmevermögen, es ist robust und gut für die Weidehaltung geeignet.
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Rind-Rasse-Limpurger
© IMAGO / imagebroker Limpurger: Diese Rasse ist die älteste, noch existierende Rinderrasse aus Baden-Württemberg. Das mittelrahmige Limpurger Rind zeichnet sich durch gute Marschfähigkeit, dunkle Klauen und Genügsamkeit bei guter Mastleistung aus. Das Fleisch dieser Rinder ist sehr gefragt, weil es besonders feinfaserig ist. Zudem werden die Rinder gerne auf der Weide eingesetzt, auch bei steilen Hanglagen, mit denen sie gut zurechtkommen. Der „Limpurger Weideochse“ trägt seit 2013 das EU-Siegel „geschützte Ursprungsbezeichnung“ (g.U.).
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Rind-Rasse-Glanvieh
© IMAGO / Zoonar Glanrind: Diese Rinder galten als anspruchslose, futterdankbare und gesunde Wirtschaftsrinder und wurden als Dreinutzungsrind Milch, Fleisch und Arbeit eingesetzt. Ab den 1950er Jahren wurde die Rasse immer öfter mit anderen Rassen gekreuzt, um eine höhere Milchleistung zu bekommen. Heute wird das Glanrind gerne in der Landschaftspflege eingesetzt, da die Tiere auch Hänge und Steillagen abweiden und durch den Verbiss von Dornen und Sträuchern einer Verbuschung der Kulturlandschaft entgegenwirken.
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Rind-Rasse-Rotvieh
© IMAGO / Panthermedia / Günther Zeidler Rotvieh alter Angler Zuchtrichtung: Diese Rasse ist eine der gefährdetsten einheimischen Rinderrassen. Vor allem die Milch dieser Rinder ist aufgrund ihres hohen Fettgehalts sehr beliebt und wird gerne bei Betrieben mit Direktvermarktung von Milcherzeugnissen eingesetzt. Die Besonderheit der Rinder ist zudem ihre gute Anpassungsfähigkeit an extreme Klimabereiche und ihre Fruchtbarkeit. Aufgrund dieser Vorzüge wurde das Rotvieh alter Angler Zuchtrichtung in viele andere Rinderrassen eingekreuzt, wie beispielsweise in das Glanrind und das Rote Höhenvieh.
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Rind-Rasse-Gelbvieh
© IMAGO / Funke Foto Services Gelbvieh: Traditionell wird diese Rasse überwiegend in Franken gehalten. Die ehemalige Dreinutzungsrasse – Milch, Fleisch, Zugtier– wird heute überwiegend als Zweinutzungsrasse (Milch/Fleisch) oder als Fleischrind gezüchtet.
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Rind-Rasse-Rotbunt-Doppelnutzung
© IMAGO / BildFunkMV Doppelnutzung Rotbunt: Die Rasse wurde ab etwa 1970 mit Red-Holstein Bullen gekreuzt. Der Rückgang dieser Rasse ist damit ebenso einer Verdrängungskreuzung geschuldet. Mittlerweile werden jedoch wieder reinrassige Zuchtbullen aufgezogen, die als aktive Zuchttiere eingesetzt werden. Die Besonderheit der Rasse liegt darin, dass sie auch bei weniger günstigen Standortbedingungen gute Milch- und Fleischleistungen liefert.
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Auf der Roten Liste der einheimischen Nutztierrassen in Deutschland sind 15 von 21 Rinderrassen gefährdet. Herausgegeben wird die Rote Liste von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE). In unserer Übersicht zeigen wir die gefährdeten Rinderrassen in der Kategorie „Enthaltungspopulation“ (= Stark existenzgefährdete Populationen mit geringer effektiver Populationsgröße). Die aktuelle Einordnung wurde im Dezember 2023 veröffentlicht.

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Diese neun Rinderrassen sind stark vom Aussterben bedroht

Als Indikator für die Einordnung dient der BLE die „Genetische Vielfalt in Landwirtschaft und Ernährung“. Zu den stark vom aussterben gefährdeten Rinderrassen zählen:

  • Braunvieh alter Zuchtrichtung
  • Deutsches Schwarzbuntes Niederungsrind
  • Deutsches Shorthorn
  • Doppelnutzung Rotbunt
  • Gelbvieh
  • Glanrind
  • Limpurger
  • Murnau-Werdenfelser
  • Rotvieh alter Angler Zuchtrichtung

Die vollständige Liste aller gefährdeten und nicht gefährdeten Nutztierrassen in Deutschland sowie alle Informationen zur Einordnung, findet man beim BLE unter www.genres.de/fachportale/nutztiere/rote-liste-nutztierrassen/.

Mit Material von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung.

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